ÜBERSICHT

Die Geschichte der Schöpfung und dieser Welt von ihrem Anbeginne bis zur gegenwärtigen Zeit besteht aus sieben Kapiteln. Das siebente Kapitel ist noch nicht geschrieben.

T. SUBBA ROW. [1]

Das erste von diesen „sieben Kapiteln“ wurde hiermit zu schreiben versucht und ist nun fertig. So unvollständig und schwach die Darlegung sein mag, so ist sie doch auf jeden Fall eine Näherung – das Wort in einem mathematischen Sinne genommen – an das, was die älteste Grundlage aller folgenden Kosmogonieen bildet.
Der Versuch, in einer europäischen Sprache das große Panorama des ewig periodischen Gesetzes darzustellen, das den bildsamen Gemütern der ersten mit Bewusstsein begabten Rassen von jenen eingeprägt wurde, welche dasselbe aus dem Universalgemüte reflektierten, ist ein Wagnis; denn keine menschliche Sprache, ausgenommen das Sanskrit – welches die Sprache der Götter ist – kann dies in irgendwelcher Angemessenheit. Aber die Fehler in diesem Werke müssen vergeben werden um des Beweggrundes willen.
Als ein Ganzes ist weder das Vorausgegangene noch das Folgende irgendwo vollständig zu finden. Es wird von keiner der sechs indischen Philosophenschulen gelehrt, da es deren Zusammenfassung, der siebenten, welche die occulte Lehre ist, angehört. Es ist auf keinem zerbröckelnden ägyptischen Papyrus aufgezeichnet, und findet sich auch nicht mehr eingegraben auf assyrischen Ziegeln oder Granitmauern. Die Bücher des Vedânta – des „letzten Wortes der menschlichen Erkenntnis“ – geben bloß den metaphysischen Aspekt dieser Weltkosmogonie; und ihre unschätzbare Schatzkammer, die Upanishads – Upa-ni-shad ist ein zusammengesetztes Wort und bedeutet die Besiegung der Unwissenheit durch die Offenbarung der geheimen, geistigen Erkenntnis – erfordert jetzt den weiteren Besitz eines Hauptschlüssels, um den Schüler zu befähigen, zu ihrem vollen Verständnis zu gelangen. Den Grund dafür will ich hier so darzustellen versuchen, wie ich ihn von einem Meister erfahren habe.


[1] In The Theosophist, 1881.