Ohne Zweifel könnte die okkulte Philosophie ziemlich viel von der exakten modernen Wissenschaft lernen; aber die letztere könnte andererseits aus der Gelehrsamkeit der Alten in mehr als einer Richtung Vorteil ziehen, und insbesondere in der Kosmogonie. Sie könnte z. B. die mystische, alchimistische und transcendentale Bedeutung der vielen imponderablen Substanzen kennen lernen, die den interplanetarischen Raum erfüllen, und die in ihrer gegenseitigen Durchdringung an dem unteren Ende die unmittelbare Ursache der Hervorbringung von Naturerscheinungen sind, die sich durch sogenannte Schwingung offenbaren. Die Kenntnis der wirklichen, nicht der hypothetischen Natur des Ethers oder des Âkâsha, und anderer Geheimnisse, kurz gesagt, können allein zur Kenntnis der Kräfte führen. Es ist dies jene Substanz, gegen welche sich die materialistische Schule unter den Physikern mit solcher Wut auflehnt, insbesondere in Frankreich, [21] und die exakte Wissenschaft nichtsdestoweniger vertreten muß. Sie können dieselbe nicht beseitigen, ohne Gefahr zu laufen, die Pfeiler des Tempels der Wissenschaft wie ein moderner Samson umzustoßen und unter der Decke desselben begraben zu werden.
Die Theorien, die auf der Verwerfung einer außerhalb und unabhängig von der reinen und einfachen Materie bestehenden Kraft aufgebaut sind, haben sich alle als trügerisch erwiesen. Sie decken nicht das ganze Gebiet und können es auch nicht, und viele der wissenschaftlichen Daten erweisen sich so als unwissenschaftlich. „Der Ether brachte den Ton hervor“, heißt es in den Purânen, und diese Behauptung wird verlacht. Der Ton ist die Wirkung von Luftschwingungen, wird uns ausgebessert. Und was ist die Luft? Könnte sie existieren, wenn kein etherisches Mittel im Raume vorhanden wäre, um ihre Moleküle flott zu erhalten? Die Sache steht einfach so. Der Materialismus kann nicht die Existenz von irgend etwas außerhalb der Materie anerkennen, weil mit der Annahme einer imponderablen Kraft – der Quelle und dem Haupte aller physischen Kräfte – andere intelligente Kräfte virtuell zugestanden werden müssten, und das würde die Wissenschaft sehr weit führen. Denn sie müsste als eine Folgerung davon im Menschen die Gegenwart einer noch geistigeren Kraft annehmen – welche einmal von jeder Art von Materie, von der die Physiker irgend etwas wissen, gänzlich unabhängig ist. Daher ist, abgesehen von einem hypothetischen Ether des Raumes und den groben physischen Körpern, der ganze siderische und unsichtbare Raum nach der Anschauung der Materialisten eine einzige grenzenlose Leere in der Natur – blind, unintelligent, nutzlos.
Und nun ist die nächste Frage diese: Was ist diese kosmische Substanz, und wie weit kann man in den Mutmaßungen über ihre Natur oder in dem Erpressen ihrer Geheimnisse gehen, wodurch man sich berechtigt fühlte, ihr einen Namen zu geben? Wie weit ist insbesondere die moderne Wissenschaft in der Richtung nach jenen Geheimnissen hin gegangen, und was tut sie, um dieselben zu lösen? Das letzte Steckenpferd der Wissenschaft, die Nebeltheorie, kann uns auf diese Frage einige Antwort verschaffen. Untersuchen wir also die Beglaubigungsschreiben dieser Nebeltheorie.


[21] Eine Gruppe von Elektrikern hat soeben gegen die neue Theorie von Clausius, dem berühmten Professor der Bonner Universität, protestiert. Der Charakter des Protestes ergibt sich aus der Unterschrift, welche lautet:“Jules Bourdin, im Namen der Gruppe von Elektrikern, welche im Jahre 1881 die Ehre hatten, Professor Clausius vorgestellt zu werden, und deren Schlachtruf (cri de ralliement) lautet: à bas l’ Ether“- nieder mit dem Ether, geradeweg; sie wollen die universale Leere, wie Sie sehen!