Nun ist der Punkt, auf den gegenwärtigen der größte
Nachdruck gelegt wird, der, daß, welchen Ursprung immer man für den
Menschen behaupten möge, seine Entwicklung in dieser Reihenfolge stattfand:
(1) geschlechtslos, wie alle ersten Formen sind; (2) sodann wurde er
durch einen natürlichen Übergang ein solitärer Hermaphrodit,
ein zweigeschlechtliches Wesen; und (3) schließlich teilte er sich und
wurde, was er jetzt ist. Die Wissenschaft lehrt uns, daß alle ursprünglichen
Formen, obwohl geschlechtslos, doch die Kraft, die Vorgänge einer
ungeschlechtlichen Vermehrung einzugehen, beibehielten; warum
also sollte der Mensch von diesem Naturgesetze ausgeschlossen sein?
Zweigeschlechtliche Fortpflanzung ist eine Entwicklung, eine spezialisierte
und vervollkommnete Form auf der Stufenleiter der Materie, von dem durch
Teilung geschehenden Fortpflanzungsakte. Die occulten Lehren sind in
hervorragendem Maße panspermisch, und die frühe Geschichte der Menschheit
ist nur vor gewöhnlichen Sterblichen verborgen; auch ist
die Geschichte der ursprünglichen Rassen für die Initiierten nicht in
das Grab der Zeit versenkt, wie sie es für die profane Wissenschaft
ist. Daher, unterstützt auf der einen Seite von jener Wissenschaft,
welche uns fortschreitende Entwicklung und eine innere Ursache für jede
äußere Veränderung als ein Gesetz in der Natur zeigt; und auf der andern
Seite von einem unbedingten Glauben an die Weisheit - wir können selbst
sagen Pansophia - der universalen Überlieferung, die von den Initiierten
gesammelt und aufbewahrt sind, welche sie zu einem nahezu fehlerlosen
System vervollkommnet haben -, also unterstützt, wagen wir es, die Lehre
klar darzustellen. Unsere Natur war in alter Zeit nicht dieselbe wie sie jetzt ist. Sie war androgyn; Form und Name gehörten und waren gemeinsam beiden, dem Mann und dem Weib . . . Ihre Körper . . . waren rund, und die Art ihres Laufens kreisförmig. [7] Sie waren fruchtbar an Kraft und Stärke und hatten gewaltigen Ehrgeiz. Daher teilte Zeus einen jeden von ihnen in zwei und macht sie so schwächer; Apolle, unter seiner Anleitung, schloß die Haut zu. Meshia und Meshiane war bloß ein einziges Individuum bei den alten Persern. Sie lehrten auch, daß der Mensch die Hervorbringung des Lebensbaumes war und in androgynen Paarenwuchs, bis sie bei einer folgenden Abänderung der menschlichen Form getrennt wurden. In dem Buche der Schöpfung (Toleduth) von Adam wird der Vers: Und Gott schuf (bara, brachte hervor) den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und er schuf sie, ein Männlich und Fräulein. - wenn esoterisch gelesen, den wahren sinn geben, nämlich: Die Elohim (Götter) brachten hervor aus sich selbst (durch Modifikation) den Menschen nach ihrem Bilde . . . . schufen sie ihn (die kollektive Menschheit oder Adam), männlich und weiblich schuf er (die kollektive Gottheit) sie. [8] [6] Siehe Auszüge aus diesem Aufsatze in The Theosophist, Februar 1883, woraus das folgende in Kürze wiedergeben ist. [7] Vergleiche Hesekiel´s Gesicht (Kap. I) von den vier göttlichen Wesen, welche gestaltet waren wie ein Mensch und doch das Aussehen eines Rades hatten, wenn sie gingen, gingen sie auf vier Seiten . . . . denn es war ein lebendiger Wind in den Rädern. [8] Eugibinus, ein Christ, und die Rabbiner Samuel Menasseh ben Israel und Maimonides lehrten, daß Adam zwei Gesichter hatte und eine Person, und von Anbeginn an zugleich männlich und weiblich war - männlich auf der einen Seite und weiblich auf der anderen (wie Manu´s Brahmâ); aber später wurden die Teile getrennt. Der einhundertneununddreißigste Psalm Davids wurde von Rabbi Jeremiah ben Eliazar als Beweis dafür angeführt: Du hast mich gebildet hinten und vorne, nicht eingeschlossen, wie es in der Bibel steht, was widersinnig und ohne Bedeutung ist, und dies zeigt, wie Professor Wilder glaubt, daß die ursprüngliche Form der Menschheit androgyn war. |