Der Leser ist nun gebeten, ernste Aufmerksamkeit dieser neuentdeckten Kraft zu schenken, die der Entdecker interetherische Kraft oder Kräfte genannt hat.

Nach der bescheidenen Ansicht der Occultisten, sowie nach der seiner unmittelbaren Freunde stand und steht Herr Keely noch immer an der Schwelle eines der größten Geheimnisse des Weltalls; hauptsächlich von dem, auf dem das ganze Mysterium der physischen Kräfte aufgebaut ist, sowie der occulten Bedeutung der „Weltenei“-Symbolik. Die occulte Philosophie, die den geoffenbarten und den ungeoffenbarten Kosmos als eine Einheit betrachten, symbolisiert den idealen Begriff des ersteren durch das „goldene Ei“ mit seinen zwei Polen. Der positive Pol wirkt in der geoffenbarten Welt der Materie, während der negative sich in die unerkennbare Absolutheit des Sat - der Sein-heit verliert. [2] Wir können nicht sagen, ob das mit der Philosophie des Herrn Keely übereinstimmt; noch ist es in Wirklichkeit von großem Belang. Nichtsdestoweniger ähneln seine Ideen über die etheromaterielle Konstruktion des Weltalles ganz besonders unsern eigenen und sind in dieser Beziehung nahezu gleich. Folgendes finden wir als seine Worte in einer trefflichen Flugschrift, zusammengestellt von Frau Bloomfield-Moore, einer amerikanischen Dame von Vermögen und Rang, deren unermüdliche Anstrengungen im Streben nach Wahrheit nicht hoch genug angeschlagen werden können.

Herr Keely sagt zur Erklärung der Wirkung seiner Maschine: „In dem Gedankengange keiner einzigen bisher entworfenen Maschine findet sich das Mittel zur Einführung eines neutralen Centrums. Wäre das geschehen, so hätten die Schwierigkeiten für die Sucher nach dem Perpetuum mobile ihr Ende gefunden, und dieses Problem wäre eine begründete und wirksame Thatsache geworden. Es würde nach einer solchen Erfindung bloß des ersten Antriebes durch ein paar Pfundgewichte bedürfen, um die Maschine Jahrhunderte lang laufen zu machen. In der Vorstellung meiner Vibrationsmaschine strebte ich nicht nach der Erreichung der beständigen Bewegung; aber ein Kreislauf ist gebildet, der thatsächlich ein neutrales Centrum hat, welches sich in dem Zustande befindet, um durch meinen vibratorischen Ether belebt zu werden, und, während es sich unter Einwirkung der genannten Substanz befindet, thatsächlich eine Maschine bildet, die virtuell von der Masse (oder dem Globus) unabhängig ist, [3] und zwar ist es die wundervolle Geschwindigkeit des vibratorischen Umschwunges, der sie dazu befähigt. Trotzdem muß sie bei aller ihrer Vollkommenheit mit dem vibratorischen Ether gespeist werden, um sie zu einem unabhängigen Motor zu machen. . . . . Alle Konstruktionen haben ein Fundament, dessen Stärke dem Gewichte der Masse entsprechen muß, das sie zu tragen haben, aber die Fundamente des Weltalls ruhen auf einem leeren Punkt, der viel kleiner ist als ein Molekül; thatsächlich, um diese Wahrheit richtig auszusprechen, auf einem interetherischen Punkte, der zu seiner Erfassung einen unendlichen Verstand erfordert. Hinabzublicken in die Tiefen eines etherischen Centrums, ist genau dasselbe, als wollte man in dem weiten Raume des himmlischen Ethers das Ende zu finden suchen, mit dem folgenden Unterschiede: das eine ist das positive Feld, das andere hingegen ist das negative Feld.“

Dies ist wie leicht einzusehen ist, genau die östliche Lehre. Herrn Keelys interetherischer Punkt ist der Layapunkt der Occultisten; dieser erfordert jedoch nicht „einen unendlichen Verstand zu seiner Erfassung“, sondern bloß eine spezifische Intuition und Fähigkeit, ihn in seinem Schlupfwinkel in dieser Welt des Stoffes zu erspähen. Natürlich kann ein Layacentrum nicht produziert werden, wohl aber ein interetherisches Vacuum, - wie durch die Hervorbringung von Glockentönen im Raume bewiesen wird. Herr Keely spricht nichtsdestoweniger als ein unbewußter Occultist, wenn er in seiner Theorie der planetarischen Suspension bemerkt:

