Auch wären die Wege Karmas nicht unerforschlich, wenn die Menschen in Ewigkeit und Harmonie wirken würden, anstatt in Uneinigkeit und Streit. Denn unsere Unkenntnis dieser Wege – welche ein Teil der Menschheit die Wege der Vorsehung nennt, dunkel und verworren, während ein anderer in ihnen die Wirkung des blinden Fatalismus sieht und ein dritter einfachen Zufall, ohne Götter und ohne Teufel zu ihrer Leitung – würde sicherlich verschwinden, wenn wir nur alle von ihnen ihrer richtigen Ursache zuschreiben würden. Mit der richtigen Erkenntnis, oder zum mindesten mit einer vertrauensvollen Überzeugung, daß unsere Nachbarn nicht mehr daran arbeiten würden, uns zu schädigen, als wir daran denken würden, sie zu kränken, würden zwei Dritteile des Weltübels in leere Luft vergehen. Wäre kein Mensch dazu bereit, seinen Bruder zu verletzen, so hätte Karma-Nemesis weder Ursache, deshalb zu wirken, noch Waffen, um durch dieselben zu handeln. Die beständige Anwesenheit in unserem Gemüte von jedem Bestandteile von Streit und Widerstand, und die Einteilung der Rassen, Völker, Stämme, Gesellschaften und Einzelwesen in Kaine und Abeln, Wölfe und Lämmer, ist die Hauptursache der „Wege der Vorsehung“. Wir schneiden diese zahlreichen Windungen in unsere Schicksale täglich mit unseren eigenen Händen, indes wir uns einbilden, daß wir eine Spur auf der königlichen Hochstraße der Ehrbarkeit und Pflicht verfolgen, und dann uns beklagen, daß diese Windungen so verworren und so dunkel sind. Wir stehen verwirrt vor dem Geheimnisse, das wir selbst geschaffen, und vor den Rätseln des Lebens, die wir nicht lösen wollen, und dann klagen wir die große Sphinx an, daß sie uns verschlingt. Aber fürwahr, es ist kein Zufall in unseren Leben, kein mißratener Tag und kein Missgeschick, die nicht auf unsere eigenen Taten in diesem oder in einem anderen Leben zurückgeführt werden könnten. Wenn man die Gesetze der Harmonie bricht, oder, wie ein theosophischer Schriftsteller es ausdrückt, die „Gesetze des Lebens“, so muß man darauf gefaßt sein, in das Chaos zu stürzen, das man selber bereitet hat. Denn, nach demselben Schriftsteller: Die einzige Schlußfolgerung, zu der man kommen kann, ist die, daß diese Gesetze des Lebens ihre eigenen Rächer sind; und das infolge dessen jeder rächende Engel bloß eine bildliche Darstellung ihrer Rückwirkung ist. Wenn daher irgend jemand hilflos vor diesen unveränderlichen
Gesetzen steht, so sind dies nicht wir selbst, die Schmiede unserer eigenen
Geschicke, sondern eher jene Engel, die Hüter der Harmonie. Karma-Nemesis
ist nichts mehr, als die geistige, dynamische Wirkung von Ursachen, hervorgebracht
durch unsere eigenen Handlungen, und von Kräften, die von eben denselben
zur Tätigkeit erweckt wurden. Es ist ein Gesetz der occulten Dynamik,
daß „eine gegebene Menge von Kraft aufgewendet auf der geistigen oder
astralen Ebene viel größere Wirkungen hervorbringt, als dieselbe Menge
aufgewendet auf der körperlichen gegenständlichen Daseinsebene.“
dies nur deshalb der Fall ist, weil die Menschheit jederzeit die Augen vor der großen Wahrheit verschlossen hat, daß der Mensch selbst sein eigener Erlöser und sein eigener Verderber ist. Er braucht nicht den Himmel und die Götter, die Fata und die Vorsehung der scheinbaren Ungerechtigkeit anzuklagen, welche inmitten der Menschheit herrscht. Er möge sich vielmehr dieses Bruchstückes griechischer Weisheit erinnern und es für sich wiederholen, welches den Menschen ermahnt, es zu vermeiden, Das anzuklagen, welches
und derart sind jetzt die Wege, auf denen sich die großen europäischen Völker weiterbewegen. Ein jedes Volk und ein jeder Stamm der westlichen Ârier, sowie unserer östlichen Brüder von der fünften Rasse hat sein goldenes und sein eisernes Zeitalter gehabt, seine Periode verhältnismäßiger Unverantwortlichkeit oder seiner Satyaalter der Reinheit, und jetzt haben verschiedene von ihnen ihr eisernes Zeitalter erreicht, das Kali Yuga, eine schreckensschwarze Zeit. [12] Dryden
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