Das ganze System ist in dem Chaldäischen Buch der Zahlen, und selbst im Zohar, wenn man nur die Bedeutung der apokalyptischen Anspielungen versteht. Zuerst kommt Ain Suph, der „Verborgene des Verborgenen“, dann der Punkt, Sephira und die späteren Sephiroth; dann die Atzilatische Welt, eine Welt der Emanationen, welche drei andere Welten hervorbringt - die erste die Briatische Welt, genannt der Thron, der Aufenthalt der reinen Geister; die zweite Welt der Formengebung oder die Jetziratische, die Wohnung der Engel, welche die dritte oder Welt der Handlung hervorbrachten, die Asiatische Welt, welche die Erde oder unsere Welt ist; und doch heißt es von dieser Welt - welche auch Kliphoth genannt wird, welche die (sechs anderen) Sphären, [korrekter Abdruck siehe  Buch], enthält, und Materie - daß sie das Reich des „Fürsten der Finsternis“ ist. Dies ist so klar festgestellt als möglich; denn Metatron, der Engel der zweiten Briatischen Welt, der ersten bewohnbaren Welt bedeutet Sendbote, [korrekter Abdruck siehe  Buch], Engel, genannt der große Lehrer; und unter ihm sind die Engel der dritten oder Jetziratischen Welt, deren zehn und sieben Klassen die Sephiroth sind [3] , von denen gesagt wird:

Sie bewohnen oder beleben diese Welt als essentielle Wesenheiten und Intelligenzen, und ihre Korrelate und logischen Gegensätze bewohnen die dritte bewohnbare Welt, genannt die Asiatische.

Diese Gegensätze heißen die „Schalen“, [korrekter Abdruck siehe  Buch], oder Dämonen, [4] welche die sieben Zonen mit Namen Sheba Hachaloth bewohnen, welche einfach die sieben Zonen unserer Kugel sind. [5] Ihr Fürst heißt in der Kabbalah Samael, der Engel des Todes, welcher auch die verführende Schlange Satan ist; aber dieser Satan ist auch Lucifer, der helle Engel des Lichtes, der Licht- und Lebenbringer, die „Seele“, die den Heiligen, den anderen Engeln, entfremdet ist, und zwar für eine Periode, die Zeit vorwegnehmend, wann sie auf Erden herabsteigen werden, um sich ihrerseits zu inkarnieren.
Das Buch der Weisheit lehrt:

Alle Seelen (Monaden) sind präexistent in den Welten der Emanationen. [6]

Und der Zohar lehrt, daß in der „Seele“ der wirkliche Mensch ist, d. i. das Ego und das bewusste Ich bin, das Manas.
Josephus sagt, den Glauben der Essener wiederholend:

(Die Seelen) steigen herab aus der reinen Luft, um an die Körper gekettet zu werden. [7]
Und Philo stellt fest, daß:

die Luft voll war (von Seelen), und daß jene, welche der Erde zunächst waren, herabsteigend, um an sterbliche Körper gebunden zu werden, zu den Körpern zurückkehren, indem sie in denselben zu leben verlangen. [8]

Weil durch und in der menschlichen Form sie fortschreitende Wesen werden, während die Natur des Engels rein intransitiv ist; deshalb hat der Mensch in sich die Kraft, die Fähigkeit der Engel zu übersteigen. Deshalb sagen die Initiierten, daß der Brâhmane, der Zweimalgeborene, die Götter oder Devas beherrscht; und Paulus wiederholt es in seinem Briefe an die Korinther:

Wisset ihr nicht, daß wir (die Initiierten) über die Engel richten werden. [9]

Schließlich wird in jeder alten Schrift und Kosmogonie gezeigt, daß sich der Mensch ursprünglich als eine leuchtende unkörperliche Form entwickelte, über welche, wie das in die Form des Bildhauers gegossene geschmolzene Erz, das physische Gerüst seines Körpers von, durch und aus den niederen Formen und Typen des tierischen, irdischen Lebens aufgebaut wurde. Der Zohar sagt:

Die Seele und die Form, wenn sie auf Erden herabsteigen, ziehen ein irdisches Gewand an.

Sein protoplastischer Körper war nicht aus jenem Stoffe gebildet, aus dem unsere sterbliche Hüllen geformt werden.

Als Adam im Garten Eden weilte, war er in das himmlische Gewand gekleidet, welches das Gewand des  himmlischen Lichtes ist . . . Licht von jenem Lichte, welches im Gebrauch stand in dem Garten Eden. [10] Der Mensch (der Himmlische Adam) wurde geschaffen von den zehn Sephiroth der Jetziratischen Welt, und durch ihre gemeinsame Kraft erzeugten die sieben Engel einer noch niedrigeren Welt den Irdischen Adam. Zuerst fiel Samael, und dann, den Menschen betrügend (?), verursachte er auch dessen Fall.

