Wie lange hat die Welt gebraucht, bis sie geworden ist, was sie jetzt ist? Wenn gesagt werden kann, daß selbst bis zum heutigen Tage kosmischer Staub, „der niemals zuvor der Erde angehört hat“, [14] unsere Kugel erreicht, um wie viel logischer ist es zu glauben – so wie die Occultisten tun -, daß durch die zahllosen Millionen von Jahren, welche dahingerollt sind, seitdem sich dieser Staub angesammelt und die Kugel, auf der wir leben, rund um ihren Kern von intelligenter ursprünglicher Substanz geformt hat, viele Menschheiten – verschieden von unserer gegenwärtigen Menschheit in ebenso hohem Grade, als die Menschheit, welche sich in weiteren Millionen Jahren entwickeln wird, von unseren Rassen verschieden sein wird – erschienen sind, bloß um vom Antlitze der Erde zu verschwinden, so wie unsere eigene tun wird. Diese ursprünglichen und weit entfernten Menschheiten werden geleugnet, weil sie, wie die Geologen glauben, keine greifbaren Überbleibsel ihrer selbst zurückgelassen haben. Jede Spur von ihnen ist weggeschwemmt, und deshalb haben sie niemals existiert. Doch sind ihre Überbleibsel – obwohl es ihrer wirklich nur sehr wenige gibt – zu finden, und sie müssen durch die geologische Forschung entdeckt werden. Aber selbst, wenn sie niemals angetroffen werden sollten, so wäre noch kein Grund zu der Behauptung, daß in den geologischen Perioden, denen ihre Gegenwart auf Erden zugeschrieben wird, niemals Menschen gelebt haben können. Denn ihre Organismen brauchten kein warmes Blut, keine Atmosphäre, keine Nahrung; der Verfasser des World-Life hat recht, und es liegt keine Ungereimtheit in dem Glauben, den wir haben, daß ebenso, wie es nach wissenschaftlichen Hypothesen bis zum heutigen Tage „psychische Naturen in unzerstörbarem Kiesel oder in Platin eingeschlossen“ geben kann, psychische Naturen in Formen von gleichermaßen unzerstörbarer ursprünglicher Materie eingeschlossen waren – die wirklichen Vorväter unserer fünften Rasse.
Wenn wir daher, wie in Band II, von Menschen sprechen, die diese Kugel vor 18.000.000 Jahren bewohnten, so denken wir weder an die Menschen unserer gegenwärtigen Rassen, noch an die gegenwärtigen atmosphärischen Gesetze, thermischen Bedingungen usw. Erde und Menschheit, ebenso wie Sonne, Mond und Planeten, haben alle ihr Wachstum, ihre Veränderungen, Entwicklung und stufenweise Evolution in ihren Lebensperioden; sie werden geboren, werden Säuglinge, dann Kinder, Jünglinge, Erwachsene, sie werden alt und schließlich sterben sie. Warum sollte nicht auch die Menschheit unter diesem universalen Gesetze stehn? Es sagt Uriel zu Enoch:

Siehe, ich habe dir alle Dinge gezeigt, o Enoch. ... Du siehst die Sonne, den Mond, und jene, welche die Sterne des Himmels führen, welche alle ihre Tätigkeiten, Zeiten, und das Eintreffen ihrer Rückkehr verursachen. In den Tagen der Sünder werden die Jahre verkürzt werden ... alles, was auf der Erde geschieht, wird verkehrt sein ... der Mond wird seine Gesetze verändern. [15]

Die „Tage der Sünder“ bedeuten die Tage, in denen die Materie in ihrer vollen Herrschaft auf Erden sein, und der Mensch den Gipfelpunkt physischer Entwicklung in Gestalt und Tierheit erreicht haben würde. Dies ereignete sich während der Periode der Atlantier, um den Mittelpunkt ihrer Rasse, der vierten, welche ertränkt wurde, so wie es Uriel prophezeit hatte. Seit damals hat der Mensch an körperlicher Gestalt, an Stärke und Jahren abgenommen, wie im zweiten Bande gezeigt werden wird. Aber da wir am Mittelpunkte unserer Unterrasse, der fünften Wurzelrasse, stehen, - welcher der Gipfel der Materialität in einer jeden ist – so sind die tierischen Neigungen, wen auch verfeinerter, so doch nicht weniger entwickelt, und das ist am ausgesprochensten in zivilisierten Ländern.


[14] World-Life.

[15] Das Buch Enoch. Übersetzt von Erzbischof Laurence, Kap. LXXIX.