Nach dem Mahâbhârata, dem Râmâyana, und den Purânen, war er der Sohn des Marîchi, der Sohn des Brahmâ, der Vater des Vivsvat, der Vater des Manu, der Vorfahr der Menschheit. Nach dem Shatapatha Brâhmana: Nachdem er die Form einer Schildkröte angenommen hatte, schuf Prajâpati Nachkommenschaft. Das, was er schuf, das machte (akarot) er; daher das Wort (kûrma) Schildkröte. Kashyapa bedeutet Schildkröte; daher sagen die Menschen, „alle Geschöpfe sind Abkömmlinge des Kashyapa.“ [57]

Er war all dies; er war auch der Vater des Vogels Garuda; des „Königs  des gefiederten Stammes“, welcher abstammt von, und von einem Stamme ist mit den Reptilien, den Nâgas und welcher in der Folgezeit ihr Todfeind wird – da er auch ein Cyklus ist, eine Zeitperiode, als sich im Verlaufe der Entwicklung die Vögel, welche sich aus Reptilien in ihrem „Kampfe ums Dasein“ und „Überleben des Tauglichsten“ u. s. w. , entwickelt hatten, vorzugsweise gegen jene wendeten, von denen sie ausgegangen waren, um sie zu verschlingen, vielleicht von einem Naturgesetze getrieben, um Platz für andere und vollkommenere Arten zu machen.
In einem bewundernswerten Abriß, Modern Science and Modern Thought, wird Herrn Gladstone eine Lektion in der Naturgeschichte erteilt, welche den vollständigen Widerspruch zwischen dieser und der Bibel zeigt. Der Verfasser bemerkt, daß die Geologie den „Schöpfungsmorgen“ durch eine Linie wissenschaftlicher Untersuchungen verfolgt:

Beginnend mit dem frühesten bekannten Fossil, dem Eozoon canadense des Laurentinischen, und fortgesetzt in einer Kette, von der jedes Glied fest geschweißt ist, durch das Silur, mit seinem Überfluß an Mollusken-, Crustaceen- und Wurmtierleben, und der ersten Spur von Fischen; das Devon mit seinem Vorwiegen der Fische und dem ersten Auftreten der Reptilien; das Mesozoische mit seinen Batrachiern; die Sekundärformationen, in welchen die Reptilien des Meeres, des Landes und der Luft vorherrschten, und die ersten niedrigen Formen von Landwirbeltieren zu erscheinen begannen; und schließlich das Tertiär, in welchem das Säugetierleben überreich geworden war, und der Typus und Art auf Art folgte, die sich allmählich differenzierten und spezialisierten, durch die Eocän-, Miocän- und Pliocänperioden, bis wir an die Eiszeit und vorhistorische Periode gelangen, und zum positiven Beweis für das Dasein des Menschen. [58]

Dieselbe Reihenfolge, plus der Beschreibung von Tieren, welche der modernen Wissenschaft unbekannt sind, findet sich in den Kommentaren zu den Purânen im allgemeinen, und im Buch des Dzyan im besondern. Der einzige Unterschied – zweifelsohne ein gewichtiger, da er eine geistige und göttliche Natur des Menschen unabhängig von seinem physischen Körper in dieser trügerischen Welt, in welcher die falsche Persönlichkeit und ihre Gehirngrundlage allein der orthodoxen Psychologie bekannt ist, in sich schließt – ist der folgende. Da der Mensch in allen den sogenannten sieben Schöpfungen war, welche allegorisch für die sieben Entwicklungsveränderungen, oder Unterrassen, wie wir sie nennen können, der ersten Wurzelrasse der Menschheit stehen – so war er auf Eden in dieser Runde von Anbeginn an. Nachdem sie alle drei Naturreiche in den vorhergehenden drei Runden durchlaufen hatte, [59] war seine physische Gestalt – die den Wärmebedingungen jener frühen Zeiten angepaßt war – bereit, den göttlichen Pilgrim, bei dem ersten Aufdämmern des menschlichen Lebens, d. i. vor 18 000 000 Jahren, zu empfangen. Erst am Mittelpunkte der dritten Wurzelrasse wurde der Mensch mit Manas begabt. Einmal vereinigt, machten die Zwei und dann die Drei Eins; denn obwohl die niederen Tiere, von der Amoebe bis zum Menschen, ihre Monaden empfingen, in denen alle höheren Eigenschaften der Möglichkeit nach vorhanden sind, so müssen doch diese Eigenschaften schlummernd bleiben, bis das Tier seine menschliche Form erreicht, vor welchem Zustande Manas (das Gemüt) in ihnen nicht entwickelt ist. In den Tieren ist jedes Prinzip gelähmt und in einem embryonalen Zustand, ausgenommen das Zweite, das Lebensprinzip, und das Dritte, das Astrale, und die Rudimente des Vierten, des Kâma, welcher Begierde, Instinkt ist – dessen Stärke und Entwicklung mit den Arten verschieden ist und wechselt. Für den mit der Darwinschen Theorie vermählten Materialisten wird sich das wie ein Feenmärchen, wie eine Mystifikation lesen; für den Gläubigen an einen inneren geistigen Menschen wird die Behauptung nichts Unnatürliches an sich haben.
Wie der Kommentar IX sagt:
Die Menschen werden vollständig gemacht erst während ihres dritten, gegen den vierten Cyklus (Rasse). Sie sind zu „Göttern“ gemacht für gut und böse, und verantwortlich, erst wenn die beiden Bogen zusammentreffen (nach dreiundeinhalb Runden gegen die fünfte Rasse hin). Sie sind so gemacht von den Nirmânakâya (geistigen oder astralen Überresten) der Rudra-Kumâras, „verdammt auf Erden wiedergeboren zu werden“ (das bedeutet – verurteilt, ihrer natürlichen Reihe nach, zu Reinkarnation auf dem höheren aufsteigenden Bogen des irdischen Cyklus).

