Thatsächlich inkarnierte die letzte menschliche Monade sich vor dem Beginne der fünften Wurzelrasse. Die Natur wiederholt sich niemals; daher haben die Anthropoiden unserer Zeit niemals existiert seit der Mitte der Miocänperiode, wo sie, wie alle Mischrassen, anfingen, eine Neigung zu zeigen, die im Verlaufe der Zeit immer ausgeprägter wurde, zum Typus ihres ersten Ahnen, des riesenhaften schwarzen und gelben Lemuro-Atlantiers, zurückkehren. Das „fehlende Glied“ zu suchen, ist nutzlos.
Für die Gelehrten des Schlusses der sechsten Wurzelrasse, in Millionen und Millionen von Jahren von jetzt ab, werden unsere modernen Rassen, oder vielmehr deren Fossilien als solche von kleinen unbedeutenden Affen erscheinen – als eine erloschene Species des Genus Homo.
So bilden die Anthropoiden eine Ausnahme, weil sie von der Natur nicht beabsichtigt waren, sondern unmittelbar Produkt und Schöpfung des „unvernünftigen“ Menschen sind. Die Hindûs schreiben den Affen göttliche Abstammung zu, weil die Menschen der dritten Rasse Götter von einer anderen Ebene waren, welche zu „unvernünftigen“ Sterblichen geworden waren. Dieser Gegenstand wurde bereits in Isis Unveiled vor zwölf Jahren berührt, so klar, als es damals möglich war. Der Leser wird dort auf die Brâhmanen verwiesen, falls er die Ursache der Achtung, die dieselben für die Affen hegen, wissen möchte.

Er (der Leser) würde vielleicht lernen – wenn anders der Brâhmane ihn einer Erklärung für würdig erachtet – daß der Hindû im Affen nur das sieht, was er nach Manus Wunsch sehen sollte: die Umwandlung von Arten, die mit der der Menschenfamilie am direktesten verknüpft sind – einen Bastardzweig, der dem eigenen Stamm vor der schließlichen Vollendung des letzteren aufgepropft wurde. Er würde ferner lernen, daß in den Augen den gebildeten „Heiden“ der geistige oder innere Mensch ein Ding ist, und sein irdischer körperlicher Sarg ein anderes.
Jene physische Natur, jene große Zusammensetzung von Korrelationen physischer Kräfte, die immer in der Richtung nach Vollendung dahinschleicht, muß sich mit dem zur Verfügung stehenden Material behelfen; sie modelt und modelt um im Weiterschreiten, und indem sie im Menschen den Höhepunkt ihres Wirkens vollendet, bietet sie ihn allein als ein geeignetes Tabernakel für die Überschattung des göttlichen Geistes. [45]

Ferner wird ein deutsches wissenschaftliches Werk in einer Fußnote auf derselben Seite erwähnt. Dieselbe besagt:

Ein hannoverscher Gelehrter hat neulich ein Werk unter dem Titel: Über die Auflösung der Arten durch natürliche Zuchtwahl veröffentlicht, in welchem er mit großem Scharfsinn zeigt, daß Darwin vollständig im Irrtum war, als er den Menschen auf den Affen zurückführte. Im Gegenteil, er behauptet, dass der Affe es war, der sich aus dem Menschen entwickelte.
Er zeigt, daß im Anbeginne die Menschheit moralisch und physisch Typus und Vorbild unserer gegenwärtigen Rasse und unserer Menschenwürde war, durch ihre Formenschönheit, Regelmäßigkeit der Gestalt, Entwicklung des Schädels, Adel der Gefühle, Heroismus der Impulse, Erhabenheit der idealen Begriffe. Das ist eine rein brâhminische, buddhistische und kabbalistische Lehre. Sein Buch ist reichlich illustriert mit Diagrammen, Tafeln, etc. Es behauptet, dass die stufenweise moralische und physische Erniedrigung und Abnahme des Menschen leicht durch die ethnonogischen Umwandlungen bis auf unsere Zeit herab verfolgt werden kann. Und, wie ein Teil bereits zu Affen degeneriert ist, so werden den Kulturmenschen von heutzutage schließlich, unter der Wirkung des unentrinnbaren Gesetzes der Notwendigkeit, eben solche Abkömmlinge folgen. Wenn wir die Zukunft nach der wirklichen Gegenwart beurteilen, so erscheint es sicherlich als möglich, daß eine derart ungeistige und materialistische Rasse eher als Simia enden wird denn als Seraph.

Obwohl aber die Affen vom Menschen abstammen, so ist es doch sicherlich nicht der Fall, daß die menschliche Monade, welche einmal die Höhe der Menschheit erreicht hat, jemals wieder in Form eines Tieres sich verkörpert.
Der Cyklus der „Metempsychose“ ist für die menschliche Monade geschlossen, denn wir sind in der vierten Runde und der fünften Wurzelrasse. Der Leser wird sich vor Augen zu halten haben – auf jeden Fall ein solcher, der sich mit dem Geheimbuddhismus bekannt gemacht hat – daß die Strophen, welche in diesem und im nächsten Bande folgen, bloß von der Entwicklung in unserer vierten Runde sprechen. Die letztere ist der Cyklus des Wendepunktes, nach welchem die Materie, die ihre untersten Tiefen erreicht hat, anfängt, nach aufwärts zu streben und vergeistigt zu werden, mit jeder neuen Rasse und mit jedem frischen Cyklus. Der Schüler möge sich daher in acht nehmen und nicht dort einen Widerspruch sehen, wo keiner ist, denn in Esoteric Buddhism wird von Runden im allgemeinen gesprochen, während hier bloß die vierte, oder unsere gegenwärtige Runde gemeint ist. Damals war es das Werk der Formung; jetzt ist es das der Wiederformung und Vervollkommnung durch Entwicklung.


[45] II. 278-279.