(b) Der Satz, „sie waren Schatten der Schatten der Herren“ - d. i. die Vorfahren schufen den Menschen aus ihren eigenen Astralkörpern - erklärt einen universalen Glauben. Man glaubt im Osten von den Devas, daß sie keine eigenen „Schatten“ haben. „Die Devas werfen keine Schatten“, und dies ist das sichere Zeichen eines guten, heiligen Geistes.
(c) Warum hatten sie weder Feuer noch Wasser aus ihrem eigenen? [11] Weil das, was der Wasserstoff für die Elemente und Gase auf der objektiven Ebene ist, sein Ding an sich in der Welt der mentalen oder subjektiven Phänomene ist; nachdem seine dreieinige verborgene Natur in seinen drei aktiven Emanationen aus den drei höheren Prinzipien im Menschen wiedergespiegelt ist, nämlich Geist, Seele und Gemüt, oder Âtman, Buddhi und Manas. Er ist die geistige und auch die materielle menschliche Basis. Der rudimentäre Mensch, nachdem er von der „Luft“ oder dem „Winde“ ernährt worden ist, wird später zum vollkommenen Menschen; wenn er, mit der Entwicklung des „geistigen Feuers“, des Noumenons der „Drei in Einem“ innerhalb Seines Selbst, von seinem Innern Selbst oder Unterweiser die Weisheit des Selbstbewusstseins erlangt, welche er am Anfang nicht besitzt. Hier wird wiederum der göttliche Geist durch die Sonne oder das Feuer symbolisiert; die göttliche Seele durch das Wasser und den Mond, welche beide für den Vater und die Mutter von Pneuma stehen, der menschlichen Seele oder Gemüt, symbolisiert durch den Wind oder die Luft, denn Pneuma bedeutet „Hauch“.


[3] Dies ist symbolisiert in dem phythagoräischen Dreieck, den zehn Yods darinnen, und den sieben Ecken des Dreiecks und des Quadrats.

[4] Daher wird der kabbalistische Name der „Schalen“ der Astralform gegeben, dem Kâma Rûpa genannten Körper, welcher zurückgelassen wird von den Höheren Engeln in der Gestalt des Höheren Manas, wenn das letztere nach Devachan abgeht, seinen Rückstand verlassend.

[5] Mackanzie´s Royal Masonic Cyclopaedia, p. 409-411.

[6] VIII, 20.

[7] De Bell. Jud., II, 12.

[8] De Gignat., p. 222 C.; De Somniis, p. 455 D.; welches zeigt, daß die Essener an Wiedergeburt und viele Reinkarnationen auf Erden glaubten, wie auch Jesus selber that - eine Thatsache, die wir aus dem neuen Testament selbst beweisen können.

[9] I. VII. 3.

[10] Zohar, II. 229 b.

[11] Dies wird jedoch, wie wir gezeigt haben, von der Esoterik der Genesis bestätigt. Nicht nur werden darin die Tiere nach dem „Adam von Staub“ erschaffen, sondern Vegetation wird auf der Erde gezeigt, bevor „die Himmel und die Erde geschaffen waren“. „Jede Pflanze des Feldes, bevor sie auf der Erde war“ (II. 5). Nun, wenn nicht die occulte Auslegung angenommen wird - welche zeigt, daß in der vierten Runde die Kugel mit Vegetation bedeckt war, und die erste (astrale) Menschheit hervorgebracht war, bevor kaum irgend etwas darauf wachsen und sich entwickeln konnte - was kann der tote Buchstabe bedeuten? Einfach, daß das Gras auf der Erde der Kugel war, bevor diese Kugel geschaffen war? Und doch ist die Bedeutung von Vers 6, welcher sagt, „aber ein Nebel ging auf von der Erde und feuchtete alles Land“, bevor es regnete, und ließ die Bäume u. s. w. wachsen, klar genug. Er zeigt auch, in welcher geologischen Periode es geschah, und ferner, was mit „Himmel“ und „Erde“ gemeint ist. Es bedeutete das Firmament und das trockene, verkrustete Land, getrennt und überlagert von seinen Dämpfen und Ausdünstungen. Obendrein muß sich der Schüler vor Auge halten, daß, wie Adam Kadmon, das „männliche und weibliche Wesen“ der Genesis I, kein körperliches, menschliches Wesen ist, sondern die Schar der Elohim, unter welchen Jehovah selbst war - auch die Tiere, welche in diesem Kapitel nach dem buchstäblichen Text als vor den Menschen „geschaffen“ erwähnt werden, keine Tiere waren, sondern die Tierkreiszeichen und andere Himmelskörper.