Spielgemeinschaft ODYSSEE - Inhaltsübersicht
http://faust.odysseetheater.com

Historie und Geschichte des Doktor Johannes Faust


Doktor Fausts Wehklagen, dass er noch im guten Leben und jungem Alter sterben müsste

(Doctor Faustj Weeclag. das Er noch jn guettem Leben vnd jungem Alter Sterben mueste)

Diese Traurigkeit bewegte den Faust, dass er seine Wehklagen aufzeichnete, damit er's nicht vergessen möge. Und ist dies auch seiner aufgeschriebenen Klagen eine:

Ach Faust, du verwegenes nichtwürdiges Herz, so deine Gesellschaft mit verführte mein Urteil: Das Feuer, da du wohl die Seligkeit gehabt hättest, die verlorst du.

Ach, Vernunft und freier Wille, was zeihet ihr meine Glieder, von denen nichts anders zu ersehen ist, denn Beraubung ihres Lebens.

Ach ihr Glieder und du noch gesunder Leib, ihr müsst die Vernunft und Seele beklagen, denn ich habe dir's zu geben oder zu nehmen gehabt und meine Besserung mit dir befriedigt.

Ach Liebe und Hass, warum seid ihr zugleich bei mir eingekehrt, nachdem ich eurer Gesellschaft halber solche Pein erleiden muss.

Ach Barmherzigkeit und Rache, aus was für Ursachen habt ihr mir solchen Ehrgeiz und solche Schmach vergönnt. O Grimmigkeit und Leiden, ich bin darum als ein Mensch erschaffen, die Strafen, die ich jetzt bereitet sehe, von mir selbst zu erdulden.

Ach, ach, ich Armer, ist auch nur etwas in der Welt, das mir nicht widerstrebt?

Ach, was hilft meine Klage!

 

<zurück | Inhalt | weiter>

zurück zum Anfang

Free counter and web stats


Doctor Faustj Weeclag. das Er noch jn guettem Leben vnd jungem Alter Sterben mueste:

Dise Trawrigkeit bewegt den Faustum / das Er seine Wee Clag aufzeichnet / damit Ers nicht vergessen mocht / vnnd ist diss auch seiner aufgeschribnen Clag Eine.

Ach Fauste Du Verwegens nichts werdes Hertz / so deine Gesellschafft mit verfuerest mein Vrtheil das Fewr Da du wol die Seligkeit hest gehabt die Verleurstu/

Ach vernunfft / vnnd Freyer will was zeyhet jr meine Glyder / Von den sich nichts anders zuuersehen ist / dann beraubung jres Lebens /

Ach jr Glider / vnnd Du noch gesunder Leib / jr muest die vernunfft vnnd Seel beclagen / Dann jch hat dirs zugeben oder zunemen gehabt/ vnnd mein besserung mit Dir befridigt/

Ach Lieb vnnd Haass warumb seydt jr zu gleich bey mir Einkhert/ nachdem jch Euer gesellschafft halben solliche Pein erleiden mueß/

Ach Barmhertzigkait vnnd Rach / auss was Vrsachen Habt jr mir solliche Ehrngeitz vnnd schmach vergonnt. O Grimmigkeit / vnnd Leiden / bin jch darumb ein Mensch erschaffen/ Die Straffen so jch jetz beraith sihe von mir selbs zuerdulden.

Ach Ach jch Armer jst auch etwas jnn der Welt / so mir nicht widerstrebt.

Ach was hilfft mein Clag. 

<zurück | Inhalt | weiter>

zurück zum Anfang

 

Diese Seite als PDF drucken
Wolfgang Peter, Ketzergasse 261/3, A-2380 Perchtoldsdorf, Austria Tel/Fax: +43-1- 86 59 103 Mobil: 0676 9 414 616 
www.odysseetheater.com             Impressum             Email: wolfgang@odysseetheater.com

Free counter and web stats