Und wiederum schreibt sie:

Sollte Keely nicht mehr thun, als die Gelehrten aus den trostlosen Gründen, in denen sie herumtappen, in das offene Feld der Elementalkraft zu führen, wo die Gravitation und Kohäsion in ihren Schlupfwinkeln aufgestört und nützlich verwendet werden, wo aus einheitlichem Ursprung unendliche Kraft in mannigfaltigen Formen entspringt, so wird er unsterblichen Ruhm erlangen. Sollte er zur Vernichtung des Materialismus den Beweis führen, daß das Weltall von einem geheimnisvollen Prinzipe belebt ist, dem der Stoff, wie vollkommen er auch organisiert sein mag, vollständig dienstbar ist, so wird er ein größerer geistiger Wohlthäter unserer Rasse sein, als die moderne Welt einen solchen in irgend einem Menschen bisher gefunden hat. Sollte er im stande sein, in der Krankheitsbehandlung an Stelle der grobmateriellen Einwirkungen, die mehr menschliche Wesen in ihr Grab gesendet haben, als Krieg, Pest und Hunger zusammengenommen, die feineren Kräfte der Natur zu setzen, so wird er den Dank der Menschheit verdienen und empfangen. All dieses und noch mehr wird er thun, wenn er und diejenigen, die seinen Fortschritt Tag für Tag durch Jahre hindurch verfolgt haben, nicht allzu zuversichtlich in ihren Erwartungen sind.

Dieselbe Dame bringt in ihrer Flugschrift Keelys Geheimnisse [8] die folgende Stelle aus einem Aufsatz vor, den die Schreiberin des vorliegenden Bandes vor einigen Jahren im Theosophist veröffentlicht hat:

Der Verfasser von No. 5 der von der Theosophical Publication Society herausgegebenen Flugschriften: Was ist Stoff und was ist Kraft? sagt darin: „Die Männer der Wissenschaft haben gerade einen ,vierten Zustand der Materie‘ entdeckt, während die Occultisten seit Jahren über den sechsten hinaus vorgedrungen sind, und daher auf die Existenz des siebenten, des letzten, nicht schließen, sondern von derselben wissen.“ Dieses Wissen schließt in sich die Kenntnis der Geheimnisse von Keelys sogenanntem „zusammengesetzten Geheimnis“. Es ist bereits vielen bekannt, daß dieses Geheimnis die „Vermehrung der Energie“ in sich schließt, die Isolierung des Ethers und die Anwendung der dynaspherischen Kraft in der Mechanik.

Gerade wegen des Umstandes, daß Keelys Entdeckung zur Kenntnis von einem der occultesten Geheimnisse führen würde, von einem Geheimnis, das man niemals in die Hände der Massen fallen lassen kann, erscheint es den Occultisten sicher, daß es ihm nicht gelingen werde, seine Entdeckungen bis zu ihrem logischen Ende zu verfolgen. Doch davon sogleich mehr! Selbst innerhalb ihrer Schranken mag sich diese Entdeckung als höchst nützlich erweisen. Denn:

Schritt für Schritt, mit einer geduldigen Ausdauer, welche die Welt eines Tages ehren wird, stellte dieser geniale Mann seine Untersuchungen an, und überwand die ungeheuren Schwierigkeiten, die sich immer und immer wieder auf seinem Pfade zu (für alle, außer für ihn selbst) unübersteigbaren Hindernissen ferneren Fortschrittes auftürmten: aber noch niemals hat der Zeiger der Welt ebenso auf eine Stunde gewiesen, in der alles sich auf die Ankunft der neuen Kraft vorbereitet, auf die die Menschheit wartet. Die Natur, immer unwillig, ihre Geheimnisse preiszugeben, horcht auf die Forderungen, welche ihr Meisterin, die Notwendigkeit, an sie stellt. Die Kohlenminen der Welt können nicht mehr lange dem zunehmenden Abbau, dem sie ausgesetzt werden, Stand halten. Der Dampf hat die äußersten Grenzen seiner Macht erreicht, und entspricht nicht mehr den Anforderungen des Zeitalters. Er weiß, daß seine Tage gezählt sind. Die Elektricität hält mit unterdrücktem Atem an sich, angewiesen auf das Herannahen ihrer Schwestergenossin. Die Luftschiffe liegen gewissermaßen vor Anker und warten auf die Kraft, die die Luftschiffahrt zu etwas mehr als zu einem bloßen Traume machen soll.
Ebenso leicht, als die Menschen sich von ihren Wohnungen aus mit ihren Geschäften mit Hilfe des Telephones in Verbindung setzen können, ebenso leicht werden die Bewohner getrennter Weltteile über den Ozean miteinander sprechen können. Die Einbildungskraft erlahmt bei dem Versuche, die großartigen Wirkungen, diese wunderbaren Entdeckungen vorherzusehen, sobald dieselbe einmal auf Kunst und Mechanik angewendet sein wird. Wenn sie den Thron einnimmt, den zu verlassen sie den Dampf zwingen wird, so wird die dynaspherische Kraft die Welt mit einer im Sinne der Civilisation so gewaltigen Macht regieren, daß kein endlicher Verstand die Wirkungen mutmaßen kann. Laurence Oliphant sagt in seiner Vorrede zur Wissenschaftlichen Religion: „Eine neue moralische Zukunft dämmert für die menschliche Rasse, - eine solche in der That, wie dieselbe sie gar sehr benötigt.“ Auf keine andere Art könnte die neue moralische Zukunft so weitreichend, so universell eingeleitet werden, als durch die Nutzbarmachung der dynaspherischen Kraft für wohlthätige Zwecke im Leben.

