Wie prophetisch sind die Gesänge der drei nordischen Göttinnen, welchen die Raben des Odin von der Vergangenheit und der Zukunft raunen, während sie in ihrer kristallenen Wohnung unterhalb des strömenden Flusses herumflattern. Die Gesänge sind alle niedergeschrieben auf den „Rollen der Weisheit“, von denen viele verloren, aber einige noch übrig sind; und sie wiederholen in poetischer Allegorie die Lehren der archaischen Zeitalter. Wir wollen aus Dr. Wagners Asgard und die Götter zusammenfassen, was die „Erneuerung der Welt“ betrifft, welche eine Prophezeiung über die siebente Rasse unserer Runde ist, ausgesprochen in Ausdrücken der Vergangenheit.

Der Miölnir hatte seine Pflicht in dieser Runde gethan, und:

Auf dem Idafelde, dem Felde der Auferstehung (für die fünfte Runde), versammelten sich die Söhne der höchsten Götter, und in ihnen erhoben sich wieder ihre Väter (die Egos aller ihrer vergangenen Inkarnationen). Sie sprachen von der Vergangenheit und der Gegenwart, und erinnerten sich der Weisheit und der Prophezeiungen ihrer Ahnen, die alle in Erfüllung gegangen waren. Nahe bei ihnen, aber von ihnen nicht erblickt, war der Starke, der Mächtige Eine, welcher alle Dinge beherrscht, Friede macht zwischen jenen, welche einander zürnen, und die ewigen Gesetze anordnet, welche die Welt regieren. Sie alle wußten, daß er da war, sie fühlten seine Gegenwart und seine Kraft, aber sie wußten nicht seinen Namen. Auf seinen Befehl erhob sich die neue Erde aus den Wassern (des Raumes). Nach Süden hin über dem Idafelde machte er einen anderen Himmel mit Namen Audlang, und weiter weg einen dritten, bekannt als Widblain. Über Gimil´s Höhle wurde ein wundervoller Palast errichtet, welcher mit Gold bedeckt war und hell in der Sonne erstrahlte. )Diese sind die drei stufenweise aufsteigenden Kugeln unserer Kette.) Dort thronen die Götter, wie sie es gewohnt waren, und erfreuten sich der Wiederherstellung und der besseren Zeit. Von Gimil´s Höhen (der siebenten Kugel, der höchsten und reinsten) blickten sie herab auf die glücklichen Nachkommen von Lif (und Lifthrasir, den zukünftigen Adam und Eva der gereinigten Menschheit) und machten es ihnen zur Bestimmung, höher zu klimmen, sich in Kenntnis und Weisheit zu erheben, in Mitleid und in Thaten der Liebe, Stufe um Stufe, von einem Himmel zum andern, bis sie schließlich geeignet seien, mit den Göttlichen im Hause des Allvater vereinigt zu werden. [39]

Wer die Lehren des esoterischen Budhismus, oder der esoterischen Weisheit,  so unvollkommen sie auch bisher skizziert sind, kennt, wird klar die in dem obigen enthaltene Allegorie sehen.

Ihre mehr philosophische Bedeutung wird besser verstanden werden, wenn der Leser den Mythos vom Prometheus sorgfältig überdenkt. Er ist im weiteren Verlaufe untersucht in dem Lichte des indischen Pramantha. Indem einige Orientalisten ihn zu einem rein physiologischen Symbol erniedrigt und bloß mit irdischem Feuer in Zusammenhang gebracht haben, ist ihre Auslegung eine Beleidigung einer jeden Religion, einschließlich des Christentums, dessen größtes Geheimnis also in den Stoff herabgezogen wird. Die „Reibung“ des göttlichen Pramantha und der Arani konnte sich unter diesem Bilde nur von den brutalen Vorstellungen der deutschen Materialisten denken lassen – der schlechtesten, die es giebt. Es ist wahr, daß das göttliche Knäblein, Agni bei der Sanskrit sprechenden Rasse, welche Ignis wurde bei den Lateinern, geboren wird aus der Vereinigung von Pramantha und Arani – dem Svastika – während der Opfrzeremonie. Aber was damit? Tvashtri (Vishvakarman) ist der „göttliche Künstler und Zimmermann“, [40] und ist auch der Vater der Götter und des „schöpferischen Feuers“ in den Veden. So alt ist das Symbol und so heilig, daß schwerlich eine Ausgrabung in den Gegenden alter Städte gemacht wird, ohne daß es gefunden wird. Eine Anzahl solcher Terrakottascheiben, genannt fusaioles, wurden von Dr. Schliemann unter den Ruinen des alten Troja gefunden. Beide Formen, [Symbolabbildung, siehe Buch] und [Symbolabbildung, siehe Buch], wurden in großer Menge ausgegraben, ihr Vorhandensein ist ein Beweis mehr dafür, daß die alten Trojaner und ihre Vorfahren reine Ârier waren.

(c) Chhâyâ, wie bereits erklärt, ist das Astralbild. Sie hat diese Bedeutung in Sanskritwerken. So wird Sanjnâ, geistiges Bewußtsein, das Weib des Sûrya, der Sonne dargestellt, wie sie sich in das Dickicht zurückzieht, um ein asketisches Leben zu führen, und ihrem Gatten ihre Chhâyâ, Schatten oder Bild, zurücklässt.


[39] Ebenda, a. a. O.

[40] „Der Vater des heiligen Feuers“, schreibt Prof. Jolly, „trug den Namen Tvashtri . . . Seine Mutter war Mâyâ. Er selbst wurde bezeichnet als Akta (Gesalbter, [korrekter Abdruck siehe  Buch]), nachdem der Priester auf sein Haupt den spirituösen (?) Soma und auf seinen Körper durch Opfer gereinigte Butter gegossen hatte.“ (Man before Metals, p. 190.) Die Quelle seiner Information ist von dem französischen Darwinisten nicht angegeben. Aber die Zeilen sind angeführt, um zu zeigen, daß Licht selbst über den Materialisten aufzudämmern beginnt. Adalbert Kühn, in seiner Herabkunft des Feuers, identifiziert die beiden Zeichen [Symbolabbildung, siehe Buch] und [Symbolabbildung, siehe Buch] mit Arani, und bezeichnet sie mit diesem Namen. Er fügt hinzu: „Dieser Prozeß des Feuerentzündens führte die Menschen natürlich zu der Idee geschlechtlicher Fortpflanzung“ usw. Warum konnte nicht eine würdigere und eine occultere Idee den Menschen dahingeführt haben, dieses Symbol zu erfinden, insoferne als es in einem seiner Aspekte mit de menschlichen Fortpflanzung zu Zusammenhang steht? Aber seine Hauptsymbolik bezieht sich auf die Kosmogonie.

„Agni, in dem Zustande von Akta oder dem Gesalbten, erinnert an Christus“, bemerkt Prof. Jolly. „Mâyâ an Maria, seine Mutter; Tvashtri an St. Joseph, den Zimmermann der Bibel.“ Im Rig Veda ist Vishvakarman der höchste und älteste der Götter und ihr „Vater“. Er ist der „Zimmermann oder Erbauer“, weil Gott selbst von den Monotheisten der „Baumeister des Weltalls“ genannt wird. Doch ist die ursprüngliche Idee rein metaphysisch und hatte keinen Zusammenhang mit dem späteren Phallicismus.