Nun wird die Schreiberin sicherlich sogenannten unüberwindlichen Einwendungen ausgesetzt sein. Man wird uns sagen, daß die Linie der Embryologie, die allmähliche Entwicklung eines jeden individuellen Lebens, und der Fortschritt dessen, was bekanntermaßen in der Reihenfolge der Fortschrittsstadien der Spezialisten stattfindet – daß alles dies der Idee von dem den Säugetieren vorausgehenden Menschen entgegengesetzt ist. Der Mensch beginnt als das niedrigste und einfachste wurmförmige Geschöpf:

Von dem ursprünglichen Protoplasmaklümpchen, und von der Kernzelle, in der alles Leben seinen Ursprung nimmt . . . . und „wird entwickelt durch Stadien, die von jenen der Fische, Reptilie und Säugetiere ununterscheidbar sind, bis die Zelle schließlich die hochspezialisierte Entwicklung des Vierhänders, und zu allerletzt des menschlichen Typus erreicht. [60]

Das ist vollkommen wissenschaftlich und wir haben nichts gegen dies; denn das bezieht sich alles auf die Schale des Menschen – auf seinen Körper, welcher in seinem Wachstum natürlich gleich jeder anderen einstmals sogenannten morphologischen Einheit solchen Metamorphosen unterworfen ist. Nicht jene, welche die Umformung des Mineralatoms durch Krystallisation – was dieselbe Funktion ist, und in derselben Beziehung zu seinem sogenannten unorganischen Upâdhi oder Basis steht, wie die Bildung von Zellen zu ihren organischen Kernen, durch Pflanze, Insekt und Tier bis zum Menschen lehren – nicht sie sind es, welche diese Theorie verwerfen werden, da dieselbe schließlich zur Anerkennung einer universalen, allgegenwärtigen und ebenso immer unsichtbaren und unerkennbaren Gottheit in der Natur führen wird, und zu der intrakosmischer Götter, welche alle einstmals Menschen waren. [61]


[57] Dowson´s Hindû Classical Dictionary, unter dem Worte.

[58] a. a. O., p. 335.

[59] „Folge dem Gesetze der Analogie“ - lehren die Meister. Âtmâ-Buddhi ist doppelt und Manas ist dreifach, insoferne als der erstere zwei Aspekte hat, und das letztere drei, d. i. als ein „Prinzip“ an sich, welches in seinem höheren Aspekt nach Âtmâ-Buddhi graviert, und in seiner niederen Natur Kâma folgt, dem Sitze der irdischen und tierischen Begierden und Leidenschaften. Nun vergleiche man die Entwicklung der Rassen, von denen die erste und die zweite von der Natur von Âtmâ-Buddhi sind, dessen passive geistige Nachkommenschaft sie sind, während die dritte Wurzelrasse drei verschiedene Einteilungen oder Aspekte physiologisch und psychisch zeigt - der früheste Teil sündlos, der mittlere zur Intelligenz erwachend, und der dritte und letzte entschieden tierisch, d. i. Manas unterliegt den Versuchungen von Kâma.

[60] Laing, a. a. O., ebenda.

[61] Die ganze Verwirrung ist diese: weder Physiologen noch Pathologen werden anerkennen, daß die zellenentwickelnde Substanz, das Cytoblastema, und die Mutterlauge, aus der die Krystalle entstehen, ein und dieselbe Wesenheit sind, außer in Differentiation für bestimmte Zwecke