Wenn wir in mehr modernen und wissenschaftlichen Zeiten nach einer Bestätigung ausblicken, so finden wir Tycho Brahe, der in den Sternen eine dreifache Kraft: eine göttliche, geistige und lebendige anerkennt. Kepler stellt den pythagoräischen Satz „die Sonne, der Wächter des Jupiter“ zusammen mit den Versen: Davids „Er stellte seinen Thron in die Sonne“ und „der Herr ist die Sonne“ u. s. w. und sagt, er verstehe vollkommen, wieso die Pythagoräer glauben konnten, daß alle die im Raume verstreuten Kugeln rationale Intelligenzen (facultates ratiocinativae) seien, welche um die Sonne kreisen, „in der ein reiner Feuergeist wohnt; die Quelle der allgemeinen Harmonie“. [8]

Wenn ein Occultist von Fohat, der Energie verleihenden und lenkenden Intelligenz in dem universalen elektrischen oder lebendigen Fluidum spricht, so wird er verlacht.

Zugleich wird, wie jetzt gezeigt ist, bis zum heutigen Tage weder die Natur der Elektricität, noch die des Lebens, noch sogar die des Lichtes verstanden. Der Occultist sieht in der Offenbarung einer jeden Kraft in der Natur die Wirkung der Qualität oder der speciellen Charakteristik ihres Dings an sieh; welches Ding an sich eine bestimmte und intelligente Individualität jenseits des geoffenbarten mechanischen Weltalls ist. Nun leugnet der Occultist nicht - im Gegenteile, er wird die Anschauung unterstützen - daß Licht Wärme, Elektricität u. s. w; Affektionen, nicht Eigenschaften oder Qualitäten der Materie sind. Um es klarer zu sagen: die Materie ist die Bedingung, die notwendige Grundlage oder Trägerin, ein sine qua non für die Offenbarung dieser Kräfte oder Agentien auf dieser Ebene.

Um auf den entscheidenden Punkt zu kommen, müssen die Occultisten vor allem die Kreditive des Gesetzes der Schwere prüfen, der „Gravitation, des Königs und Beherrschen der Materie“ unter einer jeden Form. Um dies wirksam auszuführen, hat man sich die Hypothese in ihrer frühesten Erscheinung ins Gedächtnis zu rufen. Vor allem: war Newton der erste Entdecker derselben? Das Athenäum vom 26. Jänner 1867 enthält eine merkwürdige Mitteilung über diesen Gegenstand. Es sagt:

Es läßt sich der positive Beweis erbringen, daß Newton alle seine Kenntnis der Gravitation und ihrer Gesetze von Böhme empfing, für welchen Gravitation oder Attraktion die erste Eigenschaft der Natur ist . . . . Denn bei ihm zeigt uns sein (Böhmes) System das Innere der Dinge, während die moderne Physik sich begnügt, das Äußere zu betrachten.

Dann wieder:

Die Wissenschaft der Elektricität, die damals noch nicht existierte, als er (Böhme) schrieb, ist dort (in seinen Schriften) vorweggenommen; und Böhme beschreibt nicht nur alle bekannten Erscheinungen dieser Kraft, sondern er giebt sogar den Ursprung, die Erzeugung und die Geburt der Elektricität selbst.

So verdankt Newton, dessen tiefer Geist leicht zwischen den Zeilen las und den geistigen Gedanken des großen Sehers in seiner mystischen Ausdrucksweise ergründete, seine große Entdeckung dem Jakob Böhme, dem Zöglinge der Genien, der Nirmânakâyas, welche ihn bewachten und leiteten, und von dem der Verfasser des in Frage stehenden Aufsatzes sehr wahr bemerkt:

Jede neue wissenschaftliche Entdeckung ist geeignet, seine tiefe und intuitive Einsicht in die geheimsten Arbeiten der Natur zu erweisen.


[8] De Motibus Planetarum Harmonicis, p. 248