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Johann Gottfried Herder

Johann Gottfried

Herder

aus

Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit

Vierzehntes Buch

II

Roms Einrichtungen zu einem herrschenden Staats und Kriegsgebäude

Romulus zählte sein Volk und teilte es in Zünfte, Kurien und Zenturien; er überschlug die Äcker und verteilte sie dem Gottesdienst, dem Staat und dem Volke. Das Volk sonderte er in Edle und Bürger; aus jenen schuf er den Senat und verband mit den ersten Ämtern des Staats auch die Heiligkeit priesterlicher Gebräuche. Ein Trupp von Rittern wurde gewählt, die in den spätem Zeiten eine Art Mittelstandes zwischen dem Senat und Volk ausmachten, so wie auch diese beiden Hauptstände durch Patrone und Klienten näher miteinander verknüpft wurden. Von den Etruskern nahm Romulus die Liktors mit Stäben und Beil, ein furchtbares Zeichen der Obergewalt, welches künftig jede höchste Obrigkeit in ihrem Kreise von Geschäften, nicht ohne Unterschiede, mit sich führte. Er schloß fremde Götter aus, um Rom seinen eigenen Schutzgott zu sichern; er führte die Augurien und andere Wahrsagungen ein, die Religion des Volks mit den Geschäften des Krieges und Staats innig verwebend. Er bestimmte das Verhältnis des Weibes zum Manne, des Vaters zu seinen Kindern, richtete die Stadt ein, feierte Triumphe, wurde endlich erschlagen und als ein Gott angebetet. Siehe da die einfachen Punkte, um welche sich nachher das Rad der römischen Begebenheiten unaufhörlich wälzt. Denn wenn nun mit der Zeit die Klassen des Volts vermehrt, verändert oder einander entgegengesetzt werden; wenn bittre Streitigkeiten entstehen, was für die Klassen, oder Zünfte des Volks und für welche derselben es zuerst gehöre; wenn Unruhen über die wachsende Schuldenlast der Bürger und die Bedrückungen der Reichen sich erheben, also auch so manche Vorschläge zur Erleichterung des Volks durch Zunftmeister, Verteilung der Äcker oder die Rechtspflege durch einen mittlern, den Ritterstand, getan werden; wenn Streitigkeiten über die Grenzen des Senats, der Patrizier und Plebejer bald diese, bald jene Form annehmen, bis beide Stände sich untereinander verlieren: so sehen wir in alle diesem nichts als notwendige Zufälle einer roh zusammengesetzten, lebendigen Maschine wie der römische Staat innerhalb der Mauern einer Stadt sein mußte. Ein gleiches ist's mit den Vermehrungen obrigkeitlicher Würden, da die Zahl der Bürger, der Siege, der eroberten Länder lind die Bedürfnisse des Staats wuchsen; ein gleiches mit den Einschränkungen und Vermehrungen der Triumphe, der Spiele, des Aufwandes, der männlichen und väterlichen Gewalt, nach den verschiedenen Zeitaltern der Sitten und Denkart: lauter Schattierungen jener alten Stadteinrichtung, die Romulus zwar nicht erfand, sie aber mit so fester Hand hinstellte, daß sie bis unter die Gewalt der Kaiser, ja fast bis auf den heutigen Tag der Grund der römischen Verfassung bleiben konnte. Sie heißt: S. P. Q. R.237, vier Zauberworte, die die Welt unterjocht, zerstört und Rom zuletzt selbst durch einander unglücklich gemacht haben. Lasst uns einige Hauptmomente der römischen Verfassung bemerken, aus denen das Schicksal Roms, wie der Baum aus seinen Wurzeln, entsprossen zu sein scheint.

