(b) Der Ausdruck „alles ist eine einzige Zahl, die aus der Nicht-Zahl hervorgegangen ist“, bezieht sich wiederum auf jenen universellen und philosophischen Lehrsatz, der soeben im Kommentar zu Vers 4 von Strophe III erklärt wurde. Das, was absolut ist, ist natürlich Nicht-Zahl; aber in seiner späteren Bedeutung hat es seine Anwendung sowohl in Zeit als Raum. Es bedeutet, daß nicht bloß jeder Zuwachs von Zeit ein Teil eines größeren Zuwachses ist, hinauf bis zur ins Unbestimmteste verlängerten Dauer, die der menschliche Intellekt sich vorstellen kann, sondern auch, daß kein geoffenbartes Ding anders als als Teil eines Ganzen gedacht werden kann; das Gesamtaggregat ist das Eine geoffenbarte Weltall, das aus dem Ungeoffenbarten oder Absoluten hervorgeht, welches Nicht-Sein oder „Nicht-Zahl“ genannt wird, zum Unterschiede vom Sein, oder der „Einen Zahl“.

 

STROPHE IV. – Fortsetzung.

2. HÖRET, WAS WIR, DIE ABKÖMMLINGE DER URSPRÜNGLICHEN SIEBENHEIT, DIE WIR AUS DER URFLAMME GEBOREN SIND, VON UNSERN VÄTERN GELERNT HABEN . . . .

Dies wird in Buch II erklärt, und der Ausdruck „Urflamme“ bestätigt das im ersten Abschnitte des vorstehenden Commentars zu Strophe IV Gesagte.
Der Unterschied zwischen den „ursprünglichen“ und den folgenden sieben Bauleuten ist der, daß die ersteren der Strahl sind und die direkte Emanation der ersten „heiligen Vier“, der Tetraktys, das ist des ewig selbstexistierenden Einen, - ewig, man beachte das wohl, der Wesenheit, nicht der Manifestation nach, und unterschieden von dem universellen Einen. Latent während des Pralaya und aktiv während des Manvantara, gehen die „Ursprünglichen“ aus „Vater-Mutter“ (Geist-Hyle oder Ilys) hervor; während die andere, geoffenbarte Vierheit und die Sieben aus der Mutter allein hervorgehen. Letztere ist die unbefleckte Jungfrau-Mutter, die von dem universellen Geheimnis überschattet, nicht geschwängert, ist – wenn sie aus ihrem Zustand von Laya oder Undifferenziertheit emportaucht. In Wirklichkeit sind sie natürlich alle eines; aber ihre Aspekte auf den verschiedenen Daseinsebenen sind verschieden.

Die ersten Ursprünglichen sind die höchsten Wesen auf der Stufenleiter des Daseins. Sie sind die Erzengel des Christentums, jene, die sich weigern, zu erschaffen oder vielmehr sich zu vermehren – wie Michael that in dem späteren System, und wie die ältesten „aus der Seele geborenen Söhne“ des Brahmâ (die Vedhâs) thaten.

STROPHE IV. – Fortsetzung.

3. AUS DEM GLANZE DES LICHTES, DAS AUS DEM EWIG DUNKLEN STRAHLTE, ENTSPRANGEN IM RAUME DIE WIEDERERWACHTEN ENERGIEEN; [7] DIE EINE AUS DEM EI, DIE SECHS UND DIE FÜNF (a). DANN DIE DREI, DIE EINE, DIE VIER, DIE EINE, DIE FÜNF – DIE ZWEIMAL SIEBEN, DIE GESAMTSUMME (b). UND DIESE SIND: DIE ESSENZEN, DIE FLAMMEN, DIE ELEMENTE, DIE BAUMEISTER, DIE ZAHLEN (c), DAS ARÛPA, [8] DAS RÛPA [9] UND DIE KRAFT ODER DER GOTTMENSCH – DIE GESAMTSUMME. UND VON DEM GOTTMENSCHEN EMANIERTEN DIE FORMEN, DIE FUNKEN, DIE HEILIGEN TIERE (d), UND DIE BOTSCHAFTER DER HEILIGEN VÄTER [10] IM INNERN DER HEILIGEN VIER. [11]

(a)  Dies bezieht sich auf die heilige Wissenschaft der Zahlen; so heilig in der That, und so wichtig für das Studium des Occultismus, daß der Gegenstand selbst in einem so umfangreichen Werke wie dem vorliegenden kaum gestreift werden kann. Auf den Hierarchieen und den korrekten Zahlen dieser Wesen, welche (für uns) außer in sehr seltenen Fällen unsichtbar sind, beruht das Geheimnis des ganzen Weltalls. Die Kumâras z. B. heißen die „Vier“ – obwohl in Wirklichkeit sieben an der Zahl – weil Sanaka, Sananda, Sanâtana und Sanatkumâra die Haupt-Vaidhâtra (ihr Geschlechtsname) sind, welche dem „vierfachen Geheimnis“ entsprangen. Um das Ganze klarer zu machen, müssen wir uns um Erläuterungen an Lehrsätze wenden, die einigen unserer Leser vertrauter sein werden, nämlich den Brâhmanischen.


[7] Dhyân Chohans.

[8] Formlose.

[9] Mit Körpern versehene.

[10] Pitris.

[11] Die Vier, in der occulten Zahlenreihe durch die Tetraktys, das heilige oder vollkommene Quadrat, repräsentiert, ist bei den Mystikern jeder Nation und Rasse eine heilige Zahl. Sie hat eine und dieselbe Bedeutung im Brâhmanismus, Kabbalismus, und in den ägyptischen, chaldäischen und anderen Zahlensystemen.