DER GÖTTLICHE HERMAPHRODIT. Ein undurchdringlicher
Schleier des Geheimnisses ward nach dem Untergange des letzten Überrestes
der atlantischen Rasse vor ungefähr 12 000 Jahren über die occulten
und religiösen Geheimnisse geworfen, damit sie nicht von den Unwürdigen
geteilt und so entwürdigt würden. Von diesen Wissenschaften sind jetzt
einige exoterisch geworden - wie zum Beispiel die Astronomie in ihren
rein mathematischen und physikalischen Aspekten. Aber ihre Dogmen und
Sätze, welche alle symbolisiert und der einzigen Obhut von Parabel und
Allegorie überlassen waren, sind vergessen worden, und daher wurde die
Bedeutung verkehrt. Nichtsdestoweniger findet man den Hermaphroditen
in den Schriften und Überlieferungen von fast jeder Nation; und warum
eine solche einmütige Übereinstimmung, wenn das Behauptete bloß eine
Erdichtung ist? [40] Diese seltsame Idee und Erklärung
ist von Decharme in seiner Mythologie de la Grèce Antique (p.
655) angenommen. Kastor und Pollux, sagt er, sind
nichts als die Sonne und der Mond, vorgestellt als Zwillinge . . .
. Die Sonne, das unsterbliche und mächtige Wesen, welches jeden Abend
vom Horizonte verschwindet und unter die Erde hinabsteigt, als ob
sie dem brüderlichen Gestirne Platz machen wollte, welches mit der
Nacht zum Leben kommt, ist Pollux, welcher sich für Kastor aufopfert;
Kastor, welcher geringer ist als sein Bruder, verdankt diesem seine
Unsterblichkeit: Denn der Mond, sagt Theophrastus, ist nur eine andre,
aber schwächere Sonne (De Ventis, 17).
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