Die orthodoxen Brâhminen, jene, die sich am meisten gegen die Pantheisten
und Advaitis erheben, indem sie sie Atheisten nennen, sind gezwungen,
wenn anders Manu irgend eine Autorität in dieser Sache hat, den Tod
des Brahmâ, des Schöpfers, am Ende eines jeden Zeitalters seiner
Gottheit anzunehmen nach 100 göttlichen Jahren, einem Zeitraum, der
zu seinem Ausdruck in unsern Jahren eine fünfzehnziffrige Zahl erfordert.
Und doch wird kein Philosoph unter ihnen diesen Tod" in irgend
einem andern Sinne betrachten, als dem eines zeitweisen Verschwindens
von der geoffenbarten Ebene der Existenz, oder als ein periodisches Ruhen. Es ist nicht der eine unbekannte immer-gegenwärtige Gott in der Natur, oder die Natur in abscondito, was zurückgewiesen wird, sondern der Gott des menschlichen Dogmas und sein humanisiertes Wort". In seinem grenzenlosen Dünkel und ihm eigenen Stolz und Eitelkeit gestaltete es der Mensch mit seiner lästernden Hand aus dem Material, das er in seiner eigenen kleinen Gehirnwerkstätte vorfand, und zwang es seinen Genossen auf als eine direkte Offenbarung von dein einen unenthüllten RAUM3. Der Occultist betrachtet Offenbarung als von göttlichen aber doch noch endlichen Wesen herrührend, von geoffenbarten Leben, niemals von dem unmanifestierbaren EINEN LEBEN; von jenen Wesenheiten, die als Urmensch, Dhyâni-Buddhas, oder Dhyân-Chohans, als Rishi-Prajâpati der Hindûs, als Elohim oder Söhne Gottes, als Planetengeister aller Nationen, für die Menschen Götter geworden sind. Er betrachtet auch die Âdi-Shakti, - die direkte Emanation von Mûlaprakriti, der ewigen Wurzel des TAT, und den weiblichen Aspekt der schöpferischen Ursache, Brahmâ, in ihrer âkâshischen Form der Universalseele - als philosophisch eine Mâyâ, und Ursache der menschlichen Mâyâ. Aber diese Betrachtungsweise hindert ihn nicht, an ihre Existenz für so lange, als sie dauert, zu glauben, nämlich für ein Mahâmanvantara; noch daran, Âkâsha, die Ausstrahlung von Mûlaprakriti4 zu praktischen Zwecken zu verwenden, indem die Weltseele mit allen natürlichen Erscheinungen, seien sie der Wissenschaft bekannt oder nicht, in Zusammenhang steht. Die ältesten Religionen der Erde - exoterisch, denn die esoterische
Wurzel oder Grundlage ist eine einzige - sind die indische, die altpersische,
und die ägyptische. In ihrer symbolischen Vermummung belassen sind sie ein Ammenmärchen, ein garstiger Dorn in der Seite der Wissenschaft und Logik, eine offenbare Wirkung Karmas. Es war eine grausame Rache von Seite der Rabbiner, die besser wußten, was ihr Pentateuch bedeutete, sie als Prolog des Christentums dienen zu lassen. Es war ein schweigender Protest gegen ihre Beraubung, und die Juden sind jetzt sicher besser daran als ihre traditionellen Verfolger. Die obengenannten exoterischen Glaubensarten werden im Lichte der Universallehre erklärt werden, so wie wir mit derselben vorwärtsschreiten. Der occulte Katechismus enthält die folgenden Fragen und Antworten: Was ist das, das immer ist? - Raum, das ewige Anupadaka (Elternlose).
Was ist das, das immer war? - Der Keim in der Wurzel. Was ist das, das
immer kommt und geht? - Der große Atem. Dann giebt es drei Ewige?
