In
der Abstammung des Menschen kommt die folgende Stelle vor, welche
zeigt, wie nahe Darwin der Annahme dieser alten Lehre kam. Herr Darwin ist offenbar sehr abgeneigt, die Hypothese anzunehmen, welche von den Thatsachen mit solcher Kraft aufgedrängt wird, nämlich die Hypothese eines ursprünglichen androgynen Stammes, von dem die Säugetiere entsprangen. Seine Erklärung lautet: Daß verschiedene accessorische Organe, die jedem einzelnen Geschlechte eigentümlich sind, sich beim entgegengesetzten Geschlechte im rudimentären Zustande vorfinden, kann dadurch erklärt werden, daß solche Organe allmählich von dem einen Geschlecht erworben, und dann in einem mehr oder weniger unvollkommenen Zustande auf das andere Geschlecht vererbt wurden. [24] Er führt als Beispiel
an den Fall von Sporen, Federn und leuchtenden Farben, die für
den Kampf oder zum Schmuck von männlichen Vögeln erworben und
nur teilweise von ihren weiblichen Nachkommen geerbt wurden.
Für das behandelte Problem ist jedoch offenbar eine befriedigendere
Erklärung erforderlich, da die Thatsachen von einem viel hervorragenderen
und wichtigeren Charakter sind, als die bloß oberflächlichen Einzelheiten,
mit denen sie von Darwin verglichen werden. Warum nicht unparteiisch
die Beweiskraft zu Gunsten des Hermaphroditismus zugestehen, welcher
die alte Faune charakterisiert? Der Occultismus schlägt eine Lösung
vor, welche den Thatsachen auf höchst umfassende und einfache Art gerecht
wird. Solche Überbleibsel eines früheren androgynen Stammes müssen in
gleiche Reihe gestellt werden mit der Zirbeldrüse und anderen gleich
geheimnisvollen Organen, welche uns ein stillschweigendes Zeugnis für
die Wirklichkeit von Verrichtungen liefern, welche schon seit langem
im Verlaufe des tierischen und menschlichen Fortschrittes verkümmert
sind, aber welche einst eine wichtige Rolle in der allgemeinen Ökonomie
des ursprünglichen Lebens gespielt haben. [21] Und warum nicht alle ersten Stammrassen, die menschlichen sowohl als die tierischen; und warum ein entfernter Vorfahr? [22] Augenscheinlich so, nach den Regeln der Entwicklungslehre, welche die Säugetiere auf irgend einen amphibischen Ahnen zurückführt. [23] Zweite Ausgabe, p. 161. [24] Ebenda, p.162. |