Auf dieser Grundlage sucht der Verfasser nach einer natürlichen körperlichen Funktion, welche gemeinsames Eigentum der menschlichen Rasse ist, und welche mit den periodischen Manifestationen in Zusammenhang steht, so daß ,,der Zusammenhang zwischen den beiden Arten von Erscheinungen . . . in der gewöhnlichen oder volkstümlichen Redensart feststehend wurde.“ Er findet dies in:

(a) Den weiblichen physiologischen Erscheinungen, welche jeden Mondmonat zu 28 Tagen, oder alle 4 Wochen zu je 7 Tagen stattfinden, so daß 13 Vorkommnisse dieser Periode in 364 Tagen stattfinden, welche gleich sind dem solaren Wochenjahr von 52 Wochen zu je 7 Tagen. (b) Die erste Bewegung des Fötus wird bezeichnet durch eine Periode von 126 Tagen, oder 18 Wochen zu je 7 Tagen. (c) Die Periode, welche „die Periode der Lebensfähigkeit“ genannt wird, ist eine solche von 210 Tagen, oder von 30 Wochen zu je 7 Tagen. (d) Die Periode der Geburt ist vollendet in 280 Tagen, oder einer Periode von 40 Wochen zu je 7 Tagen, oder von 10 Mondmonaten zu je 28 Tagen, oder von 9 Kalendermonaten zu je 31 Tagen, wobei das Maß der Übergangsperiode aus der Finsternis des Mutterschoßes zum Lichte und zur Herrlichkeit des bewußten Daseins, dieses immerwährenden unergründlichen Geheimnisses und Wunders, auf dem königlichen Bogen des Himmels gemessen wurde . . . . Derart wurden die beobachteten Zeitperioden, welche das Wirken der Geburtsfunktion abgrenzen, natürlicherweise eine Grundlage astronomischer Berechnung werden .    Wir können nahezu mit Bestimmtheit behaupten, . . . daß dies die Art des Rechnens bei allen Nationen war, entweder unabhängig, oder durch Vermittlung und indirekt durch Unterricht. Es war dies die Art der Hebräer, denn selbst heute noch berechnen diese den Kalender mit Hilfe der 354 oder 355 Tage des Mondjahres, und wir besitzen ein besonderes Zeugnis dafür, daß es die Art der alten Ägypter war, was wie folgt zu beweisen ist:

Die Fundamentalidee, welche der Religionsphilosophie der Hebräer zu Grunde lag, war die, daß Gott alle Dinge in sich enthalte, [3] und daß der Mensch sein Abbild sei, der Mensch einschließlich des Weibes . . . . . Die Stelle des Mannes und des Weibes bei den Hebräern nahmen bei den Ägyptern der Stier und die Kuh ein, geweiht dem Osiris und der Isis, [4] welche beziehungsweise dargestellt wurden durch einen Mann mit einem Stierkopfe, und durch ein Weib mit einem Kuhhaupte; und diese Symbole wurden verehrt. Bekanntlich war Osiris die Sonne und der Nilfluß, das tropische Jahr von 365 Tagen, welche Zahl der Wert des Wortes Neilos ist, und der Stier, da er auch das Prinzip des Feuers und der Leben gebenden Kraft war; während Isis der Mond war, das Bett des Nilflusses, oder die Mutter Erde, wegen der fruchtbringenden Kräfte, für welche Wasser ein notwendiges Erfordernis war, dann das Mondjahr von 354-364 Tagen, die Zeitmacherin der Perioden der Schwangerschaft, und die Kuh, die durch oder mit der zunehmenden Neumondsichel bezeichnet war. . . . .

Aber der Gebrauch der Kuh bei den Ägyptern an Stelle des Weibes bei den Hebräern beabsichtigte nicht irgend welchen tiefliegenden Unterschied in der Bedeutung, sondern war eine absichtliche Übereinstimmung der Lehre und sollte bloß der Ersatz eines Symbols von gemeinsamem Sinne sein, welcher nämlich darin bestand, daß die Dauer der Schwangerschaft für die Kuh und das Weib für gleich lang gehalten wurde, oder gleich 280 Tagen oder zehn Mondmonaten zu je 4 Wochen. Und in dieser Periode bestand der wesentliche Wert dieses Tiersymbols, dessen Zeichen die zunehmende Mondsichel war. . . . [5]

Diese Schwangerschafts- und Naturperioden finden sich in der ganzen Welt als Gegenstände der Symbolik. Sie wurden also von den Indern gebraucht, und finden sich höchst klar zu Tage tretend bei den alten Amerikanern auf den Richardson und Gest Tafeln, in dem Palenque Kreuz und anderwärts und legen offenbar auch den Grund zur Bildung der Kalenderformen der Mayas von Yucatan, der Inder, der Assyrer, und der alten Babylonier, so gut wie der Ägypter und alten Hebräer. Die natürlichen Symbole . . wären entweder der Phallus oder der Phallus und die Yoni, . . . männlich und weiblich. In der That sind die Worte im 27. Verse des ersten Kapitels der Genesis, die durch die verallgemeinernden Ausdrücke männlich und weiblich übersetzt werden . . . sacr und n‘cabvah oder buchstäblich Phallus und Yoni. [6] Während die Darstellung der phallischen Embleme einfach die Geschlechtsteile des menschlichen Körpers andeuten wollte, so gelangte sie, wenn ihre Thätigkeiten und die Entwicklung der Keimbläschen, welche von ihnen ausgehen, betrachtet wurden, zur Bedeutung einer Art von Maßen für Mondzeiten, und durch die Mondzeiten, für Sonnenzeiten.

