Bei aller Hochachtung, die dem großen Wissen des Vortragenden zu zollen ist, würde der Occultist es anders darstellen. Er würde sagen, dass kein Atom jemals „geschaffen“ worden ist, da die Atome ewig sind im Schoße des Einen Atomes – „des Atomes der Atome“ – das während des Manvantara als der Jagad-Yoni, der materielle ursächliche Schoß der Welt, betrachtet wird. Pradhâna, die unmodifizierte Materie – dasjenige, das die erste Form von Prakriti ist oder der materiellen, sichtbaren, sowie der unsichtbaren Natur – und Purusha, der Geist, sind ewig eins; und sie sind Nirupâdhi, ohne hinzukommende Eigenschaften oder Attribute bloß während Pralaya, und wenn jenseits sämtlicher Ebenen des Daseinsbewußtseins. Das Atom, wie es der modernen Wissenschaft bekannt ist, ist untrennbar von Purusha, welcher Geist ist, jetzt aber in der Wissenschaft „Energie“ genannt wird. Das Protyle-Atom ist nicht verringert oder verfeinert worden, sondern es ist bloß in jene Ebene übergegangen, welche keine Ebene ist, sondern der ewige Zustand von Allem jenseits der Ebene der Täuschung. Beide, Purusha und Pradhâna, sind unveränderlich und unzerstörbar, oder Aparnâmin und Avyaa in Ewigkeit; und beide können während der mâyâvischen Perioden als Vyaya und Parinâmin bezeichnet werden, oder als das, was sich ausdehnen, vorbeigehen oder verschwinden kann, und was „modifizierbar“ ist. In diesem Sinne muß Purusha selbstverständlich in unseren Vorstellungen von Parabrahman auseinandergehalten werden. Nichtsdestoweniger ist das, was in der Wissenschaft „Energie“ oder „Kraft“ genannt wird, und was von Metcalf als eine duale Kraft erklärt worden ist, tatsächlich niemals bloße Energie und kann es auch nicht sein; denn es ist die Substanz der Welt, ihre Seele, das Alldurchdringende, Sarvaga, in Verbindung mit Kâla, der Zeit. Die Drei sind die Dreiheit in Einem, welche als drei verschiedene Dinge auf Mâyâ, der Ebene der Illusion wirkt. In der orphischen Philosophie des alten Griechenlands hießen sie Phanes, Chaos und Chronos – die Dreiheit der occulten Philosophen dieser Periode.
Aber man sehe, wie eng Herr Crookes an das „Unerkennbare“ anstreift, und welche Möglichkeiten für die Annahme der occulten Wahrheiten in seinen Entdeckungen liegen. Er fährt fort in seiner Besprechung der Entwicklung der Atome:

Halten wir inne bei dem Ende der ersten vollständigen Schwingung und untersuchen wir die Wirkung. Wir haben bereits gefunden die Elemente von Wasser, Ammoniak, Kohlensäure, Die Atmosphäre, pflanzliches und tierisches Leben, Phosphor für das Gehirn, Salz für die Meere, Thon für die feste Erde ... Phosphate und Silikate hinreichend für eine Welt und für Bewohner, die nicht so sehr verschieden sind von dem dessen wir uns heutigen Tages erfreuen. Es ist wahr, die menschlichen Bewohner hätten in einem Zustand von mehr als arkadischer Einfachheit zu leben, und die Abwesenheit von Calciumphosphat wäre mißlich, was die Knochen anbelangt. [12] ... Am niedrigen Ende unserer Kurve ... sehen wir eine große Lücke. ... Diese Oase, und die leeren Stellen, die ihr vorausgehen und nachfolgen, können mit großer Wahrscheinlichkeit auf den besonderen Weg gedeutet werden, auf dem sich unsere Erde zu einem Mitglied unseres Sonnensystems entwickelt. Wenn dem so ist, so kann es sein, dass diese leeren Stellen nur auf unserer Erde vorkommen, und nicht allgemein durch das ganze Weltall.

