STROPHE II. - Schluß.

6. DIESE ZWEI SIND DER KEIM, UND DER KEIM IST EINER. DAS WELTALL WAR NOCH IM GOTTESGEDANKEN UND IM GÖTTLICHEN BUSEN VERBORGEN.

Der "Gottesgedanke" schließt nicht die Idee eines göttlichen Denkers ein. Das Weltall, nicht bloß als Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges - eine menschliche und endliche Idee ausgedrückt durch einen endlichen Gedanken - sondern in seiner Gesamtheit, das Sat (ein unübersetzbarer Ausdruck), das absolute Wesen, mit Vergangenheit und Zukunft in einen ewigen Gegenwart krystallisiert, ist dieser Gedanke selbst, reflektiert in einer sekundären und manifestierten Ursache. Brahman (neutrum), wie das Mysterium Magnum des Paracelsus, ist für den Menschengeist ein absolutes Geheimnis. Brahma, der männlich-weibliche, der Aspekt und die anthropomorphische Reflexion des Brahman, ist den Empfindungen des blinden Glaubens vorstellbar, obwohl er vom menschlichen Intellekt, wenn dieser die Übermacht gewinnt, verworfen wird.
Daher die Behauptung, daß während des Vorspieles sozusagen des Schöpfungsdramas, oder des Beginnes der kosmischen Evolution, das Weltall, oder der Sohn, noch "im Gottesgedanken" verborgen liegt, der noch nicht in den "göttlichen Busen" eingedrungen war. Diese Idee, man beachte das wohl, liegt an der Wurzel und bildet den Ursprung von all den Allegorieen bezüglich der "Söhne Gottes", die von unbefleckten Jungfrauen geboren wurden.