1. Der römische Senat wie das römische Volk waren von frühen Zeiten an Krieger; Rom von seinem höchsten bis im Notfall zum niedrigsten Gliede war ein Kriegsstaat. Der Senat ratschlagte, er gab aber auch in seinen Patriziern Feldherren und Gesandte; der wohlhabende Bürger von seinem siebzehnten bis zum sechsundvierzig- oder gar fünfzigsten Jahr mußte zu Felde dienen. Wer nicht zehn Kriegszüge getan hatte, war keiner obrigkeitlichen Stelle würdig. Daher also der Staatsgeist der Römer im Felde, ihr Kriegsgeist im Staat. Ihre Beratschlagungen waren über Sachen, die sie kannten, ihre Entschlüsse wurden Taten. Der römische Gesandte prägte Königen Ehrfurcht ein; denn er konnte zugleich Heere führen und im Senat sowohl als im Felde das Schicksal über Königreiche entscheiden. Das Volk der obern Zenturien war keine rohe Masse des Pöbels; es bestand aus kriegs-, länder-, geschäfterfahrnen, begüterten Männern. Die armem Zenturien galten mit ihren Stimmen auch minder und wurden in den bessern Zeiten Roms des Krieges nicht einmal fähig geachtet.

2. Dieser Bestimmung ging die römische Erziehung insonderheit in den edlen Geschlechtern entgegen. Man lernte ratschlagen, reden, seine Stimme geben oder das Volk lenken; man ging früh in den Krieg und bahnte sich den Weg zu Triumphen oder Ehrengeschenken und Staatsämtern. Daher der so eigne Charakter der römischen Geschichte und Beredsamkeit, selbst ihrer Rechtsgelehrsamkeit und Religion, Philosophie und Sprache; alle hauchen einen Staats- und Tatengeist, einen männlichen, kühnen Mut, mit Verschlagenheit und Bürgerurbanität verbunden. Es läßt sich beinah kein größerer Unterschied gedenken, als wenn man eine sinesisch- oder jüdische und römische Geschichte oder Beredsamkeit miteinander vergleicht. Auch vom Geiste der Griechen, Sparta selbst nicht ausgenommen, ist der römische Geist verschieden, weil er bei diesem Volk gleichsam auf einer hartem Natur, auf älterer Gewohnheit, auf festem Grundsätzen ruht. Der römische Senat starb nicht aus; seine Schlüsse, seine Maximen und der von Romulus hergeerbte Römercharakter war ewig.

3. Die römischen Feldherren waren oft Konsuls, deren Amt- und Feldherrnwürde gewöhnlich nur ein Jahr dauerte: sie mußten also eilen, um im Triumph zurückzukehren, und der Nachfolger eilte seines Vorfahren Götterehre nach. Daher der unglaubliche Fortgang und die Vervielfältigung der römischen Kriege; einer entstand aus dem andern, wie einer den andern trieb. Man sparte sich sogar Gelegenheiten auf, um künftige Feldzüge zu beginnen, wenn der jetzige vollendet wäre, und wucherte mit denselben wie mit einem Kapital der Beute, des Glücks und der Ehre. Daher das Interesse, das die Römer so gern an fremden Völkern nahmen, denen sie sich als Bundes- und Schutzverwandten oder als Schiedsrichter, gewiß nicht aus Menschenliebe, aufdrängten. Ihre Bundesfreundschaft wurde Vormundschaft, ihr Rat Befehl, ihre Entscheidung Krieg oder Herrschaft. Nie hat es einen kaltem Stolz und zuletzt eine schamlosere Kühnheit des befehlenden Aufdringens gegeben, als diese Römer bewiesen haben; sie glaubten, die Welt sei die ihre, und darum wurde sie's.

