Wir können daher, - wie es in dem in Betrachtung stehenden
Artikel geschah, wo auf die Autorität der Adepten hin behauptet wurde,
es sei „hinreichend, einen Überblick über das zu geben, was die Solarphysiker
nicht wissen“ können – behaupten wir, unsere Stellung in Bezug auf die
moderne Nebeltheorie und auf ihre offenbare Unrichtigkeit durch einfaches
Aufweisen von Tatsachen umgrenzen, welche der Theorie in ihrer gegenwärtigen
Form diametral entgegengesetzt sind. Und um einen Anfang zu machen, was
lehrt sie? Laplace dachte, daß infolge der Verdichtung der Atome des ursprünglichen Nebels, nach dem „Gesetze“ der Gravitation, die nunmehr gasförmige oder vielleicht zum Teile flüssige Masse eine Rotationsbewegung erhalten habe. Als die Geschwindigkeit dieser Rotation zunahm, nahm jene die Form einer dünnen Scheibe an; als schließlich die Zentrifugalkraft die Kohäsionskraft überwog, wurden mächtige Ringe von der Kante de wirbelnden glühenden Massen losgelöst, und diese Ringe zogen sich notwendigerweise infolge der Gravitation (wie angenommen wird) in sphäroidale Körper zusammen, welche natürlich noch immer fortfahren würden, die von der äußeren Zone, von der sie abgetrennt wurden, ursprünglich innegehaltene Bahn beizubehalten. [8] Dadurch, daß die Geschwindigkeit des äußeren Randes eines jeden entstehenden Planeten die des inneren übertrifft, wie er sagt, entsteht eine Rotation um seine Achse. Die dichteren Körper würden zuletzt ausgeworfen werden; und schließlich werfen während des Anfangszustande ihrer Bildung die neuabgesonderten Himmelskörper ihrerseits einen oder mehrere Satelliten aus. Die Geschichte de Bruches und er Planetenwerdung der Ringe formulierend sagt Laplace: Fast immer muß ein jeder Dampfring in zahlreiche Massen zerrissen sein, welche, da sie sich mit nahezu gleichartiger Geschwindigkeit bewegten, fortdauernd in gleichem Abstande sich um die Sonne bewegt haben müssen. Diese Massen müssen eine sphäroidale Form angenommen haben, mit einer ihrer Umlaufsrichtung gleichgerichteten Rotationsbewegung, da die inneren Moleküle (jene, welche der Sonne zunächst waren) eine geringere tatsächliche Geschwindigkeit hatten, als die äußeren. Sie mussten sich zu ebenso vielen Planeten in dunstförmigem Zustande gestalten. Wenn aber einer von ihnen hinlänglich stark war, der Reihe nach durch seine Anziehungskraft alle anderen rund um seinen Mittelpunkt zu vereinigen, so musste sich der Dunstring auf diese Art in eine einzige sphäroidale Dunstmasse verwandelt haben, die um die Sonne mit einer Rotation kreist, die ihrem Umlaufe gleichgerichtet ist. Der letztere Fall ist der gewöhnlichere gewesen, aber das Sonnensystem zeigt uns auch den ersteren Fall in den vier kleinen Planeten, welche sich zwischen Jupiter und Mars bewegen. [8] Laplace stellte sich vor, daß die äußeren und die inneren Zonen des Ringes mit derselben Winkelgeschwindigkeit rotierten, was bei einem festen Ringe der Fall wäre; aber das Prinzip der gleichen Flächengeschwindigkeiten erfordert, daß die inneren Zonen sich schneller ais die äußeren bewegen. (World-Life, p. 121). Winchell weist auf eine ziemliche Menge von Irrtümern des Laplace hin: aber als Geologe ist er selber nicht unfehlbar in seinen „astronomischen Spekulationen“. |