Die Monade nun steht als Einheit betrachtet über dem siebenten Prinzip im Weltall und im Menschen; und als eine Dreiheit ist sie die unmittelbar ausstrahlende Abkommenschaft der erwähnten zusammengesetzten Einheit, nicht der Atem „Gottes“, wie diese Einheit genannt wird, noch eine Schöpfung aus dem Nichts; denn eine solche Vorstellung ist ganz unphilosophisch und erniedrigt die Gottheit, indem sie dieselbe zu einem endlichen, mit Eigenschaften versehenen Zustand herabzieht. Wie von dem Übersetzer des Palladiums der Weisheit gut gesagt wird – obwohl Îshvara „Gott“ ist: Unverändert in den tiefsten Abgründen der Pralayas und in der mächtigsten Tätigkeit der Manvantaras, (noch) jenseits (von ihm) ist Âtmâ, rund um dessen Zelt die Dunkelheit der ewigen Mâyâ herrscht. [13] Die „Dreiheiten“, die unter demselben Mutterplaneten
geboren sind, oder vielmehr die Ausstrahlungen eines und desselben Planetengeistes
oder Dhyâni-Buddhas sind, in allen ihren darauffolgenden Leben und
Wiedergeburten, Schwester- oder „Zwillings“-Seelen auf dieser Erde. Der
Gedanke ist derselbe wie der der christlichen Dreieinigkeit, der „Drei
in Einem“, nur ist er noch metaphysischer: der universale „Übergeist“,
der sich auf den zwei höheren Ebenen offenbart, auf jenen von Buddhi und
von Mahat. Diese sind die drei Hypostasen, metaphysisch, aber niemals
persönlich. Jeder Buddha begegnet bei seiner letzten Initiation allen den großen Adepten, die in den vorhergehenden Zeitaltern die Buddhaschaft erlangt haben .... jede Klasse von Adepten hat ihr eigenes Band geistiger Vereinigung, welches sie zusammenknüpft ..... Der einzig mögliche und wirksame Weg des Eintrittes in eine Brüderschaft .... besteht darin, sich selbst innerhalb des Einflusses des geistigen Lichtes zu bringen, welches von dem eigenen Logos ausstrahlt. Ich kann ferner hier noch darauf hinweisen, .... dass eine solche Vereinigung nur möglich ist zwischen Personen, deren Seelen ihr Leben und ihren Unterhalt von einem und demselben göttlichen Strahle empfangen, und dass, da sieben verschiedene Strahlen aus der „centralen geistigen Sonne“ ausstrahlen, alle Adepten und Dhyân Chohans in sieben Klassen einteilbar sind, von denen eine jede von einer der sieben Formen oder Offenbarungen der göttlichen Weisheit geleitet, beherrscht und überschattet wird. [20] Somit sind es die sieben Söhne des Lichtes, - nach ihren Planeten benannt und von der Menge oft mit denselben identifiziert, nämlich Saturn, Jupiter, Merkur, Mars, Venus, und mutmaßlich Sonne und Mond für den modernen Kritiker, der nicht tiefer als in die Oberfläche der alten Religionen eindringt [21] - welche nach den occulten Lehren unserer himmlischen Eltern oder zusammengefasst unser „Vater“ sind. Daher ist, wie bereits bemerkt, der Polytheismus in Wirklichkeit philosophischer und richtiger, als der anthropomorphische Monotheismus. Saturn, Jupiter, Merkur und Venus, die vier exoterischen Planeten, und die drei anderen, die unbenannt bleiben müssen, waren die mit der Erde in unmittelbarer astraler und psychischer, moralischer und physischer Verbindung stehenden Himmelskörper, ihre Führer und Bewacher; die sichtbaren Scheiben versahen unsere Menschheit mit ihren äußeren und inneren Eigenschaften, und ihre Regenten oder Rektoren mit unseren Monaden und geistigen Fähigkeiten. Um die Entstehung neuer Missverständnisse zu vermeiden, möge festgestellt werden, dass unter den drei geheimen Gestirnen oder Sternenengeln sich weder Uranus noch Neptun befanden; nicht bloß, weil sie unter diesen Namen den alten Weisen nicht bekannt waren, sondern weil sie, wie alle anderen Planeten, wie viele ihrer auch sein mögen, die Götter und Hüter anderer siebenfältigen Ketten von Kugeln in unserem System sind. [13] Der jetzt allgemein verbreitete Irrtum, den Alten die Kenntnis von bloß sieben Planeten zuzuschreiben, einfach weil sie nicht mehr erwähnten, beruht auf derselben allgemeinen Unkenntnis ihrer Lehren. Die Frage ist nicht die, ob oder ob nicht ihnen das Dasein der später entdeckten Planeten bekannt war, sondern ob nicht die Verehrung, die sie den exoterischen und den drei geheimen Großen Göttern zollten – den Sternenengeln – irgend einen besonderen Grund hatte. Die Schreiberin wagt zu behaupten, dass ein solcher Grund vorhanden war, und zwar folgender. Wen sie auch ebenso viele Planeten gekannt hätten, als wir jetzt – und diese Frage kann gegenwärtig weder bejahend noch verneinend entschieden werden – so würden sie doch nur die sieben mit ihrem religiösen Dienste in Verbindung gebracht haben, weil diese sieben unmittelbar und ganz besonders mit unserer Erde in Zusammenhang stehen, oder, um die esoterische Ausdruckweise zu gebrauchen, mit unserem siebenfältigen Sphärenringe. [14] Johannes, X. 30. [15] Ebenda, XX. 17. [16] Johannes, XIV. 28. [17] Math. V. 16. [18] Ebenda, XIII. 43. [19] 1. Kor., III. 16. [20] Theosophist, August 1886 [21] Diese sind bloß die für die Zwecke der judiciellen Astrologie angenommenen Planeten. Die astrotheogonische Einteilung war von der obigen verschieden. Die Sonne, die ein Centralstern ist und kein Planet, steht, mit ihren sieben Planeten, in occulteren und geheimnisvolleren Beziehungen zu unserer Kugel, als im allgemeinen bekannt ist. Die Sonne wurde daher als der große Vater aller der sieben „Väter“ betrachtet, und das ist die Erklärung der Schwankungen, die sich zwischen sieben und acht großen Göttern der chaldäischen und anderer Länder finden. Weder die Erde, noch der Mond, ihr Trabant, noch die Sterne, diese aus einem anderen Grunde, waren irgend etwas anderes, als zu esoterischen Zwecken benützte Stellvertreter. Aber selbst, wenn man Sonne und Mond aus der Berechnung weglässt, scheinen die Alten sieben Planeten gekannt zu haben. Wie viel mehr kennen denn wir, wenn wir Erde und Mond ausschließen? Sieben, und nicht mehr: sieben erste oder Hauptplaneten; die übrigen sind vielmehr Planetoiden als Planeten.
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