Die allgemeine Lehre des Kommentars geht nun dahin, daß jede neue Runde eines von den zusammengesetzten Elementen entwickelt, wie sie jetzt der Wissenschaft bekannt sind, welche die ursprüngliche Benennung verwirft und es vorzieht, sie in ihre Bestandteile untereinzuteilen. Wenn die Natur die „Ewig-Werdende“ auf der geoffenbarten Ebene ist, so sind diese Elemente in ebendemselben Lichte zu betrachten. Sie haben sich zu entwickeln, fortzuschreiten und zu wachsen, bis zum Ende des Manvantara. So entwickelte die erste Runde, wie man uns lehrt, nur ein Element und eine Natur und Menschheit in etwas, was als ein Aspekt der Natur bezeichnet werden kann – der von einigen sehr unwissenschaftlich (wenn es thatsächlich richtig sein mag) „eindimensionaler Raum“ genannt wird. Die zweite Runde bringt hervor und entwickelt zwei Elemente, Feuer und Erde; und ihre Menschheit, die diesem Zustande der Natur angepaßt war, wenn wir mit dem Namen Menschen Wesen bezeichnen können, die unter Bedingungen lebten, die jetzt den Menschen unbekannt sind, war – um wiederum eine familiäre Phrase in streng figürlichem Sinne, dem einzigen, in dem sie richtig gebraucht werden kann, anzuwenden, - eine „zweidimensionale“ Gattung. Die Vorgänge der natürlichen Entwicklung, die wir jetzt betrachten, werden
zu gleicher Zeit die moderne Art des Spekulierens über die Eigenschaften
des zwei-, drei- und vier- oder mehrdimensionalen
Raumes deutlich machen und diskreditieren; aber es ist der Mühe wert,
im Vorübergehen die wirkliche Bedeutung der gesunden, aber unvollständigen
Intuition darzulegen, welche – unter Spiritualisten und Theosophen, und
verschiedenen großen Männern der Wissenschaft für diesen Gegenstand [62] - den Gebrauch des modernen
Ausdruckes: die „vierte Raumdimension“ gezeitigt hat. Um einen Anfang
zu machen, so ist die oberflächliche Sinnwidrigkeit der Annahme, daß der
Raum selbst in irgend einer Richtung meßbar sei, von wenig Bedeutung.
Die gebräuchliche Redewendung kann bloß eine Abkürzung sein von der volleren
Form: die „vierte Dimension vom Stoffe im Raume“.
[63] Aber selbst in dieser Erweiterung ist es ein unglücklicher
Ausdruck, weil, während es vollkommen wahr ist, daß der Fortschritt der
Entwicklung bestimmt sein mag, uns mit neuen Merkmalen der Materie bekannt
zu machen, jene, mit denen wir bereits vertraut sind, thatsächlich zahlreicher
sind, als die drei Dimensionen. Die Eigenschaften, oder was vielleicht
der am besten zu verwendende Ausdruck ist, die Charakteristika der Materie
müssen offenbar jederzeit eine unmittelbare Beziehung zu den Sinnen des
Menschen haben. Der Stoff besitzt Ausdehnung, Farbe, Bewegung (Molekularbewegung),
Geschmack und Geruch, entsprechend den vorhandenen menschlichen Sinnen,
und das nächste Charakteristikon, das er entwickelt – wird dem nächsten
Sinne des Menschen entsprechen, den wir „normales Hellsehen“ nennen können.
Wenn daher einige kühne Denker nach einer vierten Dimension gedürstet
haben, um den Durchgang von Stoff durch Stoff und die Hervorbringung von
Knoten in einer endlosen Schnur zu erklären, so hat ihnen ein sechstes
Charakteristikon der Materie gefehlt. Die drei Dimensionen gehören
thatsächlich bloß einem Attribute oder Charakteristikon des Stoffes
an – der Ausdehnung; und der gewöhnliche gesunde Menschenverstand sträubt
sich mit Recht gegen die Idee, dass bei irgend einem Zustande der Dinge
mehr als drei solche Dimensionen, wie Länge, Breite und Dicke, sein können.
Diese Ausdrücke, und der Ausdruck „Dimension“ selbst, gehören alle einer
Gedankenebene an, einem Entwicklungszustande, einem Charakteristikon
der Materie. Solange als es unter den Hilfsmitteln des Kosmos Zollstöcke
giebt, um sie auf die Materie anzuwenden, solange werden sie imstande
sein, dieselbe nach drei Richtungen und nicht nach mehr zu messen; gerade
so, wie seit der Zeit, als die Idee des Messens zuerst einen Platz im
menschlichen Verstande einnimmt, es möglich war, das Messen in drei Richtungen
vorzunehmen und nicht mehr. Aber alle diese Überlegungen widerstreiten
nicht im mindesten der Gewissheit, daß mit dem Fortschritte der Zeit die
Charakteristika der Materie sich ebenso vermehren werden, wie die Fähigkeiten
der Menschheit eine Vermehrung erfahren werden. Unterdessen ist der Ausdruck
noch viel unrichtiger, als selbst die gebräuchliche Phrase vom „Auf“-
oder „Untergehen“ der Sonne. [62] Professor Zöllners Theorie ist von verschiedenen Gelehrten, welche auch Spiritualisten sind, freudigst begrüßt worden; z. B. von den Professoren Butlerof und Wagner in St. Petersburg. [63] „Abstraktionen Realität zu geben, ist der Irrtum des Realismus. Raum und Zeit werden oft als von allen konkreten Erfahrungen des Verstandes getrennt betrachtet, während sie doch Generalstationen derselben nach gewissen Aspekten sind.“ (Bain, Logic, Teil II. p. 389.) |