In der bereits erwähnten Birminghamer Ansprache ersuchte ich meine Zuhörerschaft, sich die Einwirkung zweier Kräfte auf die ursprünglichen Protyle auszumalen - die eine Kraft die Zeit, begleitet von einer Erniedrigung der Temperatur; die andere, hinundherschwingend wie ein mächtiges Pendel, mit periodischen Cyklen von Ebbe und Flut von Ruhe und Thätigkeit, in engem Zusammenhange mit der unwägbaren Materie, Essenz, oder Quelle von Energie, welche wir Elektricität nennen. Nun erfüllt ein Gleichnis wie dieses seinen Zweck, wenn es die besondere Thatsache, die es hervorheben soll, für den Gedanken festhält, aber man darf nicht erwarten, daß es allen Thatsachen gleichlaufend ist. Außer der Erniedrigung der Temperatur mit der periodischen Ebbe und Flut der positiven und negativen Elektricität, die notwendig sind, um den neugeborenen Elementen ihre Atomicität zu geben, muß offenbar noch ein dritter Faktor in Betracht gezogen werden, Die Natur wirkt nicht auf einer flachen Ebene; sie braucht Raum für ihre kosmogenetischen Operationen, und wenn wir den Raum als dritten Faktor einführen, so erscheint alles klar. An Stelle eines Pendels, das zwar bis zu einem gewissen Grade eine gute Versinnbildlichung, doch als Thatsache unmöglich ist, wollen wir einen befriedigenderen Weg suchen, um das darzustellen, was nach meiner Vorstellung stattgefunden haben dürfte. Wollen wir uns die Zickzacklinie nicht auf einer Ebene gezogen denken, sondern in den dreidimensionalen Raum projiciiert. Welche Figur können wir als allen involvierten Bedingungen am besten gerecht werdend auswählen? Viele von den Thatsachen können gut erklärt werden, wenn wir annehmen, daß die in den Raum erfolgte Projektion der Zickzackkurve des Professor Emerson Reynold eine Spirale sei. Diese Figur ist jedoch unzulässig, insofern die Kurve in Bezug auf Elektricität und chemische Energie in jedem Cyklus zweimal einen neutralen Punkt zu passieren hat. Wir müssen daher irgend eine andere Figur auswählen. Die Figur eines Achters (8) oder einer Lemniskate wird sich ebenso gut in eine Zickzacklinie wie eine Spirale projiciieren, und entspricht jeder Bedingung des Problems. Eine Lemnikate für die abwärts gerichtete Entwicklung vom Geist in den Stoff; eine andere Form einer Spirale vielleicht bei seinem reinvolutionären aufwärts gerichteten Pfade aus der Materie zum Geist und die notwendige stufenweise und schließliche Reabsorption in den Layazustand, in das, was die Wissenschaft nach ihrer eigenen Art „den neutralen Punkt in Bezug auf Elektricität“ nennt, oder den Nullpunkt. Das sind die occulten Thatsachen und Behauptungen. Sie können mit der grüßten Ruhe und mit dem größten Vertrauen der Wissenschaft überlassen werden, um eines Tages ihre Rechtfertigung zu finden. Hören wir jedoch etwas mehr über diesen ursprünglichen Entstehungstypus des symbolischen Merkurstabes. Eine solche Figur wird aus drei sehr einfachen gleichzeitigen Bewegungen resultieren. Zuerst aus einer einfachen Schwingung rückwärts und vorwärts (nehmen wir an ostwestlich); zweitens aus einer einfachen Schwingung senkrecht auf die vorhergehende (nehmen wir an nord-südlich) mit der halben Schwingungszeit, also doppelt so schnell; und drittens aus einer Bewegung, die auf diesen beiden senkrecht steht (nehmen wir an nach abwärts gerichtet), die in ihrer einfachsten Art von unveränderlicher Geschwindigkeit wäre. Wenn wir diese Figur in den Raum projiciieren, so finden wir bei ihrer Untersuchung, daß die Punkte der Kurven, wo das Chlor, das Brom und das Jod sich bilden, eng unter einander zu liegen kommen; dasselbe