Wir wollen jetzt in tabellarischer Form mitteilen, was der sehr vorsichtige Eliphas Lêvi zur Erklärung seines Diagrammes sagt, und was die esoterische Lehre behauptet – und die beiden vergleichen. Lêvi macht ebenfalls einen Unterschied zwischen kabbalistischer und occulter Pneumatik.

Éliphas Lévi, der Kabbalist, sagt:

 

Die Theosophen sagen:

KABBALISTISCHE PNEUMATIK

 

ESOTERISCHE PNEUMATIK

1. Die Seele (oder das Ego) ist einbekleidetes Licht; und dieses Licht ist dreifach.

 

1. Dasselbe; denn sie ist Âtmâ-Buddhi-Manas

2. Neshamah – reiner Geist.

 

2. Dasselbe. [55]

3. Ruach – die Seele oder Geist.

 

3. Geistige Seele.

4. Nephesh – plastischer Mittler. [56]

 

4. Mittler zwischen Geist und Menschen, der Sitz der Vernunft, das Gemüt, im Menschen.

5. Das Gewand der Seele ist die Rinde (Körper) des Abbildes (Astralseele).

 

5. Richtig.

6. Das Abbild ist doppelt, weil es das Gute und das Böse reflektiert.

 

6. Allzu unnötiger Weise apokalyptisch. Warum nicht sagen, daß das Astrale, ebenso gut den guten wie den bösen Menschen reflektiert; den Menschen, der entweder immer nach der oberen Dreiheit strebt, oder im andern Falle mit der Vierheit verschwindet.

7. (Abbild – Körper).

 

7. Das irdische Abbild.

OCCULTE PNEUMATIK
(wie sie Éliphas Lévi giebt).

 

OCCULTE PNEUMATIK
(wie sie die Occultisten geben).

 

1. Nephesh ist unsterblich, weil er sein Leben durch Zerstörung von Formen erneuert.
(
Aber Nephesh, der „Atem des Lebens“ ist eine Mißbenennung und eine nutzlose Verwirrung des Schülers.)

 

1. Manas ist unsterblich, weil es nach jeder neuen Inkarnation Zu Âtmâ-Buddhi etwas von sich selbst hinzufügt; und so, indem es sich der Monade assimiliert, an der Unsterblichkeit derselben teilnimmt.

2. Ruach schreitet durch die Evolution von Ideen vorwärts (!?).

 

2. Buddhi wird bewußt durch die Zuwachse, die sie durch Manas erfährt, beim Tode des Menschen nach jeder neuen Inkarnation.

3. Neshamah ist progressiv, ohne Vergessen und ohne Zerstörung.

 

3. Âtmâ schreitet weder vorwärts, noch vergißt er, noch erinnert er sich. Er gehört nicht dieser Ebene an: Er ist bloß der Strahl des ewigen Lichts, welcher auf und durch die Dunkelheit der Materie scheint – wenn die Letztere willfährig ist.

4. Die Seele hat drei Wohnungen.

 

4. Die Seele – kollektiv, als die obere Dreiheit – lebt auf drei Ebenen, abgesehen von ihrer vierten, der irdischen Sphäre; und sie ist ewig auf der höchsten von den dreien.

5. Diese Wohnungen sind: die Ebene der Sterblichen; das obere Eden; und das untere Eden.

 

5. Diese Wohnungen sind: Die Erde für den physischen Menschen, oder die tierische Seele; Kâma-Loka (Hades, das Fegefeuer) für den entkörperten Menschen, oder seine Hülle; Devachan für die höhere Dreiheit.

6. Das Abbild (der Mensch) ist eine Sphinx, die das Rätsel der Geburt aufgiebt.

 

 

6. Richtig.

7. Das fatale Abbild (der Astralkörper) begabt Nephesh mit seinen Begabungen; aber Ruach ist im stande, dafür das Abbild zu setzen, das in Übereinstimmung mit den Inspirationen von Neshamah errungen wurde.

 

7. Der Astralkörper zieht mittels Kâma (der Begierde) fortwährend Manas in die Sphäre der materiellen Leidenschaften und Begierden hinab. Aber wenn der bessere Mensch oder Manas versucht, der verderblichen Anziehung zu entkommen, und seine Bestrebungen Âtmâ (Neshamah) zuwendet, dann siegt Buddhi (Ruach), und erhebt Manas mit sich in den Bereich des ewig Geistes.


[55] Éliphas Lévi hat, sei es absichtlich oder nicht, die Zahlen durcheinander gebracht; bei uns ist seine No. 2  – No. 1 (Geist); und indem er aus Nephesh sowohl den plastischen Mittler als auch das Leben macht, so macht er in Wirklichkeit bloß sechs Prinzipien, weil er die ersten zwei wiederholt.

[56] Die Esoterik lehrt dasselbe. Aber Manas ist nicht Nepesh; noch ist letzterer der Astralkörper, sonder das vierte Prinzip, und auch das zweite, Prâna, denn Nepesh ist der „Atem des Lebens“ im Menschen, so gut wie im Tier oder im Insekt – des physischen materiellen Lebens, welches keine Spiritualität in sich hat.