In dem gegenüberstehenden Diagramm stellt Fig. 1. die Mondkette von sieben Globen am Anfang ihrer siebenten oder letzten Runde dar; während Fig. 2. die zukünftige, aber noch nicht in Existenz getretene Erdkette darstellt. Die sieben Globen einer jeden Kette sind in ihrer cyklischen Reihenfolge unterschieden durch die Buchstaben A bis G; die Globen der Erdkette sind ferner bezeichnet mit einem Kreuze (+), dem Symbol der Erde.

DIAGRAMM II.

Nun muß daran erinnert werden, daß die Monaden in ihrem Kreislauf um irgend eine siebenfältige Kette sich in sieben Klassen oder Hierarchien teilen, je nach ihren betreffenden Zuständen von Entwicklung, Bewußtsein und Verdienst. Verfolgen wir nun die Ordnung ihres Erscheinens auf Kugel A, in der ersten Runde. Die Zeiträume zwischen den Erscheinungen dieser Hierarchieen auf irgend einem Globus sind so bemessen, daß, wenn Klasse 7, die letzte, auf Globus A erscheint, Klasse 1, die erste, gerade auf Globus B übergegangen ist; und so weiter, Schritt um Schritt, rund um die Kette.
Hinwieder, in der siebenten Runde der Mondkette, wenn Klasse 7, die letzte, Globus A verläßt, so beginnt dieser Globus, statt in Schlaf zu versinken, wie er es in früheren Runden gethan, zu sterben (in seinen planetarischen Pralaya einzugehen); [36] und im Sterben überträgt er der Reihe nach, wie soeben gesagt, seine Prinzipien, oder Lebenselemente und Energie, etc., eines nach dem andern, nach einem neuen Layacentrum, welches die Bildung von Globus A der Erdkette beginnt. Ein ähnlicher Prozeß findet für jeden der Globen der Mondkette statt, einem nach dem andern, indem jeder einen neuen Globus der Erdkette bildet.

Unser Mond war der vierte Globus der Reihe, und war auf derselben Wahrnehmungsebene als unsere Erde. Aber Globus A der Mondkette ist nicht vollständig „tot“, bevor nicht die ersten Monaden der ersten Klasse von Globus G oder Z, dem letzten der Mondkette, in das Nirvâna übergegangen sind, welches sie zwischen den beiden Ketten erwartet; und ähnliches gilt wie gesagt für alle die anderen Globen, indem ein jeder die Geburt des entsprechenden Globus der Erdkette veranlaßt.

Ferner, wenn Globus A der neuen Kette fertig ist, so inkarniert sich die erste Klasse oder Hierarchie von der Mondkette auf ihm in dem niedersten Reiche, und so weiter der Reihe nach. Das Resultat davon ist, daß bloß die erste Klasse der Monaden den menschlichen Entwicklungszustand während der ersten Runde erreicht, indessen die zweite Klasse, auf jedem Globus, welche später ankommt, nicht Zeit hat, diese Stufe zu erreichen. Somit erreichen die Monaden der Klasse 2 den Anfang der menschlichen Stufe erst in der zweiten Runde, und so fort bis hinauf zur Mitte der vierten Runde. Aber an diesem Punkt – und in dieser vierten Runde, in der die menschliche Stufe vollständig entwickelt sein wird – schießt sich das „Thor“ zum Menschenreich; und von da an ist die Zahl der „menschlichen“ Monaden, d. h. der Monaden auf der menschlichen Stufe der Entwicklung abgeschlossen. Denn die Monaden, welche die menschliche Stufe bis zu diesem Augenblick nicht erreicht haben, werden sich, eben wegen der Entwicklung der Menschheit selbst, so weit hinten befinden, daß sie die menschliche stufe erst am Schlusse der siebenten und letzten Runde erreichen werden. Sie werden daher auf dieser Kette keine Menschen sein, sondern die Menschheit eines zukünftigen Manvantara bilden, und dadurch belohnt werden, daß sie „Menschen“ auf einer höheren Kette werden, wodurch sie ihre karmische Entschädigung erhalten.

Hierin giebt es bloß eine einzige Ausnahme, und zwar aus sehr guten Gründen, von der wir später sprechen werden.

Das aber erklärt den Unterschied in den Rassen.

Es wird somit klar, wie vollkommen die Analogie zwischen den Naturvorgängen im Kosmos und im individuellen Menschen ist. Der letztere durchlebt seinen Lebenscyklus und stirbt. Seine höheren Prinzipien, die in der Entwicklung einer Planetenkette den ihren Kreislauf durchmachenden Monaden entsprechen, gehen in Devachan ein, entsprechend dem Nirvâna und den Ruhezuständen, die zwischen zwei Ketten liegen. Die niederen Prinzipien des Menschen werden mit der Zeit desintegriert, und von der Natur wiederum zur Bildung neuer menschlicher Prinzipien verwendet; derselbe Vorgang findet auch statt bei der Desintegration und Bildung von Welten. Analogie ist somit der sicherste Führer zum Verständnis der occulten Lehren.

Dies ist eines von den „sieben Geheimnissen“ des Mondes, und es ist jetzt enthüllt. Die sieben „Geheimnisse“ heißen bei den japanischen Yamabooshis, bei den Mystikern der Lao-Tzesekte und den asketischen Mönchen von Kioto die Dzenodoo – die „sieben Juwelen“; nur sind die japanischen und chinesischen buddhistischen Asketen womöglich noch zurückhaltender, ihr „Wissen“ herauszugeben, als die Hindûs.


[36] Der Occultismus teilt die Perioden der Ruhe (Pralaya) in verschiedene Gattungen: da ist der individuelle Pralaya eines jeden Globus, wenn Menschheit und Leben auf den nächsten übergehen – also sieben kleinere Pralayas in jeder Runde; der planetarische Pralaya, wenn sieben Runden vollendet sind; der solare Pralaya, wenn das ganze System an seinem Ende steht; und schließlich der universelle Pralaya, Mahâ oder Brahmâ Pralaya, am Schlusse eines Zeitalters des Brahmâ. Dies sind die Hauptpralayas oder „Zerstörungsperioden“. Es giebt noch viele kleinere, aber mit diesen haben wir uns gegenwärtig nicht zu befassen.