Daher hatte Young recht zu sagen
und nicht mehr. Sie sind weder „dienende“ noch „schützende“ Engel, noch
sind sie die „Boten des Allerhöchsten“; noch weniger die „Sendboten des
Zornes“ von irgend einem Gott, den sich die Einbildung des Menschen geschaffen
hat. Ihren Schutz anzurufen ist ebenso thöricht, als zu glauben, daß ihre
Sympathie durch irgend eine Art von Sühne erlangt werden könne; denn sie
sind, ebenso sehr wie der Mensch selbst, die Sklaven und Kreaturen des
unveränderlichen karmischen und kosmischen Gesetzes. Der Grund dafür ist
einleuchtend. Da sie keine Elemente von Persönlichkeit in ihrem Wesen
haben, so können sie auch keine persönlichen Eigenschaften haben, wie
solche von den Menschen in den exoterischen Religionen ihrem anthropomorphischen
Gotte zugeschrieben werden – einem eifernden und sich abschließenden Gotte,
welcher sich freut und zürnt, welcher Wohlgefallen hat an Opfer, und in
seiner Eitelkeit mehr despotisch ist als irgend ein endlicher närrischer
Mensch. Dem Menschen, als einer Zusammensetzung der Wesenheiten von allen
diesen himmlischen Hierarchieen mag es gelingen, sich selbst als solchen
in einem Sinn erhaben zu machen über irgend eine Hierarchie oder Klasse,
oder selbst über eine Verbindung derselben. „Der Mensch kann sich die
Devas weder geneigt machen, noch ihnen befehlen,“ wird gesagt. Aber durch
Lähmung seiner niederen Persönlichkeit, wodurch er zur vollen Erkenntnis
der Nichtgetrenntheit seines höheren Selbst von dem Einen Absoluten
SELBST gelangt, kann der Mensch, selbst während seines irdischen Lebens
„einer von uns“ werden. So wird der Mensch dadurch, daß er von der Frucht
der Erkenntnis ißt, welche die Unwissenheit vertreibt, gleich einem von
den Elohim, oder den Dhyânis; und wenn er einmal auf ihrer Ebene
ist, so muß sich der Geist der Solidarität und vollkommenen Harmonie,
welcher in jeder Hierarchie herrscht, über ihn ausbreiten, und ihn in
allen Einzelnheiten beschützen. Die ganze Ordnung in der Natur zeigt eine fortschreitende Bewegung nach einem höheren Leben hin. Es liegt ein Plan in der Wirkung der scheinbar blindesten Kräfte. Der ganze Entwicklungsprozeß mit seinen endlosen Anpassungen ist ein Beweis dafür. Die unveränderlichen Gesetze, welche die schwachen und kraftlosen Arten ausjätet, um Platz für die Starken zu machen, und die das „Überleben des Tauglichsten“ sichern, arbeiten alle, so grausam sie in ihrer unmittelbaren Wirkung sind, nach dem großen Ziele hin. Die Thatsache allein, daß Anpassungen wirklich stattfinden, daß der Tauglichste wirklich überlebt im Kampf ums Dasein, zeigt, daß die sogenannte „unbewußte Natur“ in Wirklichkeit eine Vereinigung von Kräften ist, gehandhabt von halbintelligenten Wesen (Elementalen), geläutert von hohen planetarischen Geistern (Dhyân-Chohans), deren allgemeine Zusammenfassung das geoffenbarte Verbum des ungeoffenbarten Logos bildet, und zu ein und derselben Zeit das Gemüt des Weltalls und sein unveränderliches Gesetz ausmacht. Denn die Natur, in ihrem abstrakten Sinne genommen, kann nicht „unbewußt“ sein, da sie die Ausstrahlung, und somit ein Aspekt auf der geoffenbarten Ebene, des absoluten Bewußtseins ist. Wo ist jener kühne Mensch, der sich vermessen würde, zu leugnen, daß die Vegetation und selbst die Minerale ein Bewußtsein ihrer eigenen Art haben? Alles, was er sagen kann ist, daß dieses Bewußtsein jenseits seines Verständnisses liegt. |