Dies ist der physiologische oder anthropologische Schlüssel zum Mondsymbol. Der Schlüssel, der das Geheimnis der Theogonie oder Evolution der manvantarischen Götter eröffnet, ist komplicierter und enthält nichts Phallisches in sich. Da ist alles mystisch und göttlich. Aber die Juden, abgesehen davon, daß sie Jehovah unmittelbar mit dem Monde als einen Gott der Zeugung in Verbindung brachten, zogen es vor, die höheren Hierarchieen zu ignorieren, und haben aus einigen dieser Tierkreissternbilder und planetarischen Götter ihre Patriarchen gemacht und so die rein theosophische Idee euhemerisiert und zur Niederung der sündigen Menschheit herabgezogen. Das Manuskript aus dem das Obige ausgezogen ist, erklärt sehr deutlich, welcher Hierarchie von Göttern Jehovah angehörte, und wer dieser jüdische Gott war; denn es zeigt in klarer Sprache das, worauf die Schreiberin immer bestanden hat, nämlich, daß der Gott, mit dem sich die Christen beladen haben, nichts Besseres war, als das lunare Symbol der Vermehrungs- und Zeugungsfähigkeit in der Natur. Ihnen war selbst der hebräische Geheimgott der Kabbalisten immer unbekannt geblieben - Ain Suph, eine Vorstellung so großartig wie Parabrahman - in den frühesten kabbalistischen und mystischen Ideen. Aber die Kabalah des Rosenroth kann niemals die wahren ursprünglichen Lehren des Shimeon Ben Yochai geben, die so metaphysisch und philosophisch waren, als sie nur sein konnten. Und wie viele Schüler der Kabalah giebt es, die von denselben irgend etwas wissen außer nach ihren entstellten lateinischen Übersetzungen?

Werfen wir einen Blick auf die Idee, welche die alten Juden dahinführte, einen Ersatz für das Ewig-Unerkennbare anzunehmen, und welche die Christen dahin irreführte, den Ersatz für die Wirklichkeit zu halten.

Wenn mit diesen Organen (Phallus und Yoni) als Symbolen der schöpferischen Weltkräfte die Idee von . . . Zeitperioden verbunden werden kann, dann sollte in der That bei der baulichen Ausführung der Tempel als Wohnungen der Gottheit oder des Jehovah der zum Allerheiligsten oder zum hochheiligsten Platze bestimmte Teil seinen Ehrentitel von der anerkannten Heiligkeit der Zeugungsorgane herleiten, welche als Symbole der Maße sowohl als auch der schöpferischen Ursache betrachtet wurden.

Bei den alten Weisen gab es keinen Namen und keine Idee und kein Symbol von einer Ersten Ursache. [7] Bei den Hebräern war die mittelbare Vorstellung einer solchen enthalten in einem Ausdrucke der Verneinung der Umfaßbarkeit, nämlich Ain Suph oder Der ohne Grenzen. Aber das Symbol seiner ersten erfaßbaren Offenbarung war der Begriff eines Kreises mit einem Durchmesser, um zu gleicher Zeit eine geometrische, eine phallische, und eine astronomische Idee zu vermitteln; . . . denn die Eins bat ihren Ursprung aus der 0, oder dem Kreise, ohne welchen sie nicht sein könnte, und aus der 1, oder ersten Einheit, entspringen die 9 Ziffern, und geometrisch alle ebenen Figuren. So ist in der Kabbalah dieser Kreis mit seiner Durchmesserlinie das Bild der 10 Sephiroth oder Emanationen, welche den Adam Kadmon oder den vorbildlichen Menschen zusammensetzen, den schöpferischen Ursprung aller Dinge. . . . Diese Idee, das Bild des Kreises und seines Durchmessers, das heißt die Zahl 10, mit der Bedeutung der Fortpflanzungsorgane und des Allerheiligsten Ortes, zu verbinden . . . wurde baulich ausgeführt in der Königskammer oder dem Allerheiligsten der großen Pyramide, in dem Tabernakel des Moses, und in dem Allerheiligsten des Tempels des Solomon . . . . Es ist das Bild eines doppelten Schoßes, denn im Hebräischen ist der Buchstabe He ([korrekter Abdruck siehe  Buch]) zugleich die Zahl 5, das Symbol des Schoßes und 2 mal 5 ist 10, oder die phallische Zahl.


[3] Die verzerrte und verkleinerte vedântistische Vorstellung von Parabrahman, welches in sich selbst das ganze Weltall enthält, da es dieses grenzenlose Weltall selbst ist, und nichts außerhalb von ihm selbst existiert.

[4] Dasselbe findet sich bis zum heutigen Tage in Indien Der Stier des Shiva, und die Kuh, welche verschiedene Shaktis oder Göttinnen vorstellt.

[5] Daher die Verehrung des Mondes bei den Hebräern.

[6] Männlich und weiblich, schuf er sie“.

[7] Weil sie zu heilig war. In den Veden wird sie als TAT bezeichnet. Sie ist die „Ewige Ursache“, und kann daher nicht als eine „Erste Ursache“ bezeichnet werden, welcher Ausdruck in sich schließen würde, daß einmal keine Ursache vorhanden gewesen sei.