Ein Abenteuer mit einem anderen Heuwagen
Doktor Faustus kam in ein Städtchen, Zwickau genannt, wo
ihm viele Magister Gesellschaft leisteten. Und als er mit ihnen nach dem
Nachtessen spazieren ging, begegnete ihm ein Bauer, der führte einen großen
Wagen voll Heu. Den sprach er an, was er nehmen wollte, um ihn genügend essen zu
lassen. Sie waren also eins um ein Kreuzer oder einen Löwenpfennig, denn der
Bauer meinte, er triebe nur seinen Spott mit ihm.
Doktor Faustus hob an so gierig zu essen, dass alle
Umstehenden lachen mussten. Er verblendete den Bauern, dass ihm bang war. Dann,
als er solches schon bis auf die Hälfte weggefressen hätte, wollte der Bauer
zufrieden sein, dass ihm die Hälfte blieb, so müsse er dem Faust seinen Willen
machen. Als er aber an seinen Ort kam, hatte er das Heu wie zuvor auch.
Ain Abentheur mit ainem Andern Heuwagen:
Doctor Faustus kam jnn ein Stättlin Zwickaw genannt / Da jm vil Magistrj Gesellschaft laistetten / Vnnd als Er mit jnen nach dem Nacht Essen spaziern gieng / begegnet jm ein Paur der fuert ein grossen Wagen voll Omath / Den sprach Er ahn / was Er nemen wolt / vnd jn genueg lassen Essen / waren also eins Vmb ein kreutzer oder Lewen pfening / Dann Der Baur Mainet / Er tribe nur sein gespött mit jm /
Doctor Faustus Hueb an so geytzig zue Essen / Das alle vmbstender sein Lachen muestñ / verblendt den Bawren Das jm Bang wardt / Dann Er solchs schon auf den halben theill hinweckh gefressen hett/ wolt der Bawr zufriden sein / das jm das halbtheil blib so mueß Er dem Fausto sein willen machen / Als Er aber an seinen Orth kam / hat Er das Omath wie zuuor auch/
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