- Nein, die drei sind eins. Das, das immer ist, ist eins; das, das immer
war, ist eins; das, das immer seiend und werdend ist, ist auch eins: und
dieses ist Raum. 1) Die bloßen Namen der beiden Hauptgottheiten, Brahmâ und Vishnu, hätten schon lange ihre esoterische Bedeutung erkennen lassen sollen. Brahman oder Brahm, wird von einigen von der Wurzel brih, "wachsen" oder "sich ausdehnen", abgeleitet (siehe Calcutta Review, vol. LXVI, p. 14); und Vishnu, von der Wurzel vish, "durchdringen", "eintreten in die Natur der Wesenheit"; Brahmâ-Vishnu ist somit der unendliche Raum, von welchem die Götter, die Rishis, die Manus, und alles in diesem Universum einfach Potenzen (Vibhûtayah) sind.zurück zum Text 2) Siehe Manus Bericht von Brahmâ, der seinen Körper in Männliches und weibliches teilt, letzteres die weibliche Vâch, in welcher er Virâj erschafft, und vergleiche diesen mit der Esoterik der Kapitel II, III und IV der Genesis.zurück zum Text 3) Occultismus liegt in der That in der Luft am Schlusse
dieses unseres Jahrhunderts. Unter vielen anderen kürzlich erschienenen
Werken möchten wir besonders eines den Schülern des theoretischen
Occultismus, die sich nicht über den Bereich unserer speziellen menschlichen
Ebene hinauswagen wollen, empfehlen. Es heißt "New Aspects
of Life and Religion", von Henry Pratt, M. D. Es ist voll von
esoterischen Dogmen und Philosophie, letztere jedoch in den Schlußkapiteln
etwas beschränkt durch etwas, was ein Geist voll bedingtem Positivismus
zu sein scheint. Nichtsdestoweniger verdient das über den Raum als
"die unbekannte erste Ursache" gesagte, angeführt zu werden. 4) Im Gegensatz zum geoffenbarten stofflichen Universum wird der Ausdruck Mûlaprakriti (von mûla "Wurzel" und prakriti "Natur") oder der ungeoffenbarte ursprüngliche Stoff - von den westlichen Alchemisten Adams Erde genannt - von den Vedântisten auf Parabrahman angewendet. Die Materie ist zweifach nach der religiösen Metaphysik, und siebenfach nach den esoterischen Lehren, wie alles übrige im Weltall. Als Mûlaprakriti ist sie undifferenziert und ewig; als Vyakta wird sie differenziert und bedingt, nach der Shvetâshvatara Upanishad, I. 8, und Devî Bhâgavata Purâna. Der Verfasser der vier Vorlesungen über die Bhagavad Gîtâ sagt, indem er von Mûlaprakriti spricht: "Von seinem (des Logos) objektiven Standpunkt aus erscheint ihm Parabrahman als Mûlaprakriti ... Natürlich ist für ihn diese Mûlaprakriti materiell, wie irgend ein materielles Objekt für uns materiell ist... Parabrahman ist eine unbedingte und absolute Realität, und Mûlaprakriti ist eine Art von darüber geworfenem Schleier." (Theosophist, Vol. VIII, p. 304; [deutsch in Hartmanns Lotusblüten, Bd. I. D. Übers.])zurück zum Text 5) Die esoterische Philosophie muß, indem sie jedes endliche Ding als Mâjâ (oder die Illusion aus Unwissenheit) betrachtet, notwendigerweise jeden intrakosimschen Planeten oder Körper im selben Lichte sehen, da er etwas Organisiertes, mithin Endliches ist. Es bezieht sich daher der Ausdruck "es schreitet von außen nach innen, etc." in dem ersten Teile des Satzes auf das Herandämmern eines Mahâmanvantara, oder auf die große Wiederevolution nach einer der vollständigen periodischen Auflösungen von jeder zusammengesetzten Form in der Natur, vom Planeten bis zum Molekül, in ihr letztes Wesen oder Element; und in seinem zweiten Teile auf das partielle oder lokale Manvantara, welches ein solares oder selbst ein planetarisches sein mag.zurück zum Text 6) Unter Centrum ist ein Energiecentrum oder kosmischer
Brennpunkt verstanden; wenn die sogenannte ,.Schöpfung" oder
Formung eines Planeten durch die Kraft, die von den Occultisten als Leben
und von der Wissenschaft als Energie bezeichnet wird, vollendet ist, so
findet das Fortschreiten von innen nach außen statt, wie es heißt,
daß jedes Atom in sich selbst schöpferische Energie vom göttlichen
Atem enthält. Während somit nach einem absoluten Pralaya, wenn
das vorherbestandene Material bloß aus Einem Element bestellt, und
der Atem "überall ist", der letztere von außen nach
innen wirkt: beginnen nach einem kleineren Pralaya, in dem alles im statu
quo geblieben ist - in einem gefrorenen Zustand, sozusagen, wie der
Mond - beim ersten Wallen des Manvantara, der Planet oder die Planeten
ihre Wiederauferstehung zum Leben voll innen nach außen.zurück
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