Aber wir dürfen den Leser
die Monaden nicht aus den Augen verlieren lassen und er muß über die
Natur derselben aufgeklärt werden, soweit das gestattet ist, ohne das
Gebiet der höchsten Mysterien zu betreten, deren letztes und endgültiges
Wort zu kennen die Schreiberin auf keinerlei Weise behauptet. 1. Die am meisten entwickelten Monaden – die lunaren Götter oder „Geister“, in Indien die Pitris genannt – deren Beruf es ist, in der ersten Runde den ganzen dreifachen Cyklus der mineralischen, pflanzlichen und tierischen Reiche in ihren ätherischesten, dünnsten und rudimentärsten Formen zu durchlaufen, um sich darin zu kleiden und sich die Natur der neugebildeten Kette zu assimilieren. Sie sind jene, die zuerst die menschliche Form erreichen – wenn von einer Form im Gebiete des nahezu Subjektiven die Rede sein kann – auf Kugel A in der ersten Runde. Sie sind es daher, welche das menschliche Element während der zweiten und dritten Runde leiten und repräsentieren, und schließlich beim Beginne der vierten Runde ihre Schatten für die zweite Klasse, oder jene, die nach ihnen kommen, evolvieren. 2. Jene Monaden, welche die menschliche Stufe zuerst während der dreiundeinhalb Runden erreichen, und „Menschen“ werden. 3. Die Nachzügler, die Monaden, welche sich verspätet haben, und die wegen karmischer Hindernisse die menschliche Stufe in diesem Cyklus der Runde überhaupt nicht erreichen werden, mit einer einzigen Ausnahme, von der anderwärts die Rede sein wird, wie bereits versprochen. Wir waren oben gezwungen, das irreführende Wort „Menschen“ zu gebrauchen, und das ist ein klarer Beweis dafür, wie wenig irgend eine europäische Sprache geeignet ist, so feine Unterscheidungen auszudrücken. Es ist einleuchtend, dass diese „Menschen“ nicht den Menschen von heutzutage glichen, weder an Form noch an Natur. Warum dann, kann gefragt werden, sie überhaupt „Menschen“ nennen? Weil es in keiner westlichen Sprache einen anderen Ausdruck giebt, der die beabsichtigte Idee annähernd wiedergiebt. Das Wort „Menschen“ zeigt wenigstens an, daß diese Wesen „Manus“ waren, denkende Wesenheiten, wie sehr sie auch an Form und Denkfähigkeit von uns verschieden waren. Aber in Wirklichkeit waren sie, in Bezug auf Geistigkeit und Denkfähigkeit vielmehr „Götter“ als „Menschen“. Dieselbe Sprachschwierigkeit begegnet uns
bei der Beschreibung der „Stufen“, welche die Monade emporsteigt. Metaphysisch
gesprochen ist es natürlich eine Sinnwidrigkeit, von „Entwicklung“ einer
Monade zu sprechen, oder zu sagen, dass sie zum „Menschen“ wird.
Aber jeder Versuch, metaphysische Genauigkeit der Rede einzuhalten,
beim Gebrauch einer solchen Sprache, wie der unseren, würde mindestens
drei weitere Bände dieses Werkes notwendig machen, und würde einen Aufwand
von Wortwiederholungen nach sich ziehen, der bis zum äußersten ermüdend
wäre. Es ist einleuchtend, daß eine Monade weder vorwärtsschreiten noch
sich entwickeln, oder auch nur durch die Wechsel der Zustände, durch
die sie hindurchgeht, affiziert werden kann. Sie ist nicht von dieser
Welt oder Ebene, und kann nur einem unzerstörbaren Stern göttlichen
Lichts und Feuers verglichen werden, der auf unsere Erde herabgeworfen
ist, als eine Rettungsplanke für die Persönlichkeiten, in denen er wohnt.
Es ist Sache der letzteren, sich an dieselbe zu klammern, und, also
teilnehmend an seiner göttlichen Natur, Unsterblichkeit zu erlangen.
Sich selbst überlassen, wird sich die Monade an niemanden klammern,
sondern, wie die Planke, zu einer anderen Inkarnation fortgetrieben
werden von dem rastlosen Strome der Evolution. Die volle Entwicklung der mineralischen Epoche auf Kugel A bereitet den Weg für die vegetabilische Entwicklung, und sobald diese beginnt, strömt der mineralische Lebensimpuls auf Kugel B über. Sodann, wenn die vegetabilische Entwicklung auf Kugel A vollendet ist und die animalische Entwicklung beginnt, so strömt der vegetabilische Lebensimpuls auf Kugel B über und der mineralische geht auf Kugel C weiter. Schließlich kommt der menschliche Lebensimpuls nach Kugel A. [37] Und so geht es weiter durch drei Runden, um sodann nachzulassen, und schließlich an der Schwelle unserer Kugel, in der vierten Runde, aufzuhören; weil die menschliche Periode (die des wahren physischen Menschen der Zukunft), die siebente, jetzt erreicht ist. Das ist klar, denn wie gesagt: . . . Es giebt Entwicklungsvorgänge, die dem mineralischen Reiche vorangehen, und so geht eine Woge der Entwicklung, sogar verschiedene Wogen der Entwicklung, der mineralischen Woge in ihrem Fortschreiten rund um die Sphären voran. [38] [37] pp.48, 49. [38] Ebendaselbst. |