STROPHE III - Fortsetzung. 4. Die Drei1 FALLEN IN DIE VIER.2 DIE STRAHLENDE WESENHEIT WIRD SIEBEN NACH INNEN; SIEBEN NACH AUSSEN (a). DAS LEUCHTENDE EI3, DAS IN SICH SELBST DREI IST4, GERINNT UND VERBREITET SICH IN MILCHWEISSEN FLOCKEN DURCH DIE TIEFEN DER MUTTER; DER WURZEL; WELCHE IN DIE TIEFEN DES OZEANS DES LEBENS HINWEINWÄCHST: (b). (a) Der Gebrauch von geometrischen Figuren und die häufigen Anspielungen auf Figuren in allen alten Schriften, so in den Purânen, im ägyptischen Totenbuch und selbst in der Bibel, muß erklärt werden. Im Buche des Dzyan, wie in der Kabalah, sind zwei Arten von mathematischen Ausdrücken zu studieren – die Figuren, die oft einfach Blenden sind, und die heiligen Zahlen, deren Werte den Occultisten insgesamt durch Initiation bekannt sind. Die ersteren sind bloß konventionelle Glyphen, die letzteren die Grundsymbole vom Allem. Das heißt, die einen sind rein physisch, die andren rein metaphsysisch, und beide stehen zu einander im Verhältnis von Materie zu Geist – den äußersten Polen der Einen Substanz. Wie Balzac, der unbewußte Occultist in der französischen Literatur, irgendwo sagt, ist die Zahl für den Verstand ebensogut wie für den Stoff „ein unbegreifliches Wirkendes“. So vielleicht für den profanen, aber niemals für den initiierten Verstand. Zahl ist, wie der große Schriftsteller dachte, eine Wesenheit, und zugleich ein Atem, der aus dem hervorgeht, was er Gott nannete und was wir das ALL nennen, der Atem, der allein den physischen Kosmos organisieren konnte, „wo nichts seine Form erhält, außer durch die Gottheit, was eine Wirkung der Zahl ist“. Es ist lehrreich, Balzacs eigene Worte über diesen Gegenstand anzuführen: Die kleinsten, wie die unermeßlichsten Schöpfungen, sind sie nicht von einander zu unterscheiden durch ihre Quantitäten, ihre Qualitäten, ihre Dimensionen, ihre Kräfte und Attribtute, alle erzeugt durch Zahlen? Die Unendlichkeit der Zahlen isfür unseren Verstand eine bewiesene Thatsache, aber kein physischer Beweis kann dafür geliefert werden. Der Mathematiker wird uns sagen, daß die Unendlichkeit der Zahlenreihe existiert, aber nicht aufgewiesen werden kann. Gott ist eine mit Bewegung begabte Zahl, welche gefühlt, aber nicht bewiesen wird. Als Einheit beginnt sie die Reihe der Zahlen, mit denen sie nichts gemeinsam hat.... Die Existenz der Zahlen hängt von der Einheit ab, die ohne eine einzige Zahl sie alle erzeugt. .. Was! Unfähig, die erste Abstraktion, die euch die Gottheit giebt, zu messen oder festzuhalten, hofft ihr noch, das Mysterium der Geheimwissenschaften, die aus dieser Gottheit hervorgehen, euren Messungen zu unterwerfen?.. Und was würdet ihr fühlen, würde ich euch in die Abgründe der Bewegung tauchen, der Kraft, die die Zahlen organisiert? Was würdet ihr denken, würde ich hinzufügen, daß Bewegung und Zahl5 durch das Wort erzeugt sind, durch die höchste Vernunft der Seher und Propheten, welche in alter Zeit den mächtigen Atem Gottes empfanden, wofür ein Zeugnis die Apokalypse ist? (b) „Die strahlende Wesenheit gerinnt und verbreitet sich durch die Tiefen“ des Raumes. Vom astronomischen Standpunkt ist das leicht zu erklären: es ist die Milchstraße, der Weltstoff, oder Urmaterie in ihrer ersten Form. Schwieriger ist es jedoch, es in wenigen Worten oder auch Zeilen vom Standpunkt der occulten Wissenschaft und Symbolik zu erklären, da es die komplizierteste Glyphe ist. In derselben liegen mehr als ein Dutzend Symbole eingeschlossen. Zunächst enthält es das ganze Pantheon der mysteriösen Gegenstände6, von denen jeder eine bestimmte occulte Bedeutung hat, welche nach der indischen Allegorie durch das „Buttern des Ozeans“ von den Göttern herausgezogen wurden. Außer Amrita, dem Wasser des Lebens oder der Unsterblichkeit, wurde Surabhi, die „Kuh des Überflusses“, genannt „die Quelle von Milch und Quark“ aus diesem „Milchmeer“ herausgezogen. Daher die allgemein verbreitete Anbetung von Kuh und Stier, die eine die hervorbringende, der andere die zeugende Kraft in der Natur – Symbole, die sowohl mit den solaren wie mit den kosmischen Gottheiten verbunden sind. Die spezifischen Eigenschaften der „vierzehn kostbaren Dinge“ für occulte Zwecke werden erst bei der vierten Initiation erklärt und können daher nicht gegeben werden; aber folgendes mag bemerkt werden. Im Shatapatha Brâhmana heißt es, daß das Buttern des Milchmeeres im Satya Yuga stattfand, im ersten Zeitalter, welches sofort auf die „Sintflut“ folgte. Da jedoch weder der Rig Veda noch Manu, welche beide der „Sintflut“ Vaivasvatas, welche die Hauptmasse der vierten Rasse betraf, vorangingen, diese Sintflut erwähnen, so ist es klar, daß es weder die große Flut ist, noch jene, welche Atlantis verschwinden ließ, noch auch die Sintflut Noahs ist, die hier gemeint ist. Dieses „Buttern“ bezieht sich auf eine Periode vor der Formung der Erde, und steht in direktem Zusammenhang mit einer andern universellen Legende, deren verschiedene und widersprechende Versionen in dem christlichen Dogma vom „Kampf im Himmel“ und dem „Fall der Engel“ kulminierten. Die Brâhmanas, denen die Orientalisten vorwerfen, daß ihre Versionen über dieselben Gegenstände oft einander widersprechen, sind in hervorragender Weise occulte Werke, daher absichtlich als Blenden gebraucht. Man hat sie zum öffentlichen Gebrauch und Eigentum nur deshalb fortbestehen lassen, weil sie für die Massen absolut unverständlich waren und sind. Andernfalls wären sie aus dem öffentlichen Umlauf seit den Tagen des Akbar verschwunden. 1 Das Dreieck. 2 Vierheit. 3 Hiranyagarbha. 4 Die drei Hypostasen von Brahmâ, oder Vishnu, die drei Avasthâs. 5 Zahl – jawohl; aber niemals Bewegung. Im Occultismus ist es Bewegung, die den Logos, das Wort, erzeugt. 6 Die „vierzehn kostbaren Dinge“. Die Erzählung oder Allegorie findet sich im Shatapatha Brâhmana und anderen. Die japanische Geheimwissenschaft der buddhistischen Mystiker der Yamabooshi, hat „sieben kostbare Dinge“. Wir werden später von ihnen sprechen. |