ABTEILUNG VI. EIN ANGRIFF AUF DIE WISSENSCHAFTLICHE THEORIE DER KRAFT DURCH EINEN MANN DER WISSENSCHAFT. Wir müssen nunmehr die weisen Worte verschiedener
englischer Männer der Wissenschaft zu unseren Gunsten citieren. „Des Prinzipes
halber“ von der Minderheit geächtet, werden sie stillschweigend von der
Mehrzahl gebilligt. Das einer von ihnen nahezu occulte Lehren predigt
- die in einigen Dingen identisch sind mit unserm „Fohat und seinen sieben
Söhnen“, dem occulten Gandharva der Veden, und oft auf eine öffentliche
Anerkennung desselben hinauslaufen - wird von jedem Occultisten und auch
von einigen profanen Lesern anerkannt werden. Gegenwärtig, da die Theorie, daß bloße Bewegung der Ursprung aller Verschiedenheiten der Kräfte ist, wieder der vorherrschende Gedanke wird, wäre es nahezu Ketzerei, eine Streitfrage wieder aufzurollen, die für eine Zeitlang nach al1gemeiner Übereinkunft praktisch abgeschlossen erscheint; aber ich unternehme das Wagnis, und werde daher darlegen, was die genauen Ansichten des unsterblichen Ketzers, dessen Namen ich den Lesern schon zugelispelt habe (Samuel Metcalfe), in Bezug auf Sonnenkraft waren. Indem er von dem Satze ausgeht, über den fast sämtliche Physiker einig sind, daß in der Natur zwei Agentien existieren - die Materie, welche wägbar, sichtbar und fühlbar ist, und etwas, das unwägbar, unsichtbar und nur durch seinen Einfluß auf die Materie wahrnehmbar ist - behauptet Metcalfe, daß das unwägbare und thätige Agens, welches er „Wärmestoff“ nennt, nicht eine bloße Form der Bewegung ist, nicht eine Schwingung zwischen den Teilchen des wägbaren Stoffes, sondern selber eine materielle Substanz, die von der Sonne ausfließt durch den Raum, [2] die Leeren zwischen den Teilchen der festen Körper ausfüllt, und durch die Empfindung die Wärme genannte Eigenschaft vermittelt. Die Naturgemäßheit des Wärmestoffes oder der Sonnenkraft wird von ihm aus folgenden Gründen behauptet: I. Er kann zu anderen Körpern hinzugefügt und von ihnen weggenommen und mit mathematischer Genauigkeit gemessen werden. II. Er vergrößert das Volumen der Körper, die durch seine Hinwegnahme an Größe wieder vermindert werden. III. Er verändert die Formen, Eigenschaften und Zustände aller anderen Körper. IV. Er durchdringt mittelst Strahlung das allervollkommenste Vacuum, [3] das erzeugt werden kann, und bringt in diesem dieselben Wirkungen auf das Thermometer hervor, wie in der Atmosphäre. V. Er übt mechanische und chemische Kräfte aus, denen nichts widerstehen kann, wie z. B. in Vulkanen, bei der Explosion von Schießpulver und anderen explosiblen Verbindungen. VI. Er wirkt fühlbar auf das Nervensystem ein, indem er heftigen Schmerz und, für den Fall des Übermaßes, Zerstörung der Gewebe bewirkt. Gegen die Schwingungstheorie
führt Metcalfe ferner an, daß der Wärmestoff, wenn er eine bloße Eigenschaft
oder Qualität wäre, das Volumen anderer Körper nicht vermehren könnte;
zu diesem Zwecke muß er selber ein Volumen haben, er muß einen Raum einnehmen,
und muß daher ein materielles Agens sein. Wenn der Wärmestoff bloß
die Wirkung einer Schwingungsbewegung zwischen den Teilchen des wägbaren
Stoffes wäre, so könnte er aus heißen Körpern nicht ohne gleichzeitigen
Übergang der schwingenden Teilchen ausstrahlen; aber dem widerspricht
die Thatsache, daß die Wärme aus der materiellen wägbaren Substanz ausstrahlen
kann, ohne daß diese Substanz einen Gewichtsverlust erfährt . . . . Mit
dieser Ansicht über die materielle Natur des Wärmestoffes oder der Sonnenkraft;
mit dem in seinem Gemüte festhaftenden Eindruck, daß „alles in der Natur
aus zwei Arten von Stoff besteht, von denen die eine wesentlich aktiv
und ätherisch, die andere passiv und bewegungslos ist“, [4] stellte Metcalfe die Hypothese
auf, daß die Sonnenkraft oder der Wärmestoff ein selbstthätiges Prinzip
ist. Gegen seine eigenen Teilchen, behauptet er, hat er Abstoßung; zu
den Teilchen jeder wägbaren Materie hat er Verwandtschaft; er zieht die
Teilchen des wägbaren Stoffes mit Kräften an, die dem Quadrate der Entfernung
umgekehrt proportional sind. Er wirkt somit durch den wägbaren
Stoff. Wenn der Weltraum ausschließlich mit Wärmestoff, mit Sonnenkraft
angefüllt wäre (ohne wägbaren Stoff), so würde der Wärmestoff auch unthätig
sein und einen grenzenlosen Ozean machtlosen oder ruhenden Ethers bilden,
weil er dann nichts hätte, auf das er einwirken könnte, während der wägbare
Stoff, wie unthätig er auch aus sich selbst sein mag, „gewisse Eigenschaften
hat, durch welche er die Wirkungen des Wärmestoffes abändert und beeinflußt,
und alle beide werden von unveränderlichen Gesetzen beherrscht, die ihren
Ursprung in den gegenseitigen Beziehungen und den spezifischen Eigenschaften
eines jeden von beiden haben.“ [1] pp. 329-334. [2] Nicht nur „durch den Raum“ fließend, sondern einen jeden Punkt unseres Sonnensystems erfühlend, denn er ist sozusagen der körperliche Rückstand des Ethers, seine Bekleidung (Umhüllung) auf unserer Ebene; da der Ether noch anderen kosmischen und irdischen Zwecken zu dienen hat, außerdem, daß er das „Agens“ zur Fortpflanzung des Lichtes ist Er ist das Astralfluidum oder Astrallicht der Kabbalisten, und die sieben Strahlen des Sonnenvishnu. [3] Wozu braucht man dann etherische Wellen zur Vermittlung von Licht, Wärme u. s. w., wenn diese Substanz durch ein Vacuum hindurchgehen kann? [4] Und wie könnte es anders sein? Der grobe, wägbare Stoff ist der Körper, die Schale der Materie oder Substanz, des weiblichen passiven Prinzipes; und diese fohatische Kraft ist das zweite Prinzip, Prâna - das männliche und aktive. Auf unserer Kugel ist diese Substanz das zweite Prinzip des siebenfältigen Elementes - Erde; in der Atmosphäre ist es das der Luft, welches der kosmische grobe Körper ist; in der Sonne wird es der Sonnenkörper und der der sieben Strahlen; im Sternenraum entspricht ihm ein anderes Prinzip, und so fort. Allein das Ganze ist eine gleichartige Einheit, die Teile sind alle Differentiationen |