Im Buche Enoch haben wir Adam, [42] den ersten Göttlichen Androgynen, der sich in Mann und Weib trennt, und Jah-Heva in der einen Form oder Rasse wird, und Kain und Abel [43] - männlich und weiblich - in seiner andern Form oder Rasse - der doppelgeschlechtliche Jehovah, [44] ein Echo seines ârischen Vorbildes Brahmâ-Vâch. Danach kommen die dritte und vierte Wurzelrasse der Menschheit [45] - das heißt Rassen von Männern und Weibern, oder Individuen entgegengesetzten Geschlechtes, nicht länger geschlechtlose Halbgeister oder Androgynen, wie die beiden Rassen waren, welche ihnen vorangingen. Diese Thatsache ist angedeutet in jeder Anthropogenie. Sie findet sich in Fabel und Allegorie, in Mythe und geoffenbarten Schriften, in Legende und Überlieferung. Denn von all den großen Geheimnissen, ererbt von Initiierten aus grauem Altertum, ist dies eines der größten. Es erklärt das zweigeschlechtliche Element, welches sich in jeder schöpferischen Gottheit findet, in Brahmâ-Virâj-Vâch, wie in Adam-Jehovah-Eva, auch in Kain-Jehovah-Abel. Denn das Buch von des Adam Geschlecht erwähnt nicht einmal Kain und Abel, sondern sagt bloß: Und schuf sie, ein Männlein und Fräulein, . . . und hieß ihre Namen Adam. [46] Dann fährt er fort: Und Adam . . . . zeugte einen Sohn, der seinem Bilde ähnlich war, und hieß ihn Seth. [47] Hierauf zeugt er andere Söhne und Töchter und beweist damit, daß Kain und Abel seine eigenen allegorischen Permutationen sind. Adam steht für die ursprüngliche menschliche Rasse, insbesondere in ihrem kosmo-siderischen Sinne. Nicht so jedoch in ihrer theo-anthropologischen Bedeutung. Der zusammengesetzte Name Jehovah, oder Jâh-Hovah, welcher männliches Leben und weibliches Leben bedeutet - zuerst androgyn, dann in Geschlechter getrennt - wird in diesem Sinne in der Genesis vom fünften Kapitel an, gebraucht. Wie der Verfasser von der Source of Measures sagt: Diese zwei Worte, aus denen Jehovah zusammengesetzt ist, bilden die ursprüngliche Idee des Mannweiblichen, als des Urhebers der Geburt. [48] Denn der hebräische Buchstabe Jod war das membrum virile und Hovah war Eva, die Mutter alles Lebendigen, oder die Erzeugerin, Erde und Natur. Der Verfasser glaubt daher: Man sieht, daß die vollkommene Eins (der vollkommene weibliche Kreis, oder Yoni, 20612, numerisch) als Urheberin der Maße, auch die Form annimmt von Geburtsursprung als Hermaphrodite Eins; daher die phallische Form und Benützung. Genau so; nur kam die
phallische Form und Benützung lange Zeitalter später; und die
erste und ursprüngliche Bedeutung von Enos, dem Sohne des Seth, war
die der ersten auf die gegenwärtige gewöhnliche Weise von Mann und Weib
geborenen Rasse, denn Seth ist kein Mensch, sondern eine Rasse.
Vor ihm war die Menschheit hermaphroditisch. Indem Seth das erste Resultat
(physiologisch) nach dem Falle ist, ist er auch der erste
Mensch. Daher wird sein Sohn Enos bezeichnet als der Sohn
des Menschen. Seth repräsentiert die spätere dritte
Rasse. Vishnu, der somit getrennte und ungetrennte Substanz Geist und Zeit ist, spielt wie ein munterer Knabe, wie ihr lernten sollt, indem ihr seinen Scherzen lauscht. [50] Man vergleiche nun damit, was in dem Buche Nobeleth ´Hokhmah gesagt ist: Die Kabbalisten sagen, daß das Insdaseintreten der Welten durch Lust geschah, indem Ain Suph (?!) über sich selbst erfreut war und von sich selbst zu sich selbst blitzte und strahlte . . . . was alles Lust genannt wird. [51] Somit ist es nicht eine
seltsame Idee der Kabbalisten, wie der soeben angeführte
Verfasser bemerkt, sondern eine rein purânische, ârische Idee. Nur,
warum aus Ain Suph einen Schöpfer machen? Ihm ward auch geboren ein Sohn, Enos; da begannen die Menschen sich selbst Jah oder Yah-hovah zu nennen, nämlich, Männer und Weiber, die Herren der Schöpfung. Man braucht bloß den oben erwähnten Vers im hebräischen Originaltexte und im Lichte der Kabbalah zu lesen, um zu finden, daß an Stelle der Worte, wie sie jetzt übersetzt stehen, die richtige Übersetzung lauten sollte: Da begannen die Menschen sich selbst Jehovah zu nennen; und nicht: Zu derselben Zeit fing man an zu predigen von des Herren Namen; welches letztere eine Missübersetzung ist, einerlei ob absichtlich oder nicht. Wiederum die wohlbekannte Stelle: Ich habe einen Mann von dem Herren. sollte lauten: Ich habe einen Mann gleich Jehovah. [52] Luther übersetzt die Stelle auf die eine Art, die römischen Katholiken anders. Bischof Wordsworth übersetzt sie: Cain - ich habe erzeugt - Kain von Kâ´nithi, ich habe erzeugt. Luther: Ich habe den Mann, den Herren (Jehovah). Und der Verfasser von The Source of Measures: Ich habe gemessen einen Mann gleich Jehovah. Die letzte ist die richtige Übersetzung, denn (a) ein berühmter Rabbiner, ein Kabbalist, erklärte die Stelle der Schreiberin auf genau dieselbe Art, und (b) diese Darstellung ist identisch mit der, welche in der Geheimlehre des Ostens mit Bezug auf Brahmâ enthalten ist. [42] Adam (Kadmon) ist, wie Brahmâ und Mars, das Symbol der zeugenden und schöpferischen Kraft als Typus von Wasser und Erde - ein alchimistisches Geheimnis. Es braucht Erde und Wasser, um eine menschliche Seele zu schaffen, sagte Moses. Mars ist der indische Mangala, der Planet Mars gleichwesend mit Kârttikeya, dem Kriegsgott; er ist Gharma - ja, geboren aus Shiva´s Schweiß und aus der Erde. Er ist Lohita, der Rote, wie Brahmâ auch und Adam. Der indische Mars ist wie Adam von keinem Weibe und Mutter geboren. Bei den Ägyptern war Mars das ursprüngliche Zeugungsprinzip, und so sind Brahmâ in der exoterischen Lehre und Adam in der Kabbalah. [43] Abel ist Chebel, bedeutend Geburtswehen, Empfängnis. [44] Siehe Isis Unveiled, II. 398, wo Jehovah gezeigt wird als Adam und Eva vereinigt, und Hevah und Abel als die weibliche Schlange. [45] Siehe Isis Unveiled, I. 305: Die Vereinigung dieser zwei Rassen brachte hervor eine dritte . . . Rasse. [46] Genesis, V. 2. [47] Ebenda, V. 3. [48] P. 159. [49] Jod in der Kabbalah hat als Symbol die Hand, den Zeigefinger und das Lingam, indem es numerisch die vollkommene Eins ist; aber es ist auch die Zahl 10, männlich und weiblich, wenn geteilt. [50] Vishnu Purâna, I. II.; Wilson´s Übers., I. 20. [51] Angeführt in Myer´s Qabbalah, p. 110. [52] Siehe Source of Measures, p. 277. |