Das war ein großer Irrtum. Aber die Schuld daran ist ebenso sehr der Ungestimmtheit und Unvollständigkeit der Antwort des Meisters beizumessen wie der Frage des Schülers selbst, welche gleichermaßen vag und unbestimmt war.

Es wurde gefragt: „Welche Planeten, von denen, die der gewöhnlichen Wissenschaft bekannt sind, außer Merkur, gehören unserem Weltensystem an?“ Nun, wenn unter „Weltensystem“ unsere Erdkette oder „Schnur“ im Gedanken des Fragers beabsichtigt war, statt des „solaren Weltsystems“, wie es hätte sein sollen, dann war die Antwort natürlich geeignet, mißverstanden zu werden. Denn die Antwort war: „Mars, etc., und vier andere Planeten, von denen die Astronomie nichts weiß. Weder A, B, noch Y, Z sind bekannt, noch können sie durch physikalische Mittel, seien diese auch noch so vervollkommnet, gesehen werden.“

Das ist klar: (a) Die Astronomie weiß bis jetzt in Wirklichkeit nichts von den Planeten, weder von den alten, noch von den in neuer Zeit entdeckten.

(b) Kein Mitplanet von A bis Z, d. h. kein oberer Globus irgend einer Kette im Sonnensystem, kann gesehen werden; mit Ausnahme natürlich von allen Planeten, die an vierter Stelle stehen, wie unsere Erde, der Mond, etc., etc.  Was Mars, Merkur und die „vier anderen Planeten“ anbelangt, so stehen sie zu der Erde in einem Verhältnis, von dem kein Meister oder hoher Occultist jemals sprechen, noch weniger seine Natur erklären wird.

In demselben Briefe wird von einem der Lehrer die Unmöglichkeit dem Verfasser von Esoteric Buddhism ausdrücklich kundgegeben: „Versuchen Sie zu verstehen, daß Sie mir Fragen stellen, die zur höchsten Initiation gehören; daß ich Ihnen (bloß) einen allgemeinen Überblick geben kann, daß ich aber in Einzelnheiten einzugehen weder wage, noch will . . . .“ Die Schreiberin besitzt Kopieen von allen jemals eingelangen oder abgesendeten Briefen, mit Ausnahme von ein paar privaten – „in denen keine Lehre war,“ wie der Meister sagt. Da es ihre Pflicht war, im Anfange, gewisse nicht berührte Punkte zu beantworten oder zu erklären, so ist es mehr als wahrscheinlich, daß, trotz der vielen Anmerkungen auf diesen Kopieen, die Schreiberin in ihrer Unkenntnis des Englischen und in ihrer Furcht, zu viel zu sagen, die gegebene Information verpfuscht haben mag. In allem und jedem Falle nimmt sie die ganze Schuld daran auf sich. Aber es ist ihr unmöglich zu erlauben, daß Schüler irgend länger unter falschen Eindrücken verbleiben oder glauben, daß der Fehler in dem esoterischen System liege.

Es sei daher nunmehr klar ausgesprochen, daß die vorgebrachte Theorie unmöglich ist, mit oder ohne das weitere Beweismaterial, das die moderne Astronomie liefern würde. Die physikalische Wissenschaft kann bestätigende, wenn auch sehr unsichere, Beweise nur in Bezug auf Himmelskörper beibringen, die sich auf derselben Ebene der Materialität befinden wie unser objektives Universum. Mars und Merkur, Venus und Jupiter, sowie jeder bisher entdeckte oder noch zu entdeckende Planet, sind alle per se die Repräsentanten auf unserer Ebene von solchen Ketten. Wie es ausdrücklich in einem der zahlreichen Briefe von Herrn Sinnetts Lehrer heißt: „es giebt andere und unzählbare manvantare Ketten von Globen, welche intelligente Wesen tragen, sowohl innerhalb als außerhalb unseres Sonnensystems.“ Aber weder Mars noch Merkur gehören zu unserer Kette. Sie sind, zugleich mit anderen Planeten, siebenfache Einheiten in der großen Schar von Ketten unseres Systems, und sind alle ebenso sichtbar, wie ihre oberen Globen unsichtbar sind.

Wenn noch weiter vorgebracht wird, daß gewisse Ausdrücke in den Briefen des Lehrers geeignet waren, zu Irrtum zu verleiten, so ist die Antwort: Amen; das waren sie. Der Autor von Esoteric Buddhism verstand das wohl, als er schrieb, also seien „die traditionellen Lehrmethoden . . . durch Hervorrufung von Verwirrung“, der sie abhelfen oder nicht, je nachdem. Auf jeden Fall, wenn mit Nachdruck betont wird, daß dies früher hätte erklärt und die wahre Natur der Planeten so veröffentlicht werden können, so wie es jetzt geschieht, so lautet die Antwort: Man fand es damals nicht ratsam, also zu thun, da es den Anlaß zu einer Reihe von weiteren Fragen gegeben hätte, die ihrer esoterischen Natur halber niemals hätten beantwortet werden können, wodurch nur Verlegenheiten geschaffen worden wären. Es war vom Anfang an erklärt und seither wiederholt bestätigt worden: 1. Daß kein Theosoph, nicht einmal als angenommener Chelâ, geschweige denn ein Laienschüler, erwarten könne, daß ihm die Geheimlehre durchaus und vollständig erklärt werde, bevor er sich der Brüderschaft durch unwiderrufliches Gelöbnis verpflichtet und mindestens eine Initiation durchgemacht habe, weil keine Figuren und Zahlen der Öffentlichkeit übergeben werden können, da Figuren und Zahlen der Schlüssel zum esoterischen System sind. 2. Daß das, was enthüllt wurde, bloß die esoterische Zusammenkittung von dem war, was in nahezu allen exoterischen Schriften der Weltreligionen – vorwiegend in den Brâhmanas und den Upanishads der Veden, und selbst in den Purânen – enthalten ist.

Es war ein kleiner Teil von dem, was jetzt viel vollständiger in den vorliegenden Bänden veröffentlicht wird; und selbst das ist sehr unvollständig und bruchstückweise.