4. Auch der römische Soldat nahm an den Ehren und am Lohne des Feldherren teil. In den ersten Zeiten der Bürgertugend Roms diente man um keinen Sold, nachher wurde er sparsam erteilt; mit den Eroberungen aber und der Emporhebung des Volks durch seine Tribunen wuchsen Sold, Lohn und Beute. Oft wurden die Äcker der überwundenen unter die Soldaten verteilt, und es ist bekannt, daß die meisten und ältesten Streitigkeiten der römischen Republik über die Austeilung der Äcker unter das Volk entstanden. Späterhin bei auswärtigen Eroberungen nahm der Soldat teil an der Beute und durch Ehre sowohl als durch reiche Geschenke am Triumph seines Feldherren selbst teil. Es gab Bürger-, Mauer-, Schiffskronen, und L. Dentatus konnte sich rühmen, »daß, da er hundertundzwanzig Treffen beigewohnt, achtmal im Zweikampf gesiegt, vorn am Leibe fünfundvierzig Wunden und hinten keine erhalten, er dem Feinde fünfunddreißigmal die Waffen abgezogen und mit achtzehn unbeschlagenen Spießen, mit fünfundzwanzig Pferdezieraten, mit dreiundachtzig Ketten, hundertundsechzig Armringen, mit sechsund-zwanzig Kronen, nämlich vierzehn Bürger-, acht goldenen, drei Mauer- und einer Errettungskrone, außerdem mit barem Gelde, zehn Gefangenen und zwanzig Ochsen beschenkt sei« Weil überdies der Ehrenpunkt unserer stehenden Armeen, in denen niemand zurück dienet und nach dem Alter des Dienstes ein jeder fortrückt, in den längsten Zeiten des römischen Staats nicht stattfand, sondern der Feldherr sich seine Tribunen und diese ihre Unterbefehlshaber beim Anfange des Krieges selbst wählten, so wurde notwendig damit eine freiere Konkurrenz zu Ehrenstellen und Geschäften des Krieges eröffnet, auch ein engerer Zusammenhang zwischen dem Feldherrn, den Befehlshabern und der Armee errichtet. Das ganze Heer war ein zu diesem Feldzuge erlesener Körper, in dessen kleinstem Gliede der Feldherr durch die Vertreter seiner Stelle als Seele lebte. Je mehr mit der Zeitfolge in Rom die Mauer durchbrochen wurde, die im Anfange der Republik Patrizier und Volk schied, desto mehr wurde auch das Kriegsglück und die Tapferkeit im Kriege für alle Stände der Weg zu Ehrenstellen, Reichtümern und der Macht im Staate, so daß in den spätem Zeiten die ersten Allgewaltigen Roms, Marius und Sulla, aus dem Volk waren und zuletzt gar die schlechtsten Menschen zu den höchsten Würden stiegen. Ohnstreitig war dies das Verderben Roms, so wie im Anfange der Republik der Patrizierstolz seine Stütze gewesen war und nur allmählich der drückende Hochmut des vornehmen Standes die Ursach' aller folgenden innern Zerrüttungen wurde. Ein Gleichgewicht zwischen Senat und Volk, zwischen Patriziern und Plebejern zu treffen war der immerwährende Streitpunkt der Verfassung Roms, wo das Übergewicht, bald auf der einen, bald auf der andern Seite, endlich dem Freistaat ein Ende machte.

5. Der größeste Teil der gepriesenen Römertugend ist uns ohne die enge, harte Verfassung ihres Staats unerklärlich; jene fiel weg, sobald diese wegfiel. Die Konsuls traten in die Stelle der Könige und wurden nach den ältesten Beispielen gleichsam gedrungen, eine mehr als königliche, eine römische Seele zu beweisen; alle Obrigkeiten, insonderheit die Zensors, nahmen an diesem Geiste teil. Man erstaunt über die strenge Unparteilichkeit, über die uneigennützige Großmut, über das geschäftvolle bürgerliche Leben der alten Römer vom Anbruch des Tages an, ja noch vor Anbruch desselben, bis in die späte Dämmerung. Kein Staat der Welt hat es vielleicht in dieser ernsten Geschäftigkeit, in dieser bürgerlichen Härte so weit als Rom gebracht, in welchem sich alles nahe zusammendrängte. Der Adel ihrer Geschlechter, der sich auch durch Geschlechtsnamen glorreich auszeichnete, die immer erneute Gefahr von außen und das unaufhörlich kämpfende Gegengewicht zwischen dem Volk und den Edlen von innen; wiederum das Band zwischen beiden durch Klientelen und Patronate, das gemeinschaftliche Drängen aneinander auf Märkten, in Häusern, in politischen Tempeln, die nahen und doch genau abgeteilten Grenzen zwischen dem, was dem Rat und dem Volk gehörte, ihr enges häusliches Leben, die Erziehung der Jugend im Anblick dieser Dinge von Kindheit auf: alles trug dazu bei, das römische Volk zum stolzesten, ersten Volk der Welt zu bilden. Ihr Adel war nicht wie bei andern Völkern ein träger Landgüter- oder Namenadel; es war ein stolzer Familien-, ein Bürger- und Römergeist in den ersten Geschlechtern, auf welchen das Vaterland als auf seine stärkste Stütze rechnete: in fortgesetzter Wirksamkeit, im daurenden Zusammenhange desselben ewigen Staates erbte er von Vätern auf Kinder und Enkel hinunter. Ich bin gewiß, daß in den gefährlichsten Zeiten kein Römer einen Begriff davon gehabt habe, wie Rom untergehen könne; sie wirkten für ihre Stadt als sei ihr von den Göttern die Ewigkeit beschieden und als ob sie Werkzeuge dieser Götter zur ewigen Erhaltung derselben wären. Nur als das ungeheure Glück den Mut der Römer zum Übermut machte, da sagte schon Scipio beim Untergange Karthagos jene Verse Homers, die auch seinem Vaterlande das Schicksal Trojas weissagten.

