In den alten Papyris wird das Krokodil Sebekh (Siebentes) genannt; das
Wasser symbolisiert auch esoterisch das fünfte Prinzip; und, wie bereits
erwähnt, zeigt Herr Gerald Massey, daß das Krokodil die „siebente Seele,
die höchste von sieben – der unsichtbare Seher“ war. Selbst exoterisch
ist Sekhem die Residenz des Gottes Khem, und Khem ist Horus, der den Tod
seines Vaters Osiris rächt, somit die Sünden des Menschen bestraft, wenn
er eine entkörperte Seele wird. So wurde der verstorbene Osirifizierte
zum Gott Khem, welcher „erntet auf dem Felde von Aanru“; das heißt, er
erntet entweder seinen Lohn oder seine Strafe, denn dieses Feld ist der
himmlische Ort (Devachan), wo dem Verstorbenen Weizen gegeben wird,
die Nahrung der göttlichen Gerechtigkeit. Von der fünften Gruppe der himmlischen
Wesen wird angenommen, daß sie in sich die doppelten Attribute sowohl
der geistigen als auch der physischen Aspekte des Weltalls enthält; die
zwei Pole sozusagen von Mahat, der universalen Intelligenz, und die doppelte
Natur des Menschen, die geistige und die körperliche. Daher ist ihre Zahl
fünf, die verdoppelt und zu zehn gemacht sie mit Makara verbindet, dem
zehnten Zeichen des Tierkreises.
(g) Die sechste und siebente Ordnung haben Anteil
an den niederen Eigenschaften der Vierheit.
Sie sind bewusste ätherische Wesenheiten, ebenso unsichtbar wie der Ether
die wie die Zweige eines Baumes aus der ersten centralen Gruppe der Vier
hervorkommen und ihrerseits sich in zahllose Seitengruppen verzweigen,
deren niedrigere zahllose Arten und Spielarten der Naturgeister oder Elementale
sind; von den formlosen und unsubstantiellen – den idealen Gedanken ihrer
Schöpfer – hinab zu den atomistischen, wenn auch für die menschliche Wahrnehmung
unsichtbaren Organismen.
Die letzteren werden als die „Geister der Atome“ betrachtet, denn sie
sind die erste Stufe (nach rückwärts) von dem körperlichen Atom – fühlende,
wenn nicht intelligente Geschöpfe. Sie sind alle dem Karma unterworfen,
und haben es durch jeden Cyklus abzuarbeiten. Denn, wie die Lehre sagt,
giebt es im Weltall keine so bevorzugten Wesen, weder in unserem System
noch in anderen, weder in den äußeren noch in den inneren Welten,
[15] wie die Engel der westlichen Religion und der jüdischen.
Ein Dhyân Chohan muß zu einem solchen werden; er kann nicht als ein vollendeter
Engel geboren werden oder plötzlich auf der Ebene des Lebens erscheinen.
Die himmlische Hierarchie des gegenwärtigen Manvantara wird sich im nächsten
Lebenscyklus in höhere vollkommenere Welten versetzt finden, und wird
einer neuen Hierarchie Platz machen, die aus den Auserwählten unserer
Menschheit zusammengesetzt sein wird. Das Sein ist ein endloser Cyklus
innerhalb der Einen unbedingten Ewigkeit, in der sich zahllose innere,
endliche und bedingte Cyklen, dahinbewegen. Götter, die als solche geschaffen
wären, würden durch ihr Gottsein kein persönliches Verdienst an den Tag
legen. Eine solche Klasse von Wesen – vollkommen bloß vermöge einer besonderen,
ihnen innewohnenden unbefleckten Natur – würde angesichts der leidenden
und ringenden Menschheit und selbst der niederen Schöpfung das Symbol
einer ewigen Ungerechtigkeit sein, die ihrem Charakter nach ganz satanisch,
ein beständiges Verbrechen wäre. Sie ist eine Geseztwidrigkeit und eine
Unmöglichkeit in der Natur. Daher müssen sich die „Vier“ und die „Drei“
ebenso inkarnieren wie alle anderen Wesen. Diese sechste Gruppe bleibt
obendrein nahezu untrennbar vom Menschen, der von ihr alles bis auf sein
höchstes und sein niederstes Prinzip empfängt, oder bis auf seinen Geist
und seinen Körper; die fünf mittleren menschlichen Prinzipien sind die
echte Wesenheit dieser Dhyânis. Paracelsus nennt sie die Flagae; die Christen,
die Schutzengel; die Occultisten, die Vorfahren oder Pitris. Sie sind
die sechsfältigen Dhyân-Chohans, die die sechs geistigen Elemente in
der Zusammensetzung ihrer Körper haben – thatsächlich Menschen minus
dem physischen Körper.
Der göttliche Strahl, der Âtman allein, geht unmittelbar aus dem Einen
hervor. Was auf die Frage, wieso dies sein kann? Wieso ist es möglich,
sich vorzustellen, daß diese „Götter“ oder Engel zur selben Zeit ihre
eigenen Emanationen und ihre persönlichen Selbste sein können? Ist das
in demselben Sinne, wie in der materiellen Welt, wo der Sohn auf eine
Art sein Vater ist, da er sein Blut, Bein von seinem Bein und Fleisch
von seinem Fleisch ist? Darauf antworten die Lehrer: So ist es wahrhaftig.
Aber es muß einer tief in das Geheimnis des Seins eindringen, bevor er
diese Wahrheit völlig erfassen kann.
[15] Wenn eine Welt eine „höhere Welt“ genannt wird,
so ist sie nicht höher auf Grund ihrer Lage, sondern weil sie nach Eigenschaft
oder Wesenheit vollkommener ist. Doch wird eine solche Welt von den
Profanen gewöhnlich als „Himmel“ aufgefasst und über unsere Köpfe verlegt.
|