(c) Der Zohar spricht von „schwarzem Feuer“, welches unbedingten Licht ist - Weisheit. Jenen, welche durch altes theologisches Vorurteil verleitet, sagen mögen: aber die Asuras sind die aufrührerischen Devas, die Widersacher der Götter - daher Teufel und die Geister des Bösen - wird geantwortet: die esoterische Philosophie läßt werde gut noch böse an sich zu als etwas unabhängig in der Natur Existierendes. Die Ursache für beides findet sich in Bezug auf den Kosmos in der Notwendigkeit der Gegensätze oder Kontraste und mit Rücksicht auf den Menschen in seiner menschlichen Natur, seiner Unwissenheit und seinen Leidenschaften. Es giebt keine Teufel oder gänzlich Böse, sowie es auch keine unbedingt vollkommenen Engel giebt, obwohl es Geister des Lichtes und der Dunkelheit geben mag; so ist Lucifer - der Geist der intellektuellen Erleuchtung und Gedankenfreiheit - bildlich das führende Leuchtfeuer, welches dem Menschen seinen Weg durch die Klippen und Sandbänke des Lebens finden hilft, denn Lucifer ist der Logos in seinem höchsten und der „Widersacher“ in seinem niedrigsten Aspekt - welche beide in unserem Ego reflektiert sind. Lactantius, wo er von der Natur Christi spricht, macht den Logos, das Wort, zum „erstgeborenen Bruder des Satan und zum ersten aller Geschöpfe“. [10]

Das Vishnu Purâna beschreibt diese ursprünglichen Geschöpfe (Tiryaksrotas) mit gekrümmten Verdauungskanälen:

(Sie waren begabt mit inneren Offenbarungen, aber wechselseitig in Unkenntnis über ihre Art und Natur.) [11]

Die achtundzwanzig Arten von Badhas, oder „Unvollkommenheiten“ beziehen sich nicht, wie Wilson dachte, auf die jetzt bekannten Tiere, die von ihm aufgezählt werden, denn diese existierten nicht in jenen geologischen Perioden. Das ist ganz klar aus dem angeführten Werke, in welchem zuerst die „fünffältige (unbewegliche) Welt“ geschaffen wird, die Mineralien und Vegetabilen; dann kommen jene fabelhaften Tiere, die Tiryaksrotas - die Ungeheuer des Abgrundes, erschlagen von den „Herren“ der Strophen II und III; dann die Ûrdhvasrotas, die seligen himmlischen Wesen, welche sich von Ambrosia nähren und zuletzt die Arvâksrotas, menschliche Wesen - Brahmâs siebente sogenannte „Schöpfung“. Aber diese „Schöpfungen“, einschließlich der letzteren, geschahen nicht auf dieser Kugel, wo immer sonst sie stattgefunden haben mögen. Nicht Brahmâ erschafft Dinge und Menschen auf dieser Erde, sondern der Führer und Herr, der Prajâpatis, der Herren des Daseins und der irdischen Schöpfung. „Gehorchend dem Befehle des Brahmâ“ machte Daksha - die Zusammenfassung oder die Zusammenscharung der irdischen Schöpfer und Vorfahren, einschließlich der Pitris - höhere und niedere (vara und avara) Dinge, „sich beziehend auf putra“ Nachkommenschaft und „Zweifüßer und Vierfüßer und in der Folge, durch seinen Willen (sich beziehend auf die Söhne von Willen und Yoga), brachte er weibliche Wesen hervor“ [12] - d. i. trennte die androgynen. Hier haben wir wieder „Zweifüßer“ oder Menschen, erschaffen vor den „Vierfüßern“, wie in den esoterischen Lehren.

Nachdem in den exoterischen Erzählungen die Asuras als die ersten Wesen aus dem „Körper der Nacht“ erschaffen werden, während die Pitris aus jenem des „Zwielichts“ hervorgehen; und die „Götter“ von Parâshara im Vishnu Purâna zwischen die beiden versetzt und als aus dem „Körper des Tages“ hervorgegangen dargestellt werden, ist es leicht, eine bestimmte Absicht zu entdecken, die Reihenfolge der Schöpfung zu verschleiern. Der Mensch ist der Arvâksrota, welcher aus dem „Körper der Morgendämmerung“ kommt; und anderwärts wird wiederum auf den Menschen Bezug genommen, wenn es von dem Weltschöpfer Brahmâ heißt, daß er „grausame Wesen schuf, welche Bhûtas benannt wurden und Fleischesser“ oder, wie der Text es sagt, „Unholde fürchterlich dadurch, daß sie affenfarbig und fleischfressend sind.“ [13] Andererseits werden die Râkshasas gewöhnlich übersetzt mit „bösen Geistern“ und „Feinden der Götter“, was sie mit den Asuras identifiziert. Im Râmâyana findet Hanumân bei der Auskundschaftung des Feindes in Lankâ daselbst Râkshasas, einige scheußlich, „während einige schön anzusehen waren“ und im Vishnu Purâna wird unmittelbar darauf Bezug genommen, daß sie die Heilande der „Menschheit“ oder des Brahmâ werden.


[10] Inst. Div., II. VIII; angeführt in Myers Qabbalah, 116.

[11] a. a. O., I. V; Wilsons Übers., Fitzedward Halls Wiedergabe, I. 72.

[12] Ebenda, II. 10.

[13] Ebenda, I. 83.