Die Zweite Rasse, wie oben festgestellt auch geschlechtslos, entwickelte aus sich selbst bei ihrem Anbeginne die Dritte, androgyne Rasse durch einen entsprechenden, aber bereits verwickelten Vorgang. Wie im Kommentar beschrieben, waren die allerersten von jenen Rassen:

Die „Söhne des Passiven Yoga.“ [17] Sie gingen hervor aus den Zweiten Manushyas (Menschenrasse) und wurden Eier hervorbringend. Die Ausflüsse aus ihren Körpern während der Fortpflanzungszeiten waren eiartig; die kleinen kugelförmigen Kerne entwickelten sich zu einem großen, weichen, eiähnlichen Träger, der allmählich erhärtete, worauf er, nach einer Reifungsperiode, zerbrach und das junge menschliche Tier aus ihm ohne Hilfe hervorging, so wie in unserer Rasse die Hühner.

Das muß dem Leser lächerlich unsinnig erscheinen. Nichtsdestoweniger ist es streng nach dem Verfahren der evolutionelle Analogie, welche die Wissenschaft in der Entwicklung der lebenden tierischen Art wahrnimmt. Zuerst die Monerartige Fortpflanzung durch „Selbstteilung“; dann nach ein paar Stadien, die ovipare, wie im Falle der Reptilien, denen die Vögel folgen; dann schließlich die Säugetiere mit ihren ovoviviparen Arten der Hervorbringung ihrer Jungen.

Wenn der Ausdruck „ovovivipar“ auf einige Fische und Reptilien angewendet wird, welche ihre Eier innerhalb ihrer Körper ausbrüten, warum sollte er nicht auf weibliche Säugetiere, einschließlich des menschlichen Weibes, angewendet werden? Das Ovulum, in welchem nach der Befruchtung die Entwicklung des Fötus stattfindet, ist ein Ei.

Auf jeden Fall ist diese Vorstellung philosophischer, als die von der Eva mit einer plötzlich erschaffenen Placenta, welche den Kain hervorbringt, von wegen des „Apfels“, wenn sogar das Beuteltier, das früheste unter den Säugetieren, noch keine Placenta hat.

Obendrein ist die fortschreitende Reihenfolge der Fortpflanzungsmethoden, wie sie die Wissenschaft enthüllt hat, eine glänzende Bestätigung der esoterischen Ethnologie. Es ist nur notwendig, die Daten tabellarisch einzuordnen, um unsere Behauptung zu beweisen. [18]

I. Spaltung.

(a) Wie zu sehen in der Zweiteilung des als Moner oder Amoebe bekannte Protoplasmaklümpchens.

(b) Wie zu sehen in der Teilung der mit einem Kerne versehenen Zelle, in welcher sich der Zellkern in zwei Unterkerne spaltet, welche sich entweder innerhalb der ursprünglichen Zelle entwickeln oder dieselbe zersprengen und sich außerhalb derselben als unabhängige Wesenheiten vermehren. (Vgl. die Erste Wurzelrasse.)

II. Knospung.

Ein kleiner Teil der mütterlichen Struktur quillt aus der Oberfläche hervor und trennt sich schließlich ab, zur Größe des ursprünglichen Organismus anwachsend; z. B. viele Vegetabilen, die Seeanemonen u. s. w. (Vgl. die Zweite Wurzelrasse.) [19]

III. Sporen.

Eine einzelne Zelle wird von dem mütterlichen Organismus ausgeworfen und entwickelt sich zu einem vielzelligen Organismus, der die Züge des letzteren wiederholt, z. B. Bakterien und Moose.

IV. Intermediärer Hermaphroditismus.

Männliche und weibliche Organe gehören demselben Individuum an; z. B. die Mehrzahl der Pflanzen, Würmer und Schnecken u. s. w.; der Knospung verwandt. (Vgl. Zweite und frühe Dritte Wurzelrasse.)

V. Wahre geschlechtliche Vereinigung.

(Vgl. die spätere Dritte Wurzelrasse.)

Wir kommen nun zu einem wichtigen Punkt mit Bezug auf die doppelte Entwicklung des Menschengeschlechtes. Die Söhne der Weisheit, oder die geistigen Dhyânîs waren „intellektuell“ geworden durch ihre Berührung mit dem Stoffe, weil sie bereits während frührer Inkarnationscyklen jenen Grad von Intellekt erreicht hatten, welcher sie befähigte, unabhängig und selbstbewußte Wesenheiten auf dieser Ebene des Stoffes zu werden. Sie wurden nur auf Grund karmischer Wirkungen wiedergeboren. Sie traten ein in jene, welche „bereit“ waren und wurden die oben angedeuteten Arhats oder Weisen. Dies bedarf einer Erklärung.


[17] Die allmähliche Entwicklung des Menschen in der Geheimlehre zeigt, daß alle späteren (für den Profanen die frühesten) Rassen ihren physischen Ursprung in der frühen vierten Rasse haben. Jedoch ist die Unterrasse, welche derjenigen voranging, die sich geschlechtlich trennte, als der geistige Vorfahr unserer gegenwärtigen Generationen, und insbesondere der östlichen ârischen Rassen zu betrachten. Webers Idee, daß die indogermanische Rasse der ârischen vedischen Rasse voranging, ist für den Occultisten in höchstem Grade grotesk.

[18] Vergleiche insbesondere Schmidts Descendenzlehre und Darwinismus, p. 34 ff., und Laings A Modern Zoroastrian, pp. 102-111.

[19] . Jeder Heilungs- oder Vernarbungsvorgang in den höheren Tiergruppen - selbst im Falle der Wiederhervorbringung verstümmelter Glieder bei den Amphibien - wird bewirkt durch Spaltung und Knospung der elementaren morphologischen Elemente.