Die Occultisten sind bereit, alles dies der beredten Schriftstellerin zuzugestehen. Die molekulare Schwingung ist unleugbar „Keelys rechtmäßiges Forschungsgebiet“, und die von ihm gemachten Entdeckungen werden sich als wundervoll erweisen, - aber nur in seinen eigenen Händen und nur durch ihn selbst. Die Welt wird insofern nur das bekommen, was ihr mit Sicherheit anvertraut werden kann. Die Wahrheit dieser Behauptung ist bis jetzt vielleicht dem Entdecker selbst noch nicht aufgedämmert, denn er schreibt, unbedingt sicher zu sein, daß er alle seine Versprechungen erfüllen und das Gewonnene der Welt übergeben werde; aber sie muß ihm, und zwar in nicht allzu entfernter Zeit aufdämmern. Und das, was er in Bezug auf sein Werk sagt, ist ein guter Beweis dafür:

Bei der Betrachtung der Wirkung meiner Maschine muß der Besucher, um auch nur eine annähernde Vorstellung von ihrer Wirkungsweise zu haben, jeden Gedanken an nach dem Prinzipe des Druckes oder der Dampfentströmung, durch die Ausdehnung von Dampf oder irgend einem analogen Gas, das auf eine Rückwand, z. B. den Kolben einer Dampfmaschine stößt, betriebene Maschinen beiseite lassen. Meine Maschine hat weder Kolben noch Excenter, noch wird auch nur ein einziges Gran Druck in derselben, so groß und geräumig sie auch sein mag, ausgeübt. Mein System ist in jedem Teile und in jeder Einzelheit sowohl in Bezug auf die Entwickelung meiner Kraft als auch in jedem Zweige ihrer Nutzbarmachung auf sympathetische Vibration begründet und aufgebaut. Auf keine andere Art könnte meine Kraft erweckt und entwickelt werden, und ebenso unmöglich wäre es, meine Maschine nach irgend einem anderen Prinzip zu betreiben. . . . . . Dies ist jedoch das richtige System; und in Zukunft werden alle meine Verfahren in diesem Sinne sich bewegen - das heißt, meine Kraft wird erzeugt werden, meine Maschine gehen, meine Kanone in Thätigkeit treten mit Hilfe eines Drahtes. Erst nach Jahren unablässiger Arbeit, und nach Anstellung nahezu unzähliger Versuche, die nicht bloß den Bau einer großen Anzahl höchst sonderbarer mechanischer Konstruktionen in sich schlossen, und die sorgfältigste Untersuchung und das sorgfähigste Studium der phänomenalen Eigenschaften der Substanz „Ether“ an sich, wurde es bewerkstelligt, daß ich mich von einem komplicierten Mechanismus freimachen und, wie ich behaupte, die Herrschaft über die feine und fremdartige Kraft, mit der ich mich beschäftige, erringen konnte.

Die von uns unterstrichenen Stellen sind jene, welche eine unmittelbare Beziehung auf die occulte Seite der Anwendung der Vibrationskraft haben, auf das, was Herr Keely „sympathetische Vibration“ nennt. Der „Draht“ ist bereits eine Stufe hinunter und nach abwärts von der rein etherischen Ebene zur irdischen. Der Entdecker hat Wunder gewirkt - das Wort „Mirakel“ ist nicht zu stark - so lange er mit Hilfe der interetherischen Kraft allein wirkte, mit dem fünften und sechsten Prinzip des Âkâsha. Von einem sechs Fuß langen Krafterzeuger kam er herab bis auf einen „nicht größer als eine altmodische Silberuhr“; und das ist an sich schon ein Wunder eines mechanischen, aber nicht eines geistigen Genies.


[8] Keely‘s Secrete, in den Theosophical Siftings, No. 9.