Was das planetarische Volumen anbelangt, so möchten wir vom wissenschaftlichen Standpunkte aus fragen, wieso die ungeheure Verschiedenheit in den Volumen der Planeten bestehen kann, ohne das harmonische Zusammenwirken, das sie immer charakterisiert hat, in Unordnung zu bringen? Ich kann diese Frage nur durch Eingehen in eine progressive Analyse beantworten, die von den rotierenden etherischen Centren ausgeht, welche vom Schöpfer [4] mit ihrer attraktiven und akkumulativen Kraft festgestellt wurden. Wenn Sie fragen, was für eine Kraft das ist, die einem jeden etherischen Atom seine unfaßbare Geschwindigkeit der Rotation (oder den einleitenden Antrieb) erteilt, so muß ich antworten, daß kein endlicher Verstand jemals im stande sein wird, ihr Wesen zu erfassen. Die Physik der Akkumulation ist der einzige Beweis dafür, daß eine solche Kraft verliehen worden ist. Der Bereich, wenn wir so sagen dürfen, eines solchen Atoms stellt der anziehenden oder magnetischen, und der auswählenden oder abstoßenden Kraft alle die aufnehmende und alle die zurückstoßende Kraft entgegen, welche einen Planeten der mächtigsten Größe auszeichnen; infolge dessen bleibt, während diese Anhäufung vor sich geht, das vollkommene Gleichgewicht dasselbe. Wenn dieses winzige Centrum einmal festgesetzt ist, müßte die Kraft, es aus seiner Stellung zu verdrängen, notwendiger Weise ebenso groß sein, als die, den allergrößten Planeten, der existiert, zu verschieben. Wenn dieses atomistische neutrale Gentrum verschoben wird, so muß der Planet ihm folgen. Das neutrale Centrum trägt die volle Last irgend einer Anhäufung vom Anbeginn an, und bleibt sich gleich, da es immer im ewigen Raum balanciert ist.

Herr Keely illustriert seine Idee von „einem neutralen Centrum“ auf folgende Art:

Wir wollen uns vorstellen, daß nach der Anhäufung eines Planeten von beliebigem Durchmesser, sagen wir 20000 Meilen, mehr oder weniger, denn die Größe hat mit dem Problem nichts zu thun, alles Material desselben entfernt werde, mit Ausnahme einer Kruste von 5000 Meilen Dicke, so daß ein leerer Zwischenraum zwischen dieser Kruste und einem Centrum von der Größe einer gewöhnlichen Billardkugel übrigbleibt; es wäre dann eine ebenso große Kraft erforderlich, diese kleine Centralmasse zu bewegen, als die, die Schale von 5000 Meilen Dicke zu bewegen.
Noch mehr, diese kleine Centralmasse wurde die. Last dieser Kruste immerfort tragen, und sie in gleichmäßigem Abstande von sich halten; es könnte keine noch so große entgegen wirkende Kraft geben, die die beiden zusammenbringen könnte. Die Einbildungskraft wankt bei der Betrachtung der ungeheuren Last, welche auf diesem Mittelpunkte ruht, wo das Gewicht aufhört. . . . Dies ist es, was wir unter einem neutralen Centrum verstehen.

Und dies ist es, was die Occultisten unter einem Layacentrum verstehen.


[2] Es ist nicht richtig, wenn man vom Idealismus spricht, denselben begründet darzustellen auf „der alten Ontologischen Annahme, daß die Dinge oder Wesenheiten von einander unabhängig, und auf andere Art existieren, als bloß als Ausdrücke der Beziehung“ (Stallo). Auf jeden Fall ist es unrichtig, solches von der östlichen Philosophie und ihrer Erkenntnis zu sagen, denn hier ist gerade das Gegenteil der Fall.

[3] Unabhängig wohl in einem gewissen Sinne, aber nicht getrennt davon.

[4] „Wahrscheinlicher von Fohat“, würden die Occultisten erwidern