ABTEILUNG
XIII.
DIE SIEBEN SCHÖPFUNGEN.
Da war weder
Tag noch Nacht, noch Himmel noch Erde, noch Finsternis noch Licht, noch
irgend etwas anderes außer allein dem Einen, unerfaßbar durch den Verstand,
oder DIESEM, welches da ist Brahma und Pums (Geist) und Pradhâna (rohe)
Materie. [1]
VISHNU PURÂNA (I. II.)
Im Vishnu Purâna sagt
Parâshara zu Maitreya, seinem Schüler:
Ich habe dir
somit, o ausgezeichneter Muni, sechs Schöpfungen erklärt . . . die Schöpfung
der Arvâksrotas Wesen war die siebente, und war die des Menschen.
[2]
Dann
fährt er fort und spricht von zwei weiteren und sehr geheimnisvollen Schöpfungen,
die von den Kommentatoren verschieden erklärt werden.
Orgines antwortet in seinem Kommentar zu
den von Celsus, seinem gnostischen Gegner, geschriebenen Büchern, Büchern,
die von den klugen Kirchenvätern alle vernichtet wurden, offenbar auf
Einwürfe seines Widersachers und enthüllt zugleich dessen System. Dasselbe
war augenscheinlich siebenfältig. Aber die Theogonie des Celsus, die Entstehungsgeschichte
der Sterne oder Planeten, des Tons und der Farbe, fand nur Spott zur Antwort
und nichts weiter. Celsus spricht, wie ihr seht, „in dem Wunsche, seine
Gelehrsamkeit zu zeigen“, von einer Schöpfungsleiter mit sieben Thoren,
an ihrer Spitze mit einem achten, das ewig geschlossen ist. Die Mysterien
des persischen Mithras werden erklärt und „obendrein musikalische Gründe
hinzugefügt“. Und zu diesen wieder „strebt er hinzuzufügen eine zweite
Erklärung, die mit musikalischen Überlegungen zusammenhängt“,
[3] das heißt mit den sieben Tönen der Skala, den sieben Geistern
der Sterne u. s. w.
Valentinus spricht weitläufig über die Macht
der grossen Sieben, welche berufen waren, dieses Weltall hervorzubringen,
nachdem Ar(r)hetos, oder der Unaussprechliche, dessen Name aus sieben
Buchstaben zusammengesetzt ist, die erste Siebenheit repräsentiert hatte.
Der Name Ar(r)hetos deutet auf die siebenfältige Natur des Einen, des
Logos. „Die Göttin Rhea“, sagt Proklus, „ist eine Monade, eine Duade und
eine Heptade“, indem sie alle Titaniden in sich begreift, „welche sieben
sind“. [4]
[1]
Oder wörtlich: „Ein Prâdhânika Brahma Geist: TAT war“. Der „Prâdhânika
Brahma Geist ist Mûlaprakriti und Parabrahman.
[2] Wilson, Vishnu Purâna, I. 73-5.
[3]
Origines, Contra Celsum, VI. XXII.
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