Sogenannte „gebildete Leute“ lachen über die Vorstellung von Sylphen, Salamandern, Undinen und Gnomen; die Männer der Wissenschaft betrachten jede Erwähnung von solchem Aberglauben als eine Frechheit, und mit einer Verachtung von Logik und gesundem Menschenverstand, die oft das Vorrecht der „anerkannten Autorität“ ist, lassen sie jene, die zu unterrichten ihre Pflicht ist, unter dem vernunftwidrigen Eindruck sich abplagen, daß in dem ganzen Kosmos, oder zum mindesten in unserer eigenen Atmosphäre, keine anderen bewussten, intelligenten Wesen existieren, als wir selbst. [9] Irgend eine andere Menschheit (die sich aus bestimmten menschlichen Wesen zusammensetzt) außer einer Menschheit mit zwei Beinen, zwei Armen und einem Kopf mit menschlichen Zügen darauf, würde nicht als menschlich bezeichnet werden; obwohl es scheinen möchte, daß die sprachliche Ableitung des Wortes wenig mit der allgemeinen Erscheinung eines Geschöpfes zu tun hat. Indem also die Wissenschaft die bloße Möglichkeit der Existenz solcher (für uns im allgemeinen) unsichtbaren Gesetze streng verwirft, wird die Gesellschaft während sie an alles das im geheimen glaubt, gezwungen, die Idee öffentlich zu verspotten. Sie begrüßt mit Vergnügen Werke, wie den Comte de Gabalis, und bemerkt nicht, daß offene Satire die sicherste Maske ist.
Nichtsdestoweniger existieren solche unsichtbare Welten tatsächlich.
Ebenso dicht bewohnt wie unsere eigene, sind sie durch den scheinbar leeren Raum in unermeßlicher Anzahl verstreut; einige viel materieller als unsere eigene Welt, andere Stufenweise etherisch werdend, bis sie formlos werden und wie „Atem“ sind. Die Tatsache, daß unser Auge sie nicht sieht, ist kein Grund dafür, an sie nicht zu glauben Die Physiker können ihren Ether, ihre Atome, „Bewegungsarten“ oder Kräfte auch nicht sehen, und doch nehmen sie dieselben an und lehren sie.

Wenn wir sogar in der natürlichen Welt, in der wir bekannt sind, finden, daß die Materie eine teilweise Analogie zu der schwierigen Vorstellung solcher unsichtbaren Welten liefert, so scheint die Anerkennung der Möglichkeit einer solchen Anwesenheit wenig Bedenkliches zu haben. Der Schweif eines Kometen, welcher, obwohl er unsere Aufmerksamkeit ermöge seiner Helligkeit auf sich zieht, uns doch nicht den Blick auf Gegenstände trübt und verhindert, die wir durch ihn und hinter ihm wahrnehmen, liefert die erste Stufe zu einem Beweise derselben. Der Schweif eines Kometen durchquert eilig unseren Horizont, und wir würden ihn weder fühlen, noch seines Durchganges bewusst werden, wenn nicht die glänzende Funkenbildung wäre, die oft nur von einigen, die sich für die Erscheinung interessieren, wahrgenommen wird, während jedem anderen seine Gegenwart und sein Durchgang durch oder querüber einen Teil unserer Kugel unbekannt bleibt. Dieser Schweif mag, oder mag nicht, ein integrierender Teil des Wesens des Kometen sein; aber seine Dünne dient uns als Beispiel für unseren Zweck. In der Tat ist es nicht eine Frage des Aberglaubens, sondern einfach ein Ergebnis der transcendentalen Wissenschaft und noch mehr der Logik, das Dasein von Welten zuzugestehen, die aus einem noch weit mehr verfeinerten Stoffe bestehen, als der Schweif eines Kometen. Durch die Leugnung einer solchen Möglichkeit hat die Wissenschaft während des letzten Jahrhunderts weder der Philosophie, noch der wahren Religion in die Hände gearbeitet, sondern einfach der Theologie. Um die Mehrheit selbst von materiellen Welten um so besser bestreiten zu können – einen Glauben, den viele Männer der Kirche für mit den Lehren und Sätzen der Bibel unvereinbar halten [10] - musste Maxwell das Andenken Newtons verleumden und den Versuch machen, sein Publikum zu überzeugen, daß die in der Newton’schen Naturwissenschaft enthaltenen Prinzipien solche seien, „welche die Grundlage aller atheistischen Systeme bilden“. [11]


[9] Selbst die Frage nach der Mehrheit der von fühlenden Geschöpfen bewohnten Welten wird zurückgewiesen, oder man nähert sich ihr mit der größten Vorsicht! Und doch sehe man, was der große Astronom Camille Flammarion in seiner Pluralité des Mondes sagt

[10] Nichtsdestoweniger läßt sich auf Grund des Zeugnisses der Bibel selbst, sowie so gut christlicher Theologen, wie des Kardinal Wiseman zeigen, daß diese Mehrheit sowohl im alten, als auch im neuen Testamente gelehrt wird.

[11] Siehe Plurality of Worlds, Bd. II.