6. Die Art, wie die Religion mit dem Staat in Rom verwebt war trug allerdings zu seiner bürgerlich- kriegerischen Größe bei. Da sie vom Anbeginn der Stadt und in den tapfersten Zeiten der Republik in den Händen der angesehensten Familien, der Staatsund Kriegsmänner selbst war, so daß auch noch die Kaiser sich ihrer Würden nicht schämten, so bewahrte sie sich in ihren Gebräuchen vor jener wahren Pest aller Landesreligionen, der Verachtung, die der Senat auf alle Weise von ihr abzuhalten strebte. Der staatskluge Polybius schrieb also einen Teil der Römertugenden, vornehmlich ihre unbestechliche Treue und Wahrheit, der Religion zu, die er Aberglauben nannte, und wirklich sind die Römer bis in die späten Zeiten ihres Verfalls diesem Aberglauben so ergeben gewesen, daß auch einige Feldherren vom wildesten Gemüt sich die Gebärde eines Umganges mit den Göttern gaben und durch ihre Begeisterung wie durch ihren Beistand nicht nur über die Gemüter des Volkes und Heers, sondern selbst über das Glück und den Zufall Macht zu haben glaubten. Mit allen Staats- und Kriegshandlungen war Religion verbunden, also daß jene durch diese geweiht wurden; daher die edlen Geschlechter für den Besitz der Religionswürden als für ihr heiligstes Vorrecht gegen das Volk kämpften. Man schreibt dieses gemeiniglich bloß ihrer Staatsklugheit zu, weil sie durch die Auspizien und Aruspizien als durch einen künstlichen Religionsbetrug den Lauf der Begebenheiten in ihrer Hand hatten; aber wiewohl ich nicht leugne, daß diese auch also gebraucht worden, so war dies die ganze Sache nicht. Die Religion der Väter und Götter Roms war dem allgemeinen Glauben nach die Stütze ihres Glücks, das Unterpfand ihres Vorzuges vor andern Völkern und das geweihte Heiligtum ihres in der Welt einzigen Staates. Wie sie nun im Anfange keine fremde Götter aufnahmen, ob sie wohl die Götter jedes fremden Landes schonten, so sollte auch ihren Göttern der alte Dienst, durch den sie Römer geworden waren, bleiben. Hierin etwas verändern hieß die Grundsäule des Staats verrücken; daher auch in Anordnung der Religionsgebräuche der Senat und das Volk sich das Recht der Majestät vorbehielten, das alle Meutereien oder Spitzfindigkeiten eines abgetrennten Priesterstandes ausschloß. Staats- und Kriegesreligion war die Religion der Römer, die sie zwar nicht vor ungerechten Feldzügen bewahrte, diese Feldzüge aber wenigstens unter dem Schein der Gerechtigkeit durch Gebräuche der Fezialen und Auspizien dem Auge der Götter unterwarf und sich von ihrem Beistande nicht ausschloß. Gleichergestalt war es späterhin wirkliche Staatskunst der Römer, daß sie wider ihre alten Grundsätze auch fremden Göttern bei sich Platz gaben und solche zu sich lockten. Hier wankte schon ihr Staat, wie es nach so ungeheuren Eroberungen nicht anders sein konnte; aber auch jetzt schützte sie diese politische Duldung vor dem Verfolgungsgeist fremder Gottesdienste, der nur unter den Kaisern aufkam und auch von diesen nicht aus Haß oder Liebe zur spekulativen Wahrheit, sondern aus Staatsursachen hie und da geübt wurde. Im ganzen kümmerte sich Rom um keine Religion, als sofern sie den Staat anging: sie waren hierin nicht Menschen und Philosophen, sondern Bürger, Krieger und Überwinder.

