Diese Dhyân Chohans gehen nicht durch die drei Reiche, wie es die niederen Pitris thun, noch inkarnieren sie sich im Menschen vor der dritten Wurzelrasse. Die Lehre lautet folgendermaßen:

Runde I. Der Mensch in der ersten Runde und ersten Rasse auf Kugel D, unserer Erde, war ein ätherisches Wesen (ein lunarer Dhyâni, als Mensch), nicht-intelligent, aber über-geistig; und dem entsprechend, nach dem Gesetze der Analogie, auch in der ersten Rasse der vierten Runde. In jeder der nachfolgenden Rassen und Unterrassen, . . . wird er mehr und mehr zu einem eingeschlossenen oder inkarnierten Wesen, ist aber noch vorwiegend ätherisch. . .  Er ist geschlechtslos, und gleich Tier und Pflanze entwickelt er ungeheure Körper entsprechend seiner gröberen Umgebung.
„Runde II. Er (der Mensch) ist noch gigantisch und ätherisch, aber wird leiblich fester und verdichteter; ein mehr körperlicher Mensch, aber noch immer weniger intelligent als geistig (1), denn das Gemüt entwickelt sich langsamer und schwieriger als das Körpergerüst . . . .“
„Runde III. Er hat jetzt einen vollkommen konkreten oder kompakten Körper, zuerst die Form eines riesigen Affen, und ist jetzt mehr intelligent, oder besser gesagt schlau, als geistig. Denn er hat auf dem abwärts steigenden Bogen jetzt einen Punkt erreicht, wo seine ursprüngliche Geistigkeit verfinstert und in den Schatten gestellt wird von der auftauchenden Verstandesthätigkeit (2). In der letzten Hälfte der dritten Runde nimmt seine riesenhafte Gestalt ab, und sein Körper vervollkommnet sich im Gewebe, und der wird ein vernünftigeres Wesen, obwohl noch mehr ein Affe als ein Deva . . .  (All dieses wiederholt sich fast ganz genau in der dritten Wurzelrasse der vierten Runde).“
„Runde IV. Der Intellekt hat eine enorme Entwicklung in dieser Runde. Die (bisher) stummen Rassen erlangen unsere (gegenwärtige) menschliche Rede auf diesem Globus, auf welchem, von der vierten Rasse an, die Sprache vervollkommnet wird und die Kenntnisse wachsen. Auf diesem Wegmittelpunkt der vierten Runde (wie der vierten oder atlantischen Wurzelrasse) überschreitet die Menschheit den Achsenpunkt des kleineren manvantarischen Cyklus . . . die Welt geht schwanger mit den Resultaten intellektueller Aktivität und geistiger Abnahme . . . .“

Dies ist aus dem authentischen Briefe; das folgende sind die späteren Bemerkungen und beigegebenen Erklärungen, von derselben Hand als Fußnoten hingesetzt.

„(1) . . . Der Originalbrief enthielt allgemeine Belehrung – einen „Blick aus der Vogelschau“ – und gab nichts in seinen Einzelnheiten. . . .Von einem „körperlichen Menschen“ zu sprechen und dabei den Satz auf die ersten Runden zu beschränken, hieße zu den wunderlichen und vom Augenblick eingegebenen „Hautröcken“ zurückzusinken. . . . Die erste „Natur“, der erste „Körper“, das erste „Gemüt“ auf der ersten Wahrnehmungsebene auf dem ersten Globus in der ersten Runde war gemeint. Denn Karma und Evolution haben:

„. . . Unerhörte Gegensätze eingedämmt in unsrer Art,
Aus verschiedenen Naturen [47] wunderbar gemischt . . .“

(2) Setzen Sie dafür: Er hat jetzt den Punkt erreicht (durch Analogie und so wie die dritte Wurzelrasse in der vierten Runde), wo seine (des Engel-Menschens) ursprüngliche Geistigkeit verfinstert und in den Schatten gestellt wird von der auftauchenden menschlichen Verstandesthätigkeit, und Sie haben die richtige Version au die Nagelprobe . . .“

Dies, Text, Worte und Sätze in Klammern, und erklärende Fußnoten, sind alles Worte des Lehrers. Es ist einleuchtend, daß ein enormer Unterschied in der Bedeutung solcher Ausdrücke wie „Objektivität“ und „Subjektivität“, „Materialität“ und „Spiritualität“ existieren muß, wenn man dieselben Worte auf verschiedene Ebenen des Daseins und der Wahrnehmung anwendet. All dieses muß in seinem relativen Sinn genommen werden. Und daher ist es wenig zu verwundern, wenn seinen eigenen Spekulationen überlassen ein Schriftsteller in Irrtum verfallen ist, der  in diesen obstrusen Lehren vollkommen unerfahren war, so sehr er auch darnach bestrebt war, zu lernen. Auch war der Unterschied zwischen den Runden und Rassen in den empfangenen Briefen nicht genügend definiert, nachdem nichts der Art vorher erfordert war, wenn auch der gewöhnliche östliche Schüler den Unterschied augenblicklich herausgefunden hätte. Um übrigens aus einem Brief des Meisters zu citieren:

