Der Occultismus sagt Amen dazu, da die wissenschaftliche „Möglichkeit“ und „Wahrscheinlichkeit“ für ihn Thatsachen sind, die über alle Notwendigkeit eines ferneren Beweises oder irgend eines äußerlichen physischen Augenscheines erwiesen sind. Nichtsdestoweniger wiederholt er mit ebensovieler Bestimmtheit wie immer: „DIE MATERIE IST EWIG, und (ihr Aspekt) wird nur periodisch atomistisch.“ Dies ist ebenso sicher, als die andere Behauptung, die von den Astronomen und Physikern nahezu einstimmig angenommen wird, daß nämlich die Abnutzung des Weltalles stetig fortschreitet und schließlich zum Erlöschen der Sonnenfeuer und zur Zerstörung des Weltalls führen wird - in der Darstellungsweise der Männer der Wissenschaft ganz irrtümlich ist. Freilich werden, wie es immer in Zeit und Ewigkeit der Fall war, periodische Auflösungen des geoffenbarten Weltalls stattfinden, so wie ein partieller Pralaya nach jedem Tage des Brahmâ und ein universeller Pralaya - der Mahâ-Pralaya - bloß nach dem Ablaufe eines jeden Zeitalters des Brahma. Aber die wissenschaftlichen Ursachen, wie sie von der exakten Wissenschaft vorgebracht werden, haben nichts zu thun mit den wahren Ursachen. Mag sein wie immer, der Occultismus ist wieder einmal von der Wissenschaft gerechtfertigt worden, denn Herr Crookes sagte:

Wir haben auf Grund von dem chemischen Laboratorium entnommenen Beweisen gezeigt, daß in einem Stoffe, der allen Proben auf Elementarität entsprochen hat, geringe Spuren von Verschiedenheit bestehen, welche eine Auswahl gestatten. Wir haben gesehen, daß die altehrwürdige Unterscheidung zwischen Elementen und Verbindungen nicht länger mit der Entwickelung der chemischen Wissenschaft Schritt hält, sondern dahin abgeändert werden muß, daß sie die ungeheure Reihe von Zwischenkörpern, die „Metaelemente“ einschließt. Wir haben gezeigt, wie den Einwendungen Clerk-Maxwell‘s bei allem ihren Gewichte begegnet werden kann; und schließlich haben wir Gründe beigebracht für die Ansicht, daß die ursprüngliche Materie durch die Wirkung einer erzeugenden Kraft gebildet wurde, die in zeitlichen Zwischenräumen Atome auswarf, die mit verschiedenen Mengen ursprünglicher Energieformen ausgerüstet waren. Wenn wir irgendwelche Vermutungen über die Quelle der Energie, die in einem chemischen Atome verkörpert ist, wagen dürfen, so können wir, glaube ich, voraussetzen, daß die Wärmestrahlungen, die von dem wägbaren Stoffe des Weltalls durch den Ether nach außen fortgepflanzt werden, durch einen bis jetzt uns noch unbekannten Naturvorgang an den Grenzen des Weltalls in die ursprünglichen - die wesentlichen - Bewegungen der chemischen Atome umgewandelt werden, die in dem Augenblicke, da sie gebildet werden, nach innen gravitieren, und so dem Weltalle die Energie ersetzen, die sonst durch seine strahlende Wärme verloren gehen würde. Wenn diese Vermutung wohlbegründet ist, so wird Sir William Thomson‘s schreckenerregende Vorhersagung von der schließlichen Alterschwäche des Weltalls infolge der Verstreuung seiner Energie hinfällig. Auf diese Art, meine Herren, scheint es mir, kann die Frage nach den Elementen behandelt werden. Unsere unzulängliche Kenntnis bezüglich der ersten Geheimnisse vertieft sich stetig fürwahr, wenn auch langsam.

