EINE ABSCHWEIFUNG.

Mit diesem Verse endet jener Teil der Strophen, der sich auf die Kosmogonie des Weltalls nach dem letzten Mahâpralaya, oder universaler Auflösung, bezieht, der bei seinem Eintreten jedes differenzierte Ding aus dem Raume hinausfegt, Götter so gut wie Atome, wie ebensoviele dürre Blätter. Von diesem Verse an haben die Strophen bloß mit unserm Sonnensystem im allgemeinen, mit den Planetenketten darin schlußfolgerungsweise, und mit der Geschichte unseres Globus (des Vierten und seiner Kette) speciell zu thun. Alle Verse, die in diesem Bande noch folgen, beziehen sich bloß auf die Entwicklung von und auf unserer Erde. In Bezug auf letztere wird ein seltsamer Satz – seltsam natürlich nur vom modernen wissenschaftlichen Standpunkt aus – behauptet, der mitgeteilt werden soll.

Aber bevor dem Leser gänzlich neue und einigermaßen überraschende Theorien vorgesetzt werden, müssen wir dieselben mit ein paar erklärenden Worten einleiten. Dies ist unbedingt notwendig, da diese Theorieen nicht nur mit der modernen Wissenschaft in Widerspruch stehen, sondern auch in gewissen Punkten früheren Behauptungen [20] anderer Theosophen widersprechen, welche für ihre Erklärungen und Wiedergaben dieser Lehren dieselbe Autorität als Gewähr angeben, wie wir.

Dies kann die Idee hervorrufen, dass zwischen den Auslegern einer und derselben Lehre ein ausgesprochener Widerspruch bestehe; während der Unterschied in Wirklichkeit in der Unvollständigkeit der Mitteilungen seinen Grund hat, die den früheren Schreibern gegeben wurden, welche nun in ihrem Bemühen, dem Publikum ein vollständiges System vorzulegen, einige irrtümliche Schlussfolgerungen zogen und verfrühten Spekulationen sich hingaben. So darf der Leser, der bereits ein Schüler der Theosophie ist, nicht überrascht sein, in diesen Blättern die Richtigstellung gewisser Behauptungen zu finden, die in verschiedenen theosophischen Werken gemacht worden sind, und ebenso die Erklärung gewisser Punkte, die dunkel geblieben waren, weil sie notwendigerweise unvollständig gelassen wurden. Zahlreich sind die Fragen, die selbst der Verfasser von Geheimbuddhismus, dem besten und genauesten von allen diesen Werken, nicht berührt hat.

Anderseits hat selbst er verschiedene falsch aufgefasste Begriffe eingeführt, die jetzt in ihrem wahren mystischen Lichte dargestellt werden müssen, soweit die gegenwärtige Schreiberin dies zu thun im stande ist.

Lassen wir daher eine kurze Unterbrechung eintreten zwischen den soeben erklärten Versen und den folgenden, denn die kosmischen Perioden, welche sie trennen, sind von unermeßlicher Dauer. Dies wird uns genügend Zeit geben, einen Blick aus der Vogelschau auf einige der Geheimlehre angehörenden Punkte zu werfen, welche der Öffentlichkeit in einer mehr oder weniger ungewissen und manchmal mißverstandenen Beleuchtung vorgeführt worden sind.


[20] In Esoteric Buddhism und Man: Fragments of  Forgotten History.