Was die Berechnungen des verstorbenen J. A. Parker im allgemeinen, und seinen dritten Satz insbesondere betrifft, so haben wir einige hervorragende Mathematiker befragt, und das Wesentliche ihrer Antwort ist folgendes:

Parkers Beweisführung beruht vielmehr auf sentimentalen, als auf mathematischen Überlegungen und ist logisch unstichhaltig.

Satz III, nämlich:

Der Kreis ist die natürliche Grundlage und der Anfang einer jeden Fläche, und daß in der mathematischen Wissenschaft das Quadrat dafür genommen wird, ist künstlich und willkürlich.

- ist ein Beispiel einer willkürlichen Aufstellung und verdient kein rechtes Vertrauen in mathematischer Beweisführung. Dieselbe Bemerkung betrifft, sogar noch stärker, Satz VII, welcher besagt:

Weil der Kreis die ursprüngliche Figur in der Natur ist, und somit die Grundlage des Flächenmaßes; und weil der Kreis Hofs in dem Verhältnisse seines halben Umfanges zum Halbmesser durch das Quadrat gemessen wird und demselben entspricht, daher sind Umfang und Radius, und nicht das Quadrat des Durchmessers, die einzigen natürlichen und rechtmäßigen Elemente des Flächenmaßes, durch welche alle regelmäßigen Figuren gleich dem Quadrate und gleich dem Kreise gemacht sind.

Satz IX ist ein bemerkenswertes Beispiel einer fehlerhaften Schlussfolgerung, obwohl es gerade die ist, auf der ja Parkers Quadratur hauptsächlich beruht. Sie behauptet folgendes:

Der Kreis und das gleichseitige Dreieck sind einander in allen Elementen ihrer Konstruktion entgegengesetzt und daher steht der gebrochene Durchmesser eines Kreises, der gleich ist dem Durchmesser eines Quadrates, im entgegengesetzten quadratischen Verhältnisse zu dem Durchmesser eines gleichseitigen Dreieckes, dessen Flächeninhalt gleich 1 ist, etc. etc.

Nehmen wir des Beweises halber an, daß man sagen könne, ein Dreieck habe einen Halbmesser in dem Sinne, wie wir von dem Halbmesser eines Kreises sprechen - denn was Parker den Halbmesser des Dreieckes nennt, ist der Halbmesser des einem Dreiecke eingeschriebenen Kreises, und daher überhaupt nicht der Halbmesser des Dreieckes - und nehmen wir für den Augenblick - die übrigen phantastischen und mathematischen Sätze, die in seinen Premissen vereinigt sind, als erwiesen an, wieso müssen wir schließen, daß, wenn das gleichseitige Dreieck und der Kreis in allen Elementen ihrer Konstruktion entgegengesetzt sind, der Durchmesser irgend eines gegebenen Kreises im entgegengesetzten quadratischen Verhältnisse zum Durchmesser irgend eines gegebenen äquivalenten Dreieckes steht? Welcher notwendige Zusammenhang besteht zwischen dem Vordersatze und dem Schlußsatze? Die Schlußfolgerung ist von einer Art, wie sie in der Geometrie nicht bekannt ist und Würde von strengen Mathematikern durchaus nicht gelten gelassen.

Ob das archaische esoterische System der Ursprung des britischen Zolls ist oder nicht, ist jedoch für den strengen und richtigen Metaphysiker von Wenig Bedeutung. Auch wird Herrn Ralston Skinners esoterische Auffassung der Bibel nicht unrichtig, bloß deshalb, weil die Messungen der Pyramide nicht in Übereinstimmung mit den Maßen von Solomons Tempel, der Arche Noah etc., gefunden werden mögen, oder weil Herrn Parkers Quadratur des Kreises von den Mathematikern verworfen wird. Denn Herrn Skinners Leseweise beruht in erster Linie auf den kabbalistischen Methoden und dem rabbinischen Zahlenwerte der hebräischen Buchstaben. Hingegen ist es äußerst wichtig, zu ermitteln, ob die Maße, welche in der Entwicklung der symbolischen Religion der Arier, bei der Erbauung ihrer Tempel, in den Zahlenangaben der Purânen, und insbesondere in ihrer Chronologie, in ihren astronomischen Symbolen, in der Dauer der Cyklen, und bei anderen Berechnungen verwendet wurden, dieselben sind, wie die in den biblischen Maßen und Glyphen gebrachten. Denn dieses wird beweisen, daß die Juden, wenn sie nicht ihre heilige Eile und sonstigen Maße von den Ägyptern übernommen haben - da Moses von den Priestern derselben initiiert war - jene Begriffe aus Indien erhalten haben müssen. Auf jeden Fall überlieferten sie dieselben den ersten Christen. Somit sind die Occultisten und Kabbalisten die wahren Erben der Erkenntnis oder geheimen Weisheit, wie sie noch jetzt in der Bibel zu finden ist; denn sie allein verstehen noch den wirklichen Sinn derselben, während die profanen Juden und Christen sich an ihre Schale und den toten Buchstaben halten. Daß es dieses Maßsystem war, welches zur Erfindung der Gottesnamen Elohim und Jehovah und zu ihrer Anpassung an den Phallicismus führte, und daß Jehovah eine nicht sehr schmeichelhafte Kopie des Osiris ist, ist jetzt vom Verfasser der Source of Measures erwiesen. Aber der letztere und Herr Piazzi Smyth scheinen beide unter dem Eindrucke zu arbeiten, daß (a) die Priorität des Systems den Israeliten gehört, da die hebräische Sprache die göttliche Sprache sei und daß (b) diese Universalsprache direkter Offenbarung angehört!

Die letztere Hypothese ist nur in dem Sinne richtig, den wir im letzten Abschnitte der vorhergehenden Abteilung aufgestellt haben; wir müssen aber noch über die Natur und den Charakter des göttlichen „Offenbarers“ übereinkommen. Die erstere Hypothese von der Priorität wird für den Profanen natürlich abhängen (a) von dem inneren und äußeren Beweismateriale der Offenbarung und (b) von den individuellen Vorurteilen eines jeden Gelehrten. Dies kann jedoch weder den theistischen Kabbalisten, noch den pantheistischen Occultisten daran verhindern, ein jeder an seinen eigenen Weg zu glauben; und keiner von beiden wird den anderen überzeugen. Die Thaten, welche die Geschichte liefert, sind zu spärlich und unbefriedigend für jeden von beiden, als daß sie einem Skeptiker beweisen könnten, wer von ihnen im Rechte ist.

Anderseits werden die Beweise, welche die Überlieferung an die Hand giebt, zu hartnäckig verworfen, als daß wir die Hoffnung haben könnten, die Frage in unserem gegenwärtigen Zeitalter zu erledigen. Unterdessen wird die materialistische Wissenschaft Kabbalisten und Occultisten ohne Unterschied verlachen. Aber, die streitige Frage nach der Priorität einmal beiseite gelassen, wird die Wissenschaft in ihren Bereichen Philologie und vergleichender Religionswissenschaft sich schließlich vor die Aufgabe gestellt sehen und gezwungen sein, den gemeinsamen Anspruch gelten zu lassen.