So finden wir, daß der Ether und die elastischen Atome in der behaupteten mechanischen Vorstellung des Weltalls der Geist und die Seele des Kosmos sind, und daß die Theorie - einerlei auf welche Art und unter welcher Verkleidung sie aufgestellt ist - immer einen weiter geöffneten Ausweg für die Männer der Wissenschaft übrig läßt, um jenseits der Grenze des modernen Materialismus [14] zu spekulieren, als die Mehrzahl derselben benützt. Atome, Ether, oder beides, die moderne Spekulation kann nicht aus dem Bannkreise des alten Gedankens herauskommen; und der letztere war durchaus mit archaischem Occultismus vollgesogen. Undulations- oder Korpuskulartheorie - es ist alles einerlei. Es ist Spekulation auf Grund des Äußeren der Erscheinungen, nicht auf Grund der Erkenntnis der wesentlichen Natur von Ursache und Ursachen. Wenn die moderne Wissenschaft ihren Zuhörern die neuen Errungenschaften von Bunsen und Kirchhoff erklärt hat, wenn sie die sieben Farben gezeigt hat, die Grundfarben eines Strahls, der in einer bestimmten Reihenfolge auf einem Schirm zerlegt wird, und die verschiedenen Längen der leuchtenden Wellen angegeben hat, was hat sie damit bewiesen? Sie hat ihren Ruf der Exaktheit in mathematischer Vollendung durch das Messen sogar der Länge einer leuchtenden Welle gerechtfertigt - einer Länge, die „von ungefähr siebenhundertsechzig millionsten Teilen eines Millimeters am roten Ende des Spektrums bis ungefähr dreihundertunddreiundneunzig millionsten Teilen eines Millimeters am violetten Ende variiert.“ Aber während so die Exaktheit der Berechnung in Bezug auf ihre Anwendung auf eine Lichtwelle verteidigt ist, ist die Wissenschaft zu dem Geständnis gezwungen, daß die Kraft, welche die vermutete Ursache ist, wie man glaubt, „unfaßbar kleine Schwingungen“ in einem Mittel hervorbringt, - das man „im allgemeinen als identisch mit dem etherischen Medium betrachtet“ [15] - und daß dieses Medium selbst einstweilen nur - ein „hypothetisches Agens“ ist!
Auguste Comtes Pessimismus in Bezug auf die Möglichkeit, daß man eines Tages die chemische Zusammensetzung der Sonne kennen werde, ist nicht wie behauptet wurde, dreißig Jahre später durch Kirchhoff Lügen gestraft worden. Das Spektroskop hat uns zu der Einsieht verholfen, daß die Elemente, mit denen der moderne Chemiker vertraut ist, aller Wahrscheinlichkeit nach in. den äußeren „Gewanden“ der Sonne anwesend sein müssen - nicht aber in der Sonne selbst; die Physiker jedoch haben diese „Gewandt“, den kosmischen Schleier der Sonne, für die Sonne selbst genommen und erklärt, daß das Leuchten derselben einer Verbrennung und Flamme zuzuschreiben sei, und indem sie das Lebensprinzip dieses Gestirnes für ein rein materielles Ding gehalten haben, nannten sie es „Chromosphäre“. [16] Wir haben bisher nur Hypothesen und Theorieen, kein Gesetz - durchaus nicht!


[14] Um genauer zu sprechen, wollen wir ihn lieber Agnosticismus nennen; Roher, aber offen auftretender Materialismus ist ehrlicher als der janusköpfige Agnosticismus unserer Tage. Der westliche sogenannte Monismus ist der Heuchler in der modernen Philosophie, der sein pharisäisches Gesicht der Psychologie und dem Idealismus zukehrt und sein natürliches Gesicht eines römischen Auguren mit der Zunge zwischen den Zähnen dem Materialismus zuwendet. Solche Monisten sind schlechter als die Materialisten, weil die letzteren, indem sie das Weltall und den seelisch-geistigen Menschen von demselben negativen Standpunkt aus betrachten, ihre Sache viel weniger wahrscheinlich vorbringen, als die Skeptiker von Herrn Tyndalls oder selbst von Herrn Huxleys Präge. Herbert Spencer, Bain und Lewes sind den universalen Wahrheiten viel gefährlicher als Büchner.

[15] Professor A. Winchells Geology.

[16] Siehe bezüglich der occulten Lehre Five Years of Theosophy, pp. 245-262, die Artikel: „Leugnen die Adepten die Nebeltheorie ?“ und „Ist die Sonne bloß eine erkaltende Masse ?