Durch einen seltsamen und merkwürdigen Zufall scheint sogar unsere Siebenfältigkeitslehre die Wissenschaft zu zwingen, Farbe zu bekennen. Wenn wir recht verstehen, spricht die Chemie von Gruppen ursprünglicher Atome: Lithium, Beryllium, Bor, Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Fluor, Natrium, Magnesium, Alumin, Silicium, Phosphor, Schwefel und Chlor; und Herr Crookes zählt bei der Erwähnung der „vorherrschenden Wertigkeiten“ sieben Gruppen derselben auf, denn er sagt:

Wir sehen, wie der mächtige Brennpunkt schöpferischer Kraft bei seinem Umlaufe in den aufeinanderfolgenden Cyklen auf einer Strecke Samen aussäet von Lithium, Kalium, Rubidium und Caesium; auf einer anderen Strecke von Chlor, Brom und Jod; auf einer dritten von Natrium, Kupfer, Silber und Gold; auf einer vierten von Schwefel, Seien und Tellur; auf einer fünften von Beryllium, Calcium, Strontium und Barium; auf einer sechsten von Magnesium, Zink, Kadmium und Quecksilber; auf einer siebenten von Phosphor, Arsen, Antimon und Wismut (was sieben Gruppen auf der einen Seite macht. Und nachdem er zeigt) . . . auf anderen Strecken die anderen Elemente - nämlich Alumin, Gallium, Indium und Thallium; Silicum, Germanium und Zinn; Kohlenstoff, Titanium und Zirkon . . . . (fügt er hinzu), während ein natürlicher Platz nahe der neutralen Achse sich für die drei Gruppen von Elementen findet, die von Professor Mendeleeff in eine Art von Hospital für Unheilbare verwiesen worden sind - für seine achte Gruppe.

Es mag von Interesse sein, diese sieben Familien und die achte der „Unheilbaren“ mit den Allegorien betreffs der sieben ursprünglichen Söhne der „Mutter, des unendlichen Raumes“ oder der Aditi, „und des achten, von ihr verstoßenen Sohnes“ zu vergleichen. Manche seltsame Uebereinstimmung mag so gefunden werden zwischen „jenen Zwischengliedern, . . . . den sogenannten Metaelementen“ oder Elementoiden und jenen, welche die occulte Wissenschaft ihre Noumenoi, die intelligenten Gemüter oder Beherrscher jener Gruppen von Monaden oder Atomen nennt. Aber dies würde uns zu weit führen. Seien wir zufrieden, die Thatsache bestätigt zu finden, daß:

Diese Abweichung von der absoluten Homogeneität sollte den Zustand dieser Moleküle oder Anhäufungen von Stoff bezeichnen, welche wir Elemente nennen, und wird vielleicht klarer werden, wenn wir in der Vorstellung zu dem ersten Aufdämmern unseres materiellen Weltalles zurückkehren, und Angesicht zu Angesicht mit dem großen Geheimnis die Vorgänge der Elemententwickelung betrachten.

So übernimmt schließlich die Wissenschaft in der Person ihrer höchsten Vertreter, um sich den Profanen verständiger zu machen, die Ausdrucksweise solcher alter Adepten, wie Roger Bacon‘s, und kehrt zur „Protyle“ zurück. Alles dieses ist hoffnungsvoll und bedeutsam als „Zeichen der Zeit“.
In der That sind diese ,;Zeichen“ zahlreich und vermehren sich jeden Tag; aber keine von ihnen sind wichtiger als die soeben angeführten. Denn jetzt ist der Abgrund zwischen den occulten „abergläubischen und unwissenschaftlichen“ Lehren und jenen der „exakten“ Wissenschaften vollständig überbrückt und einer zum mindesten von den wenigen hervorragenden Chemikern des heutigen Tages steht in dem Bereiche der unendlichen Möglichkeiten des Occultismus. Jeder neue Schritt, den er machen wird, wird ihn näher und näher jenem geheimnisvollen Mittelpunkte bringen, von dem aus die unzähligen Pfade ausgehen, welche den Geist zur Materie hinableiten, und welche die Götter und die lebendigen Monaden in den Menschen und in die fühlende Natur umformen.
Aber wir haben über diesen Gegenstand in der folgenden Abteilung etwas mehr zu sagen.