Mögen jene, die diese Behauptung bezweifeln, mit irgend welchen anderen gleich vernünftigen Gründen das Geheimnis das außerordentlichen Wissens, das die Alten besaßen, erklären – die, wie einige vorgeben, sich aus niederen und tierartigen Wilden, den „Höhlenmenschen“ des paläolithischen Zeitalters, entwickelt hatten!
Mögen sie sich beispielsweise solchen Werke zuwenden, wie denen des Vitruvius Pollio aus dem augusteischen Zeitalter über Architektur, in welchen alle Proportionsregeln dieselben sind, die in alter Zeit bei den Initiationen gelehrt wurden, wenn sie sich mit dieser wahrhaft göttlichen Kunst bekannt machen wollen, und den tiefen esoterischen Sinn, der in jeder Regel und jedem Gesetze der Proportion verborgen liegt, verstehen wollen. Kein Mensch, der von einem paläolithischen Höhlenbewohner abstammt, könnte jemals eine solche Wissenschaft ohne Beihilfe entwickeln, selbst nicht in Jahrtausenden von Gedanken und intellektueller Evolution. Die Schüler jener inkarnierten Rishis und Devas der dritten Wurzelrasse waren es, die ihr Wissen – von einer Generation zur anderen- an Ägypten überlieferten und an Griechenland mit seinem verlorenen Kanon der Proportion; gerade so, wie die Schüler der initiierten der vierten, der Atlantier, sie ihren Cyklopen übergaben, den „Söhne der Cyklen“ oder des „Unendlichen“, von welchen der Name auf die noch späteren Generationen gnostischer Priester überging.

Diese göttlichen Vollkommenheit der Architekturverhältnisse ist es zu verdanken, daß die Alten jene Wunderwerke aller folgenden Zeitalter erbauen konnten, ihre Tempel, Pyramiden, Höhlentempel, Kromlechs, Steinhügel und Altäre als Zeugen von dem Besitze maschineller Kräfte und mechanischer Kenntnisse, mit denen verglichen die moderne Kunstfertigkeit wie ein Kinderspiel ist, und welche diese Geschicklichkeit selbst als die „Werke der hundertarmigen Riesen“ bezeichnet. [81]

Moderne Baumeister mögen diese Regeln nicht gänzlich vernachlässigt haben, aber sie haben genug empirische Neuerungen hinzugefügt, um die richtigen Verhältnisse zu zerstören. Vitruv ist es, der der Nachwelt die Regeln für den Aufbau der griechischen Tempel gab, die den unsterblichen Göttern errichtet wurden, und die zehn Bücher über Architektur des Markus Vitruvius Pollio, eines Mannes, der, kurz gesagt, ein Initiierter war, können nur esoterisch  studiert werden. Die Druidensteine, die Dolmen, die Tempel Indiens, Ägyptens und Griechenlands, die Türme, und die 127 europäischen Städte, die vom französischen Institut als „cyklopischen Ursprungs“ befunden wurden, sind alle das Werk initiierter Priester-Architekten – der Nachkommen von jenen, die zuerst von den „Söhnen Gottes“ unterrichtet und mit Recht die „Baumeister“ genannt wurden. Folgendes sagt die anerkennende Nachwelt von diesen Nachkommen:

Sie verwendeten weder Mörtel noch Cement, noch Stahl oder Eisen, um ihre Steine zu behauen; und doch waren diese so kunstvoll bearbeitet, daß an vielen Stellen die Fugen kaum sichtbar sind, obwohl viele von den Steinen, wie in Peru, 38 Fuß lang, 18 Fuß breit und 6 Fuß dick sind; und in den Wällen der Festung von Cuzko befinden sich Steine von noch größerer Masse. [82]

Wiederum:

Der Brunnen von Syene, erbaut vor 5400 Jahren, als dieser Punkt genau unter dem Wendekreise lag, was jetzt nicht mehr der Fall ist, war . . .  so gegraben, dass genau im Moment der Sonnenwende zu Mittag die ganze Sonnenscheibe auf seiner Oberfläche reflektiert zu sehen war – ein Werk, das die vereinte Geschicklichkeit aller Astronomen von Europa nicht im stande wäre zu vollbringen. [83]

Obwohl diese Gegenstände in Isis Unveiled kaum angedeutet wurden, so wird es doch gut sein, den Leser daran zu erinnern, was dort [84] über eine heilige Insel in Centralasien gesagt ist, und ihn wegen weiterer Einzelheiten auf den Abschnitt hinzuweisen, welcher unter dem Titel „Die Söhne Gottes und die heilige Insel“ der Strophe IX des zweiten Bandes beigegeben ist. Einige weitere Erklärungen mögen jedoch, wenn sie auch nur bruchstückweise hingeworfen sind, dem Schüler behilflich sein, einen kleinen Einblick in das vorliegende Geheimnis zu erlangen.


[81] Kenealy, Book of God, p. 118.

[82] Acosta, VI, 14.

[83] Kenealy, ebendaselbst.

[84] I. 587-93.