Das rechtfertigt verschiedene Behauptungen in den occulten Werken.

Erstens, dass weder von den Sternen, noch von der Sonne gesagt werden kann, dass sie aus jenen terrestrischen Elementen bestehen, mit denen der Chemiker vertraut ist, obwohl diese alle in den äußeren Gewändern der Sonne gegenwärtig sind – ebenso gut, wie noch eine ganze Schar von Elementen, die bis jetzt der Wissenschaft unbekannt sind.
Zweitens, dass unsere Kugel ihr eigenes, besonderes Laboratorium in den weitentfernten Grenzen ihrer Atmosphäre hat, bei dessen Durchkreuzung jedes Atom und Molekül an seiner ursprünglichen Natur eine Veränderung und Differentiation erfährt.
Und drittens, dass, obwohl es für immer unmöglich ist, dass irgend ein auf unserer Erde anwesendes Element sich auf der Sonne nicht vorfinden sollte, es dort viele andere gibt, welche entweder unsere Kugel noch nicht erreicht haben, oder bis jetzt auf derselben noch nicht entdeckt sind.
Einige mögen auf gewissen Sternen und Himmelskörpern während des Bildungsvorganges fehlen; oder diese Elemente mögen zwar in ihnen anwesend sein, jedoch infolge ihres gegenwärtigen Zustandes bis jetzt sich den üblichen wissenschaftlichen Proben nicht offenbaren. [13]
Herr Crookes spricht von Helium, einem Elemente von noch geringerem Atomgewicht als der Wasserstoff, einem rein hypothetischen Element, insofern unsere Erde in Betracht kommt, das aber in der Chromosphäre der Sonne in außerordentlicher Menge vorkommt. Die occulte Wissenschaft fügt hinzu, dass nicht eines von den Elementen, die von der Chemie für solche gehalten werden, diesen Namen wirklich verdient.
Wiederum finden wir Herrn Crookes zustimmend erwähnen
Dr. Carnellys gewichtiges Argument zu Gunsten der zusammengesetzten Natur der sogenannten Elemente, nach ihrer Analogie mit den zusammengesetzten Radikalen.

Bisher hat, innerhalb der historischen Zeit, und in den sogenannten zivilisierten Ländern, nur die Alchemie Erfolg gehabt in der Erlangung eines wirklichen Elementes, oder eines Teilchens von homogener Materie, nämlich des Mysterium Magnum des Paracelsus. Aber das war vor den Tagen Lord Bacons. [14]


[12] Gerade die Existenz solcher Welten auf anderen Bewusstseinsebenen wird von dem Occultisten behauptet. Die geheime Wissenschaft lehrt, dass die ursprüngliche Rasse knochenlos war, und dass es Welten gibt, die für uns unsichtbar sind, bevölkert so wie die unsere, abgesehen von den Bevölkerungen von Dhyân Chohans.

[13] Five Years of Theosophy, p. 258 ff.

[14] Herr Crookes sagt in derselben Ansprache: „Das erste Rätsel, dem wir in der Chemie begegnen, ist: ‚Was sin die Elemente’.“ Von den Versuchen, die bisher gemacht worden sind, ein Element zu definieren oder zu erklären, befriedigt keiner die Ansprüche des menschlichen Intellektes. Die Lehrbücher sagen uns, ein Element ist ‚ein Körper, der nicht zerlegt worden ist’; ‚ein Etwas, zu dem wir hinzugeben, aber von dem wir nichts wegnehmen können’, oder ‚ein Körper, der bei jeder chemischen Veränderung an Gewicht zunimmt’. Solche Definitionen sind doppelt unbefriedigend: Sie sind provisorisch, und können morgen aufhören, in irgend einem gegebenen Falle anwendbar zu sein. Sie haben ihren Bestand nicht auf Grund irgend einer Eigenschaft des zu definierenden Dinges, sondern auf Grund der Grenzen der menschlichen Macht; sie sind Geständnisse intellektuellen Unvermögens.“