Genau so; das ist ganz richtig und verständlich. Daher:

Der durch ihn vollständig erneuerte Körper zeigt Bewegungsfähigkeit, Fülle der Form, Leben. Der seiner beraubte Körper zeigt Trägheit, die Gestaltung verschrumpften Todes, die augenscheinliche Gewißheit, daß etwas Physisches verloren gegangen ist, was im Körper anwesend war, wahrend er lebte.

Die moderne Wissenschaft läugnet die Existenz eines „Lebensprinzipes“. Dieser Auszug ist ein klarer Beweis dafür, daß sie sehr im Irrtum ist. Aber dieses „physische Etwas“, das wir Lebensfluidum nennen - der Liquor Vitae des Paracelsus - hat nicht den Körper verlassen, wie Dr. Richardson glaubt. Er ist bloss aus dem Zustande der Aktivität in den der Passivität übergegangen und ist latent geworden, infolge des allzu krankhaften Zustandes der Gewebe, an welchen er keinen Halt mehr hat. Sobald die Totenstarre vollständig ist, wird der Liquor Vitae zu neuerlicher Wirksamkeit erwachen und wird seine Arbeit an den Atomen chemisch beginnen. Brahmâ-Vishnu, der Schöpfer und der Erhalter des Lebens, wird sich in Shiva den Zerstörer verwandelt haben.
Schließlich schreibt Dr. Richardson:

Der Nervenether kann vergiftet werden; er kann, meine ich, durch einfache Gasdiffusion andere Gase oder Dämpfe in sich verteilt haben, die von außen herstammen; er kann aus dem Innern Produkte von verschlungenen und eingeführten Substanzen herziehen, oder Zersetzungsgase, die während der Krankheit im Körper selbst erzeugt worden sind. [27]

Und der gelehrte Herr hätte nach demselben occulten Grundsatze hinzufügen können: daß der „Nervenether“ einer Person vergiftet werden kann durch den „Nervenether“ einer anderen Person oder durch deren „aurische Emanationen“ Aber sehen wir, was Paracelsus über diesen „Nervenether“ gesagt hat:

Der Archäus ist magnetischer Natur, und zieht an oder stößt ab andere sympathische oder antipathische Kräfte, die derselben Ebene angehören. Je geringere Widerstandskraft gegen astrale Einflüsse eine Person besitzt, desto mehr wird sie solchen Einflüssen unterworfen sein. Die Lebenskraft ist nicht im Menschen eingeschlossen, sondern strahlt (in ihm und) rund um ihn wie eine leuchtende Sphäre (Aura) und kann zur Wirkung in die Ferne veranlaßt werden . . . . Sie kann dieselbe Essenz des Lebens (Blutes) vergiften und Krankheiten verursachen, oder sie kann dieselbe reinigen, nachdem sie verunreinigt worden ist, und die Gesundheit wiederherstellen. [28]
Dass die zwei, „Archäus“ und „Nervenether“, identisch sind, wird von dem englischen Gelehrten gezeigt, welcher sagt, daß im allgemeinen seine Spannung zu hoch oder zu niedrig sein kann; daß sie so sein kann:
Infolge von lokalen Veränderungen in der Nervenmaterie, die er ausstattet. . . . Bei starker Erregung kann er schwingen wie in einem Gewitter und jeden Muskel, der unter der Kontrolle des Gehirnes oder Rückenmarkes steht, in unkontrollierte Bewegung versetzen - in unbewußte Konvulsionen.


[27] P. 387.

[28] Paragranum; Life of Paracelsus, von Dr. F. Hartmann