Aber wie kommt unser physischer Körper zu dem Zustande von Vollkommenheit, in dem er jetzt gefunden wird? Durch Millionen von Jahren der Evolution, selbstverständlich, aber niemals durch den Tierzustand oder von Tieren her, wie der Materialismus lehrt. Denn wie Carlyle sagt: . . . Die Wesenheit unseres Seins, das Geheimnisvolle in uns, das sich selbst „Ich“ nennt – ach, was für Worte haben wir für solche Dinge? – ist ein Atem des Himmels; das höchste Wesen offenbart sich im Menschen. Dieser Körper, diese Fähigkeiten, dieses unser Leben, ist es nicht alles ein Gewand jenes Namenlosen? Der „Atem des Himmels“ oder vielmehr der Atem des Lebens, der in der Bibel Nephesch genannt wird, ist in jedem Tiere, in jedem belebten Stäubchen und in jedem mineralischen Atom. Aber keines von diesen hat gleich dem Menschen ein Bewußtsein von der Natur dieses „höchsten Wesens“ [86] , weil keines diese göttliche Harmonie in seiner Form hat, wie sie der Mensch besitzt. Es ist so, wie es Novalis gesagt und keiner seither es besser gesagt hat, und wie es Carlyle wiedergiebt: Es giebt bloß einen Tempel im Weltall und der ist der Körper des Menschen. Nichts ist heiliger als diese hohe Form . . . . . Wir berühren den Himmel, wenn wir unsere Hand auf einen menschlichen Körper legen! Dies klingt wie eine bloße Redeblume; aber es ist nicht so. Wenn wohl überlegt, wird es sich als eine wissenschaftliche Thatsache erweisen; als der Ausdruck . . . der thatsächlichen Wahrheit der Sache. Wir sind das Wunder der Wunder – das große unergründliche Geheimnis . . . . . [87] [86] Es giebt keine Nation auf der Welt, in der das Gefühl der Andacht oder der religiösen Mystik entwickelter und hervorleuchtender wäre als beim indischen Volke. Man sehe, was Max Müller über dieses eigentümliche Verhalten und dieses nationale Gepräge in seinen Werken sagt. Es ist dies ein unmittelbares Erbe von den ursprünglichen bewußten Menschen der dritten Rasse. [87] Lectures on Heroes. |