Wenn ein Vedânta Brâhmane der Advaita Sekte gefragt würde,
ob er an das Dasein Gottes glaube, würde er wahrscheinlich antworten,
wie dem Jacolliot geantwortet wurde – „ich bin selber ‚Gott’“; während
ein Buddhist (insbesondere ein singhalesischer) einfach lachen und zur
Erwiderung sagen würde: „Es gibt keinen Gott und keine Schöpfung“. Aber
die Wurzelphilosophie von beiden, dem advaitischen und dem buddhistischen
Gelehrten, ist identisch, und beide haben dieselbe Hochachtung
für tierisches Leben, denn beide glauben, daß jedes Geschöpf auf Erden,
wie klein und unbedeutend es auch sein mag, „ein unsterblicher Teil ist
der unsterblichen Materie“ – wobei Materie für sie eine ganz andere Bedeutung
hat, als die, welche sie für den Christen sowohl wie für den Materialisten
hat – und daß ein jedes Geschöpf den Karma unterworfen ist.
[3] Wir verweisen jene, welche den Satz für eine auf die anerkannte
Wissenschaft gemünzte Frechheit oder Unerbietigkeit halten möchten,
auf Dr. James Hutchinson Stirling’s Werk As regards Protoplasm,
welches eine Verteidigung der Lebenskraft ist gegen die Molekularisten
– Huxley, Tyndall, Vogt & Co. – und fordern sie auf zu untersuchen,
ob die Behauptung wahr ist oder nicht, daß die wissenschaftlichen Voraussetzungen,
obwohl sie nicht immer richtig sein mögen, nichtsdestoweniger angenommen
werden, um eine Spalte oder ein Loch in irgend einem beliebten materialistischen
Steckenpferd auszufüllen. Vom Protoplasma und den Organen des Menschen
nach der „Anschauung des Herrn Huxley“ sprechend, sagt der Verfasser:
„Wahrscheinlich haben wir in Bezug auf irgend welche Kontinuität im
Protoplasma der Kraft, der Form oder der Substanz Lücken genug gesehen.
Ja, Herr Huxley selber kann für dieselbe Seite als Beweis angezogen
werden. Nicht selten finden wir in seinem Aufsatze Eingeständnisse der
Wahrscheinlichkeit, wo Sicherheit allein am Platze ist.
Er sagt z. B.: ‚Es ist mehr als wahrscheinlich, daß wir, wenn
einmal die Pflanzenwelt gänzlich durchforscht ist, alle Pflanzen im
Besitze derselben Kräfte finden werden.’ Wenn ein Schluß
als entschieden angekündigt wird, so ist es etwas enttäuschend, wie
hier, zu hören, daß die Prämissen erst gesammelt werden müssen (!!).
... Wiederum ist hier eine Stelle, in der man ihn seine eigene ‚Basis’
sich selbst unter den Füßen absägen sieht. Nachdem er uns sagt, daß
alle Formen von Protoplasma aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff
und Stickstoff in ‚sehr komplizierter Verbindung’ bestehen, fährt er
fort: ‚Dieser komplizierten Verbindung, deren Natur niemals mit Genauigkeit
bestimmt worden ist (!!), wurde der Name Protein beigelegt’.
Dies ist offenbar eine Identifikation, auf Herrn Huxleys eigener Seite,
von Protoplasma und Protein; und da das, was vom einen gesagt wurde,
notwendigerweise auch vom anderen wahr ist, so folgt, daß er zugesteht,
daß die Natur des Protoplasma niemals mit Genauigkeit bestimmt worden
ist, und daß selbst in seinen Augen der Streitfall noch nicht spruchreif
ist. Dieses Zugeständnis wird auch bestätigt durch die Worte: ‚Wenn
wir diesen Ausdruck (Protein) mit solcher Vorsicht gebrauchen,
wie sie geziemend hervorgehen mag aus unserer Verhältnismäßigen Unwissenheit
in Bezug auf die Dinge, für die er steht’.“ ... usw. (pp. 33 und 34,
Ausg. 1872, in Erwiderung gegen Herrn Huxley in Yeast).
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