wird der Fall sein mit Schwefel, Selen und Tellur; ferner mit Phosphor, Arsenik und Antimon; und auf gleiche Art mit anderen Reihen analoger Körper. Man mag fragen, ob diese geometrische Figur erklärt, wie und warum die Elemente in dieser Reihenfolge erscheinen? Stellen wir uns eine cyklische Fortbewegung in Raume vor, wobei jede Evolution Zeugin der Entstehung der Gruppe von Elementen ist, die ich vorhin als während einer vollständigen Pendelschwingung hervorgebracht dargestellt habe. Nehmen wir an, daß ein Cyklus auf diese Art bereits vollendet ist, und daß das Centrum der unbekannten schöpferischen Kraft auf seiner gewaltigen Reise durch den Raum, entlang seinem Pfade, die ursprünglichen Atome ausgestreut hat - die Samen, wenn ich mich so ausdrücken darf - die sich nunmehr zu den Gruppen, die jetzt als Lithium, Beryllium, Bor, Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Fluor, Natrium, Magnesium, Alumin, Silicium, Phosphor, Schwefel und Chlor bekannt sind, vereinigen und entwickeln sollen. Was ist nun aller Wahrscheinlichkeit nach die jetzt eingeschlagene Bahn? Wäre sie streng auf dieselbe Ebene von Temperatur und Zeit beschränkt, so hätten als nächste Elementengruppen wieder jene des Lithiums erscheinen müssen, und der ursprüngliche Cyklus würde in Ewigkeit wiederholt worden sein, und immer wieder dieselben 14 Elemente hervorgebracht haben. Die Bedingungen sind jedoch nicht ganz dieselben. Raum und Elektricität sind noch wie im Anfange, aber die Temperatur hat sich geändert, und so werden die Atome von Lithium nicht durch Atome ergänzt, die ihnen in jeder Beziehung gleichartig wären, sondern an Stelle dessen bilden die Atomgruppen, welche ins Dasein treten, wenn der zweite Cyklus beginnt, nicht das Lithium, sondern seinen Abkommen in gerader Linie, das Kalium. Nehmen wir daher an, daß die schöpferische Kraft in Cyklen entlang der Bahn einer Lemniskate hin und her wandert, wie oben vorgeschlagen, während gleichzeitig die Temperatur abnimmt und die Zeit fortschreitet - Änderungen, die ich durch das Abwärtssinken darzustellen versucht habe - so wird eine jede Windung des Lemniskatenzuges dieselbe Lotrechte an immer tiefer und tiefer liegenden Punkten durchschneiden. In den Raum projiciiert, zeigt die Kurve eine Mittellinie, welche sich, was Elektricität anbelangt, neutral verhält, und neutral auch in Bezug auf die chemischen Eigenschaften - die positive Elektricität liegt im Norden, die negative im Süden. Die vorherrschenden Wertigkeiten werden von dem Abstand nach Osten oder Westen bestimmt, von der Mittellinie gerechnet, so daß monatomische Elemente eine Entfernungseinheit von derselben abstehen, diatomische zwei Entfernungseinheiten, und so fort. Für jede folgende Windung besteht dasselbe Gesetz. Und gleichsam zum Beweise der Forderung der occulten Wissenschaft und der indischen Philosophie, daß in der Stunde des Pralaya die zwei Aspekte der unerkennbaren Gottheit, des „Schwanes der Ewigkeit“, Prakriti und Purusha, Natur oder Materie in allen ihren Formen und der Geist, nicht länger bestehen, sondern gänzlich aufgelöst werden, erfahren wir die schließliche wissenschaftliche Meinung des großen englischen Chemikers, welcher seine Beweise mit dem Satze krönt: Wir haben jetzt die Bildung der chemischen Elemente aus Schleifen und Lücken in einer ursprünglichen formlosen Flüssigkeit abgeleitet. Mir haben die Möglichkeit, ja die Wahrscheinlichkeit dessen gezeigt, daß die Atome nicht ewiges Dasein haben, sondern daß sie mit allen übrigen geschaffenen Wesen die Eigenschaften des Verfalles und Todes teilen. |