Diese „unheimlichen und schrecklichen“ Tiere waren, um einige Beispiele zu geben: 1. die Gattung Cidastes, deren gewaltige Knochen und Wirbelsäule zeigen, daß sie eine Länge von nahezu zweihundert Fuß erreicht haben. Die Überreste von solchen Ungetümen, nicht weniger als zehn an der Zahl, wurden von Professor Marsh in den Mauvaises Terres von Colorado über die Ebenen verstreut gesehen. 2. Der Titanosaurus montanus, welcher fünfzig oder sechzig Fuß an Länge erreicht. 3. Die Dinosaurier in den jurassischen Lagern des Felsengebirges, von noch riesigeren Verhältnissen. 4. Der Atlantosaurus immanis, dessen Schenkelknochen allein über sechs Fuß lang ist, und welcher somit über hundert Fuß Länge haben würde. Aber selbst da ist die Grenzlinie noch nicht erreicht, und wir hören von der Entdeckung von Überresten so riesigen Verhältnissen, daß ein Schenkelknochen mehr als zwölf Fuß Länge besitzt! [70] Dann lesen wir von dem ungeheuerlichen Sivatherium in den Himâlayas, dem vierhörnigen Hirschen, so groß wie ein Elephant, und den letzteren an Höhe übertreffend; von dem riesigen Megatherium; von gewaltigen fliegenden Eidechsen, den Pterodaktylen mit Krokodilrachen an einem Entenkopf u. s. w. Alle diese waren mit dem Menschen gleichzeitig, griffen höchst wahrscheinlich den Menschen an, so wie der Mensch sie angriff. Und man mutet uns zu, zu glauben, daß der Mensch damals nicht größer war, als er jetzt ist! Ist es möglich vorzustellen, daß der Mensch, umgeben von einer Natur von solchen ungeheuren Geschöpfen, wenn er nicht selbst ein gewaltiger Riese gewesen wäre, hätte überleben können, während alle seine Feinde zugrunde gegangen sind? Soll er mit seinem Steinbeil ein Sivatherium oder einen riesigen fliegenden Saurier überwältigt haben? Halten wir uns immer vor Augen, daß mindestens ein großer Mann der Wissenschaft, de Quatrefages, keine guten wissenschaftlichen Gründe dafür sieht, warum nicht der Mensch „gleichzeitig mit den frühesten Säugetieren und bis zur Sekundärzeit zurückgehend“ gewesen sein solle. [71]
Der sehr konservative Professor Jukes schreibt:

Es scheint, daß die fliegenden Drachen des Märchens in früheren Weltzeitaltern etwas wie wirkliches Dasein gehabt haben. [72]

Und der Verfasser fährt fort zu fragen:
Umfaßt die geschriebene Geschichte des Menschen, welche ein paar Jahrtausende einschließt, den ganzen Verlauf seines intelligenten Daseins? Oder haben wir in den langen mythischen Ären, welche sich über Hunderttausende von Jahren erstrecken, und in den Chronologien von Chaldaea und China aufgezeichnet sind, schattenhafte Erinnerungen an den vorgeschichtlichen Menschen, von der Überlieferung weitergegeben, und vielleicht von wenigen Überlebenden nach bestehenden Ländern überbracht, aus anderen, welche, wie die fabelhafte Atlantis des Plato, untergegangen sein mögen, oder der Scene irgend einer großen Katastrophe, welche sie mit ihrer ganzen Civilisation vernichtete? [73]

Die wenigen überbleibenden riesigen Tiere, wie die Elephanten - die selber kleiner sind als ihre Vorfahren die Mastodonten - und die Flußpferde sind die einzigen überlebenden Reste, und neigen mit jedem Tage mehr zu gänzlichem Verschwinden. Aber selbst sie haben bereits einige Vorläufer ihrer zukünftigen Gattung gehabt und haben an Größe in demselben Verhältnisse abgenommen, wie die Menschen. Denn die Überreste eines zwerghaften Elefanten, Elephas Falconeri, wurden in den Höhlenablagerungen von Malta gefunden; und derselbe Verfasser behauptet, daß sie vereinigt waren mit den Überresten von zwerghaften Flußpferden, wobei die ersteren nur zwei Fuß sechs Zoll hoch waren. Es giebt auch den noch existierenden Hippopotamus (Choeropsis) Liberiensis, „welchen Herr Milne-Edvards als wenig mehr denn zwei Fuß hoch abbildet.“ [74]
Skeptiker mögen lächeln und unser Werk als voll mit Unsinn oder Ammenmärchen brandmarken. Aber wenn sie das thun, rechtfertigen sie bloß die Weisheit des chinesischen Philosophen Chuang, welcher sagte:

Die Dinge, die die Menschen wissen, können zahlenmäßig gesprochen werden, keineswegs mit den Dingen verglichen werden, die unbekannt sind. [75]

So lachen sie nur über ihre eigene Unwissenheit.


[70] Ebenda, pp. 36, 37.

[71] The Human Spezies, p. 52.

[72] Manual of Geology, p. 301.

[73] Ebenda, p. 17.

[74] Goulds Mythical Monsters, p. 16. Siehe auch Recherches, etc., des Mammifères, Tafel I. Paris, 1868-1874.

[75] Vorrede zum Shan Hai King, oder „Wunder auf Land und Meer.“