7. Was soll ich von der römischen Kriegskunst sagen? die allerdings damals die vollkommenste ihrer Art war, weil sie den Soldat und Bürger, den Feldherrn und Staatsmann vereinigte und, immer wachsam, immer gelenk und neu, von jedem Feinde lernte. Der rohe Grund derselben war gleich alt mit ihrer Stadt, so daß die Bürgerschaft, die Romulus musterte, auch ihre erste Legion war; allein sie schämten sich nicht, mit der Zeit die alte Stellung ihres Heers zu ändern, den alten Phalanx beweglicher zu machen, und warfen durch diese Beweglichkeit bald selbst die geübte macedonische Schlachtordnung, das damalige Muster der Kriegskunst, über den Haufen. Statt ihrer alten lateinischen Rüstung nahmen sie von den Etruskern und Samnitern an Waffen an, was ihnen diente; sie lernten von Hannibal Ordnung der Märsche, dessen langer Aufenthalt in Italien ihnen die schwerste Kriegsübung war, die sie je gehabt haben. Jeder große Feldherr, unter welchen die Scipionen, Marius, Sulla, Pompejus, Cäsar waren, dachten über ihr lebenslanges Kriegswerk als über eine Kunst nach, und da sie solche gegen die verschiedensten, auch durch Verzweiflung, Mut und Stärke sehr tapfern Völker zu üben hatten, kamen sie notwendig in jedem Teil ihrer Wissenschaft weit. Nicht aber in den Waffen, in der Schlachtordnung und im Lager bestand der Römer ganze Stärke, sondern vielmehr in dem unerschrockenen Kriegsgeist ihrer Feldherren und in der geübten Stärke des Kriegers, der Hunger, Durst und Gefahren ertragen konnte, der seiner Waffen sich als seiner Glieder bediente und, den Anfall der Spieße aushaltend, mit dem kurzen römischen Schwert in der Hand, das Herz des Feindes mitten im Phalanx selbst suchte. Dies kurze Römerschwert, mit Römermut geführt, hat die Welt erobert. Es war römische Kriegsart, die mehr angriff als sich verteidigte, minder belagerte als schlug und immer den geradesten, kürzesten Weg ging zum Sieg und zum Ruhme. Ihr dienten jene ehernen Grundsätze der Republik, denen alle Welt weichen mußte: nie nachzulassen, bis der Feind im Staube lag, und daher immer nur mit einem Feinde zu schlagen; nie Frieden anzunehmen im Unglück, wenn auch der Friede mehr als der Sieg brächte, sondern fest zu stehen und desto trotziger zu sein gegen den glücklichen Sieger; großmütig und mit der Larve der Uneigennützigkeit anzufangen, als ob man nur Leidende zu schützen, nur Bundesverwandte zu gewinnen suchte, bis man zeitig gnug den Bundesgenossen befehlen, die Beschützten unterdrücken und über Freund und Feind als Sieger triumphieren konnte. Diese und ähnliche Maximen römischer Insolenz oder, wenn man will, felsenfester, kluger Großmut machten eine Welt von Ländern zu ihren Provinzen und werden es immer tun, wenn ähnliche Zeiten mit einem ähnlichen Volk wiederkämen. Lasst uns jetzt das blutige Feld betreten, das diese Weltüberwinder durchschritten, und zugleich sehen, was sie auf demselben zurückgelassen haben.

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