„Die Lehren wurden mitgeteilt unter Protest . . . . Sie waren so zu sagen geschmuggelte Güter . . . und als ich bloß mehr einem Korrespondenten gegenüberstand, hatte der andere, Herr . . . ,  alle Karten bereits derart durcheinandergeworfen, daß wenig zu sagen übrig blieb, ohne das Gesetz zu übertreten.“

Theosophen, „die es angeht“, werden verstehen, was gemeint ist.

Das Ergebnis von alledem ist, daß in den Briefen niemals etwas gesagt worden ist, das die Versicherung bekräftigt hätte, dass die verkehrte moderne Theorie von der Abstammung des Menschen von einem mit dem Affen gemeinsamen Ahnen, von einem Athropoiden von der wirklich tierischen Art, von der occulten Lehre jemals gelehrt oder von irgend einem Adepten geglaubt worden wäre, ausgenommen metaphorisch. Bis zum heutigen Tage ist die Welt voller von affenartigen Menschen als die Wälder von menschenartigen Affen. Der Affe ist in Indien heilig, weil sein Ursprung den Initiierten wohl bekannt ist, trotzdem er unter einem dichten Schleier von Allegorie verborgen wird. Hanumâna ist der Sohn des Pavana (Vâyu, des „Gottes des Windes“) von der Anjanâ, dem Weibe eines Ungeheuers mit Namen Kesarî; übrigens wird seine Genealogie verschieden angegeben. Der Leser, der sich das vor Augen hält, wird im zweiten Bande an verschiedenen Orten die ganze Erklärung dieser geistreichen Analogie finden. Die „Menschen“ der dritten Rasse (welche sich trennten), waren „Götter“ durch ihre Geistigkeit und Reinheit, obwohl sinnenlos und noch ohne Verstand als Menschen.

Diese „Menschen“ der dritten Rasse, die Vorfahren der Atlantier, waren gerade solche affenartige, intellektuell unvernünftige Riesen wie jene Wesen, welche während der dritten Runde die Menschheit repräsentierten. Moralisch unverantwortlich, waren es diese „Menschen“ der dritten Rasse, welche durch ununterschiedene Vermischung mit Tierarten, die niedriger standen als sie selbst, dieses fehlende Glied schufen, welches Zeitalter später (erst in der Tertiärperiode) der entfernte Ahne des wirklichen Affen wurde, wie wir ihn jetzt in der Familie der Pithekoiden finden.
Und wenn dies als im Widerspruch mit der Behauptung gefunden wird, welche die Tiere als später als den Menschen hinstellt, so wird der Leser ersucht, sich vor Augen zu halten, daß bloß die Mutterkuchen bildenden Säugetiere gemeint sind. In jenen Tagen gab es Tiere, von denen sich die Zoologie der unsern nichts träumen lässt; und die Arten von Fortpflanzung deckten sich nicht mit den Ideen, welche die moderne Physiologie von dem Gegenstand hat. Es ist nicht ganz und gar angemessen, solche Fragen öffentlich zu berühren, aber es ist durchaus kein Widerspruch oder Unmöglichkeit darinnen.
Somit verkündeten die früheren Lehren, so unbefriedigend, unbestimmt und bruchstückweise sie auch waren, doch nicht die Entwicklung des „Menschen“ aus dem „Affen“. Auch behauptet der Verfasser von Esoteric Buddhism dies nirgends in seinem Werke mit den gleichen Worten; aber infolge seiner Vorliebe für moderne Wissenschaft bedient er sich einer Sprache, die vielleicht eine solche Schlussfolgerung rechtfertigen mag. Der Mensch, welcher der vierten, der atlantischen, Rasse voranging, war, so sehr er auch körperlich wie ein „gigantischer Affe“ ausgesehen haben mag, wie „die Nachahmung des Menschen ohne die Lebensweise eines Menschen“, doch ein denkender und bereits sprechender Mensch. Der Lemuro-Atlantier war eine  hoch zivilisierte Rasse, und wenn an die Tradition gelten läßt, die eine bessere Geschichte ist als die spekulative Fiktion, welche jetzt unter diesem Namen geht, so stand er höher als wir jetzt stehen mit all unseren Wissenschaften und der herabgesunkenen Civilisation des Tages: auf jeden Fall war der Lemuro-Atlantier des Schlusses der dritten Rasse so.
Und jetzt wollen wir zu den Strophen zurückkehren.


[47] Die Naturen der sieben Hierarchieen oder Klassen von Pitris oder Dhyân Chohans, die unsere Natur und Körper zusammensetzen, sind hier gemeint.