Identische Glyphen, Zahlen und esoterische Symbole finden sich in Ägypten, Peru, Mexiko, der Osterinsel, Indien, Chaldäa und Centralasien - gekreuzigte Menschen, und Symbole der Entwicklung von Rassen aus Göttern - und doch sieht man die Wissenschaft die Idee einer anderen menschlichen Rasse als einer nach unserem Bilde gemachten zurückweisen; die Theologie klammert sich an ihre 6000 Jahre der Schöpfung; die Anthropologie lehrt unsere Abstammung vom Affen; und der Klerus leitet sie von Adam ab, 4004 Jahre v. Chr.!!
Soll man aus Furcht, der Strafe zu verfallen, ein abergläubischer Narr oder selbst ein Lügner genannt zu werden, sich davon abhalten lassen, Beweise zu liefern - die so gut sind wie irgend welche andere - bloß deshalb, weil der Tag, an dem alle sieben Schlüssel an die Wissenschaft übergeben sein werden, oder vielmehr an die Männer des Studiums und Forschens auf dem Gebiete der Symbologie, noch nicht heraufgedämmert ist? Angesichts der zermalmenden Entdeckungen der Geologie und Anthropologie in Bezug auf das Alter des Menschen sollen wir - bloß um der üblichen Strafe zu entgehen, welche jeden erwartet, der von den gebahnten Wegen von Theologie oder Materialismus abweicht - uns an die 6000 Jahre und die „ausdrückliche Schöpfung“ halten, oder in unterthäniger Bewunderung unseren Stammbaum und unsere Abstammung vom Affen annehmen? Das nicht so lange es bekannt ist, daß die geheimen Aufzeichnungen die genannten sieben Schlüssel zum Mysterium des Ursprungs des Menschen enthalten. Fehlerhaft, materialistisch und vorurteilsvoll, wie die wissenschaftlichen Theorien sein mögen, sind sie doch der Wahrheit tausendmal näher als die Einfälle der Theologie. Die letzteren liegen für jeden, mit Ausnahme der unnachgiebigsten Frömmler und Fanatiker in ihrem Todeskampfe. Oder vielmehr, einige von ihren Verteidigern müssen ihren Verstand verloren haben. Denn was soll man denken, wenn angesichts der buchstäblichen Sinnwidrigkeiten der Bibel diese doch noch öffentlich verteidigt werden, und zwar so heftig wie jemals, und man die Theologen behaupten hört, daß, obwohl „die Schrift es sorgfältig unterläßt (?), irgendwelche unmittelbare Beiträge zur wissenschaftlichen Erkenntnis zu liefern, sie niemals irgend welcher Behauptung begegnet sind, welche nicht dem Lichte der fortschreitenden Wissenschaft standhalten würde.“ !!! [18]
Wir haben daher keine andere Wahl als die, entweder blindlings die Schlußfolgerung der Wissenschaft anzunehmen, oder uns von derselben loszureißen und furchtlos ihrem Anblicke Widerstand zu leisten, das feststellend, was die Geheimlehre uns lehrt, und vollständig vorbereitet, die Folgen zu tragen.
Aber sehen wir, ob nicht die Wissenschaft in ihren materialistischen Spekulationen und selbst die Theologie in ihrem Todesröcheln und im äußersten Kampfe, die 6000 Jahre seit Adam mit Sir Charles Lyells Geological Evidences of the Antiquity of Man in Übereinstimmung zu bringen, selber unbewußt uns die hülfreiche Hand darreichen. Die Ethnologie findet es, nach dem Eingeständnisse verschiedener ihrer gelehrten Jünger, bereits unmöglich, die Verschiedenheiten in der menschlichen Rasse zu erklären, wenn man nicht die Hypothese von der Schöpfung von verschiedenen Adams annimmt. Sie sprechen von „einem weißen Adam und einem schwarzen Adam, einem roten Adam und einem gelben Adam.“ [19] Wären sie Hindûs, die die Wiedergeburten von Vâmadeva aufzählen, nach dem Lingapurâna, sie könnten wenig mehr sagen. Denn bei den Aufzählungen der wiederholten Geburten des Shiva zeigen ihn diese in einem Kalpa von weißer Hautfarbe, in einem anderen von schwarzer Farbe, in noch einem anderen von roter Farbe worauf der Kumâra zu „vier Jünglingen von gelber Farbe“ wird.
Dieses seltsame „Zusammentreffen“, wie Herr Proctor sagen würde, spricht bloß zu Gunsten der wissenschaftlichen Intuition, da Shiva-Kumâra einfach allegorisch die menschlichen Rassen während der Entstehung der Menschen darstellt. Aber das hat zu einem anderen intuitiven Phänomen geführt - diesmal in den Reihen der Theologen. Der unbekannte Verfasser von Primeval Man, in einer verzweifelten Anstrengung, die göttliche Offenbarung vor den unbarmherzigen und beredten Entdeckungen der Geologie und Anthropologie zu schützen, bemerkt „es wäre unglücklich, wenn die Verteidiger der Bibel auf die Stellung getrieben würden, entweder die Inspiration der Schrift auszuliefern, oder die Schlußfolgerungen der Geologen zu bestreiten“, und - findet einen Ausgleich. Oder vielmehr, er widmet einen dicken Band der Thatsache: „Adam war nicht der erste Mensch, [20] der auf dieser Erde erschaffen wurde.“ Die ausgegrabenen Überbleibsel eines präadamitischen Menschen „erschüttern nicht unser Vertrauen in die Schrift, sondern liefern vielmehr einen weiteren Beweis für ihre Wahrheit.“ [21] Wieso? Auf die denkbar einfachste Art; denn der Verfasser schliefst, daß hinfort „wir (der Klerus) im stande sind, die Männer der Wissenschaft ihre Studien verfolgen zu lassen, ohne es versuchen zu müssen, sie durch die Furcht vor Ketzerei einzuschränken.“ Das muß in der That eine Erlösung für die Herren Huxley, Tyndall und Sir Charles Lyell sein!

Die biblische Erzählung beginnt nicht mit der Schöpfung, wie gemeiniglich angenommen wird, sondern mit der Bildung von Adam und Eva, Millionen von .Jahren, nachdem unser Planet erschaffen worden war. Seine frühere Geschichte ist, soweit die Schrift in Betracht kommt, noch ungeschrieben . . . . Es mag nicht nur eine, sondern zwanzig verschiedene Rassen auf Erden vor der Zeit des Adam gegeben haben, gerade so gut, wie es zwanzig verschiedene Menschenrassen auf anderen Welten geben mag. [22]


[17] Siehe ferner die Beschreibung der alten ârischen Initiation: des Vishvakarman, der die ihrer Strahlen beraubte Sonne, Vikarttana, auf einer kreuzförmigen Latte kreuzigt.

[18] Primeval Man Unveiled, or the Anthropology of the Bible, von dem (unbekannten) Verfasser von The Stars and the Angels 1870, p. 14.

[19] a. a. O., p. 195.

[20] Insbesondere angesichts des Beweises, den die autorisierte Bibel selbst in der Genesis (IV. 16, 17) liefert, nach der Kain in das Land Nod geht und dort eine Frau heiratet.

[21] Ebendaselbst, p. 194.

[22] Ebendaselbst, p. 55